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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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Wieder schnitt ein Schrei durch den Abend, brach jäh ab und erstickte in einem schaurigen Röcheln.
    Leila zitterte. Instinktiv spürte sie, daß es der Todesschrei eines Menschen gewesen war, eines Menschen, der sich hinter der nur vier Schritte entfernten Tür des Apartments 54 befand.
    Wie Leila Paine in ihre Wohnung gelangt war, vermochte sie später nicht mehr zu sagen. Jedenfalls verschloß sie die Tür hinter sich, stürzte zum Telefon, fand nach kurzem Suchen die Nummer des zuständigen Polizeireviers und berichtete dem wachhabenden Sergeant, was sie gehört hatte.
    Elf Minuten später bremste Revier-Lieutenant Perry O’Hara seinen Streifenwagen vor dem Flat House, wie die düstere Mietskaserne genannt wurde. Fast gleichzeitig trafen Phil und ich ein.
    Der Lieutenant kannte uns. Als wir aus dem Jaguar kletterten, blieb er stehen, wartete, bis wir herangekommen waren, und sagte dann erstaunt: »’n Abend, Cotton — ’n Abend, Decker. Sie sind auch benachrichtigt worden?«
    »Benachrichtigt?« Phil runzelte die Stirn. »Von wem?«
    »Von Miß Paine, die den angeblichen Todesschrei gehört hat.«
    »Verdammt!« zischte ich. »Los, Phil! Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.« Ohne uns weiter um den verblüfften Lieutenant zu kümmern, fegten wir durch die offenstehende Haustür und sausten die Treppe empor, nachdem wir uns mit einem Blick davon überzeugt hatten, daß es im Flat House keinen Lift gab. Wir kannten unser Ziel genau.
    »Schneller«, stieß Phil mit keuchenden Lungen hervor. »Wir müssen noch bis zum 5. Stock.«
    Keine Menschenseele war zu sehen. Es roch nach billigem Bohnerwachs, verbranntem Essen und Staub.
    Wir schafften es in Rekordzeit und hängten den Lieutenant ab, dessen schwere Schritte hinter uns auf der Treppe dröhnten.
    Als wir im 5. Stock ankamen, deutete Phil auf eine Tür. »Die zweite links, hat er gesagt.«
    Ich stand schon dort und drückte auf die Klinke. »Er hat abgeschlossen.« Ich beugte mich nieder und versuchte, durch das Schlüsselloch zu spähen. Aber das Zimmer dahinter war finster. Vorsichtig klopfte ich gegen die Tür. »Malloy, öffnen Sie! Wir sind es, Cotton und Decker vom FBI.«
    Nichts rührte sich.
    Ich versuchte es noch einmal, mit dem gleichen Mißerfolg.
    O’Hara erreichte in diesem Augenblick den 5. Stock. Er prustete wie ein auftauchendes Nilpferd, und sein Beefsteakgesicht war hochrot, als er mitteilte: »Die Anruferin sagte, sie wohne im Apartment 53. Der Schrei und das Poltern seien aus 54 gedrungen.«
    Ich nickte. »Wir müssen die Tür aufbrechen. Jetzt ist jede Sekunde kostbar.«
    Ich nahm einen kurzen Anlauf und rammte dann mit der Schulter gegen das gemaserte Holz, daß die Tür in allen Fugen bebte. Nach mehrmaligem Ansturm barst das Schloß mit kreischendem Laut.
    Die Tür flog auf, und ich polterte in ein dunkles Zimmer.
    Phil knipste das Licht an.
    Die Bude war ärmlich eingerichtet. Vor dem einzigen Fenster, dessen Vorhänge zugezogen waren, stand ein wackliger Tisch mit zwei zerschlissenen Sesseln. Auf dem zerwühlten Bett an der rechten Längswand lag eine gelbblau karierte Reisedecke. Ein Waschbecken mit tropfendem Hahn, ein ausgefranster Teppich und zwei Schränke vervollständigten die Einrichtung.
    Während der Lieutenant in den Schränken nachsah, riß ich die Tür auf, die sich neben dem Fußende des Bettes befand. Sie führte in ein kleines Badezimmer. Es war leer.
    »Sieh mal, Jerry!« sagte mein Freund in diesem Augenblick. Er kniete vor dem Fenster und betrachtete den Teppich. Ich trat hinzu und sah die Blutspritzer, die auf dem dunklen Untergrund des Teppichs unregelmäßig verteilt waren.
    »Noch ziemlich frisch.« Phil tupfte auf einen der Flecken.
    »Muß noch frisch sein«, mischte sich der Lieutenant ein. »Es ist keine Viertelstunde her, seit Miß Paine in diesem Zimmer jemand schreien hörte. Sie hat sich also nicht getäuscht. Die Flecken beweisen es. In den Schränken ist übrigens nichts Besonderes. Nur etwas Wäsche und zwei Anzüge.«
    »Lieutenant, benachrichtigen Sie bitte Ihr Revier, und beordern Sie einige Beamte her!« sagte ich. »Wir brauchen die Leute zu einer komplizierten Suchaktion.«
    »Okay, Cotton, ich gehe runter zu meinem Wagen und hole über Sprechfunk Verstärkung. Aber sagen Sie mal, wie kommen Sie eigentlich hierher?«
    »Das erklärt ich Ihnen nachher, Lieutenant. Bitte, holen Sie erst Ihre Leute. Es eilt.«
    »Kümmern wir uns erst einmal um diese Miß Paine!« sagte Phil und erhob sich. Wir

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