Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
erwiderte er. „Im Moment kann ich nur an eine Frau denken, mit der ich ...“Er entdeckte die plötzliche Hitze und das Zögern in Kiras Augen, denn es glich seinem eigenen Gefühl. „Ich weiß es nicht.“
„Vielleicht kommt das durch die hirnlosen Tussis, zu denen du zurückgehen wirst“, meinte sie. „Was hast du bloß an dieser langbeinigen Blonden gefunden, die für dich mitgeboten hat?“ Jason war Kira dankbar, dass sie ihn aus der gefährlichen Gefühlszone geschleppt hatte. „Langbeinige Blonde? Oh, Tonja?“ Jason grinste. „Was glaubst du wohl, mit wessen Slip Tiago herumgefuchtelt hat?“
„Ich glaub dir kein Wort.“
„Tonja folgt in jeder Saison den Teams und sucht sich Spieler aus. Einmal war ich es, gestern war es ein Footballspieler aus New England, und heute ist es Santiago the Stealer. Sie wollte Tiago eifersüchtig machen, deswegen hat sie für mich geboten.“
„Jedenfalls bin ich froh, dass sie dich nicht bekommen hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass euer Rendezvous etwas anders verlaufen wäre.“
Jason spürte die Beleidigung wie eine Ohrfeige. „Ich habe dir doch gesagt, das hier gehört nicht dazu. Das ersteigerte Date war in der Minute zu Ende, als ich zu dir auf die Decken gekommen bin.“
„Stimmt. Tut mir leid.“ Kiras Magen knurrte, eine Erinnerung an die reale Welt außerhalb des Kaninchenbaus. „Zu schade, dass es vorbei ist“, meinte sie, aber sie hob fröhlich eine Faust mit türkisfarbener Seide und grinste. „Den kann ich jetzt nicht mehr anziehen.“
Jason zog sie neben sich herunter. Ihm gefiel der Gedanke überhaupt nicht, dass der Tag vorbei war, dass er sie loslassen musste. Er kabbelte sich mit ihr um die Unterwäsche. „Ich möchte ein Souvenir“, erklärte er, „und Türkis ist meine Lieblingsfarbe.“
„Was willst du damit, du perverser Lüstling?“
Er küsste sie auf die Nase. „Ich schätze, ich rahme ihn mir ein.“ „Für unseren Kaninchenbau in der Mansarde, meinst du?“ „Unseren? Ich dachte, das sei dein Platz für Schäferstündchen“, sagte er und brachte damit ein wenig Distanz zwischen sie.
„Ob mein oder dein, das ist doch egal“, entgegnete sie. „Wir können doch beide einen haben.“
„Gut. Du hast mir schon einen Schrecken eingejagt.“
„Keine Sorge, Goddard, deine Bindungsangst ist bei mir gut aufgehoben“, erklärte Kira. „Ich bewache sie mit meiner Vernunft. Genauso wie meine eigene. Hilf mir, die Decken zusammenzulegen und wegzuräumen.“
Kira schien keinerlei Schwierigkeiten zu haben, diesen wunderbaren Tag hinter sich zu lassen. Ganz im Gegensatz zu ihm. Und das störte ihn.
Bevor sie mit dem Fahrstuhl nach unten fuhren, stopfte sie ihre Unterwäsche in die Tasche, und er überredete sie, mit ihm unter seine Dusche zu kommen, weil sie größer sei.
Dass sie auf seine durchsichtige Argumentation einging, zeugte davon, dass sie noch ein bisschen spielen wollte, was gut, aber auch schlecht war. Jason wünschte sich, es gäbe ein Anti-Kira-Pflaster, das er sich auf den Arm kleben könne, um damit seine Sucht nach ihr zu bekämpfen.
Eine Stunde später war er beschwingt und gesättigt. Er trocknete sie ab, weil sie kaum noch stehen konnte.
„Ich werde diesen Morgen nie vergessen“, erklärte er. „Jedes Mal, wenn ich ab heute in einer Umkleidekabine in eine Dusche steige. Egal, in welchem Land ich gerade bin.“
Jasons Worte holten Kira unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie griff nach ihren Sachen und ging an ihm vorbei. „Du kannst mich gerne aus deinen Duschfantasien rauslassen, Iceboy.“
„Warte.“ Jason folgte ihr, muskulös und durchtrainiert. Am liebsten hätte sie sich gleich wieder in seine Arme geworfen.
„Wo willst du hin?“, fragte er.
„Ich gehe ins Bett“, erwiderte sie. „Ich bin fix und fertig.“ „Was gibt es in deinem Bett, was ich in meinem nicht auch habe?“
„Mein Kuschelkissen.“
„Das ist jetzt ein Scherz.“
„Es gibt einige Dinge, an die sich Beziehungs-Phobiker nun mal gewöhnen“, erklärte sie. „Kissen gehören dazu.“
„Und türkisfarbene Unterwäsche“, meinte er. „Ich hänge sehr daran. Wahrscheinlich werde ich jedes Mal den Puck durchlassen, wenn ich auch nur irgendwo etwas Türkisfarbenes auf der Tribüne blitzen sehe.“
Kira blieb stehen. „Weißt du was, Goddard, ich hab’s wirklich kapiert. Es reicht! Du bleibst nicht. Du gehst wieder Hockey spielen. Vielleicht musst du dir das selbst ja immer wieder klarmachen, mir
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