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Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen

Titel: Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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ausgeliehenes Baby in den Schlaf gewiegt.
    Am Schluss des Stückes kamen viele Engel auf die Bühne und stellten sich rechts und links des Stalls auf. Es waren Roboter, Cowboys, Motorradfahrer und Footballspieler. Und ein gelber Bär mit einem Glas Honig im Rucksack sang zwei umgetextete Strophen von „Alles, was ich mir zu Weihnachten wünsche, ist eine Familie“.
    Als sie das Lied zu Ende gesungen hatten, bekamen die Kinder Standing Ovations, Jubelrufe, und einige Zuschauer pfiffen begeistert, während sie sich verbeugten.
    Danach liefen die Jungen direkt zu dem Tannenbaum, wo auf jeden von ihnen ein Weihnachtspäckchen von Gram wartete.
    Die potenziellen Eltern beobachteten die Jungen, lasen im Programm die Biografien unter den Bildern und schlenderten zu Schwester Margret, um mit ihr zu sprechen. Andere gingen direkt zu den Jungen. Ein Paar verließ die Veranstaltung, als es erfuhr, dass der kleine Jesus nicht zur Adoption freigegeben war.
    Travis unterhielt sich mit mehreren Interessenten, während Zane an Melodys Bein lehnte und seinen Zwillingsbruder beobachtete. „Er würde nie ohne mich gehen“, meinte Zane. „Er holt mich, sobald er die Richtigen gefunden hat.“
    „Ich bin froh, dass wir den wahren Travis kennen“, sagte Jason. „Warum glaubt er, dass er Mr Cool spielen muss, wo er doch so ein toller Junge ist?“
    „Er hat Angst“, entgegnete Kira. „Siehst du das nicht?“
    „Er hat Angst, aber er ist tapfer“, korrigierte Zane. „Tapferer als ich, aber das ist okay. Wir werden zusammen gehen.“
    Sollten Travis und Zane tatsächlich adoptiert werden, was absolut möglich schien, würde ihr etwas Wichtiges im Leben fehlen, wurde Kira auf einmal klar.
    Jason warf ihr einen fragenden Blick zu, als er ihre Tränen bemerkte.
    „Hoffnung“, sagte sie achselzuckend. „Sie erfüllt den ganzen Raum.“
    Er nickte und sah so aus, wie sie sich fühlte - verloren.
    Nach der Veranstaltung wurde gespendet. Doch der eigentliche Erfolg zeigte sich in der Anzahl der Bewerbungen für eine Adoption. Schwester Margret machte niemandem falsche Hoffnungen, es mussten erst alle Bewerber überprüft werden.
    Die Teilnehmer von Jasons Hockeystunden am Mittwoch und Freitag waren auf vierzehn geschrumpft. Übrig gebheben waren die Jungen, die wirklich hart arbeiten wollten, um das Spiel richtig zu erlernen. Travis gehörte dazu.
    Am Freitag nach der Veranstaltung schneite es, und Zane kam wie immer dazu, aber er schien diesmal traurig und niedergeschlagen. „Jason“, rief Kira, denn sie hoffte, dass Zanes Idol diesen aufmuntern konnte.
    „Hallo Zane“, begrüßte Jason ihn. „Dein Bruder läuft schon ganz toll, findest du nicht?“
    „Fühlt es sich wie fliegen an?“, wollte Zane wissen.
    Es war eine einfache Frage, aber Kiras Herz machte einen Satz, und Jason räusperte sich und setzte sich neben die beiden. „Ja, genau so, Zane, bis man hinfällt und mit dem Gesicht aufs Eis fällt.
    Wartet mal eine Sekunde“, sagte er dann. „Ich bin gleich wieder da.“
    Es dauerte zehn Minuten, bis Jason zurückkehrte. Und als er sich ihnen näherte, trauten Kira und Zane ihren Augen nicht, denn er lief auf Schlittschuhen auf sie zu. „Kommt her“, sagte er, „ihr beiden.“
    Als Kira und Zane an den Rand der Eisfläche traten, drehte Jason ihnen den Rücken zu. „Kira, heb Zane auf meine Schultern.“ „Nein! Du wirst dein Knie ruinieren. Bist du sicher, dass du das schaffst?“
    „Du weißt doch, dass ich schon wieder viel geübt habe. Dem Knie geht es viel besser. Wirklich. Da sind sich auch mein Arzt und mein Physiotherapeut einig. Wollen wir mal eine Runde drehen, Zane?“
    „Au ja!“
    „Nur eine kleine“, dämpfte Jason den Enthusiasmus des Jungen. „Kira hat recht. Ich weiß noch nicht, wie viel mein Knie aushält.“
    „Okay, Jason.“
    Jason ging etwas in die Knie, und Kira setzte Zane auf seine Schultern. Sie verzog das Gesicht, als er sich wieder aufrichtete, aber alles schien in Ordnung zu sein.
    Er umfasste Zanes Waden. „Lehn dich nach vorn und halte dich am Kragen meiner Weste fest.“
    Zane tat, wie ihm geheißen.
    Kira, die direkt neben den beiden stand, spürte die Begeisterung. Jason war genauso elektrisiert wie der Junge.
    Sie lachte, als Jason losfuhr. Zane schrie, als würden sie fliegen. Und dann musste Kira schluchzen. Travis kam herübergefahren und nahm ihre Hand.
    Sein Lächeln muss nach Salz schmecken, dachte Kira, denn seine Augen schimmerten genauso feucht wie ihre.
    Zane

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