Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
aber ganz bestimmt nicht.“
„Okay“, sagte er und wich etwas zurück. „Herrgott, du bist aber plötzlich komisch.“
„Ja, genau.“ Er würde wahrscheinlich jede Tussi vögeln, die draußen vor der Arena wartete. Aber wenn er unter der Dusche stand, dann würde er nur an sie denken.
„Toll. Wirklich toll!“
Am Sonntag hatte Kira immer noch keine Lust, sich mit diesem begriffsstutzigen Sportler abzugeben. Also ging sie shoppen. Bei einem Discounter fand sie einen türkisfarbenen Schal und ein tolles Paar Sandalen in Türkis. Außerdem entdeckte sie ein eng anhegendes Stricktop, ein tief ausgeschnittenes Seidentop und einen tollen Anzug; alles heruntergesetzt und in unterschiedlichen Türkistönen gehalten.
Sie wollte ja gar nicht, dass Jason für immer bei der Stiftung blieb. Sie wollte nur, dass er wusste, was er dort zurückließ, wenn er wieder Hockey spielte. Am Montag trug sie einen schwarzen Hosenanzug und als Farbtupfer dazu ein dünnes Türkisfarbenes Top mit ihrem türkisfarbenen BH als verführerischem Schatten darunter und einen geblümten Schal, der im Großen und Ganzen auch türkis war. Gram sah sie, als sie ins Büro aufbrach, und bot ihr ein paar sehr kostbar aussehende Schmetterlingsohrringe mit türkis- und pinkfarbenen, weißen und gelben Steinen an, die so alle Schattierungen ihres Outfits vereinten.
„Bitte sagen Sie mir, dass sie unecht sind“, sagte Kira und klemmte sie sich an die Ohrläppchen. Dann warf sie einen Blick in Bessies Spiegel.
„Natürlich sind sie das, Liebes“, erwiderte Gram.
Kira küsste die Wange der alten Dame. „Sie sind eine schreckliche Lügnerin, Bessie Hazard“, meinte sie, und Bessie lachte.
Aber Kira dachte bei sich, dass es nicht allzu gefährlich sei, sich Aquamarine und Topase zu leihen.
Jason erstarrte förmlich, als er sie sah. „Es freut mich, dass du deinen Kokon verlässt, Fitz“, meinte er. „Tolles Türkis, der Schal.“
Halt die Klappe, Iceboy, dachte sie, oder ich kneble dich damit!
Obwohl sie während ihrer Arbeit gefühlsmäßig und körperlich Abstand hielten, wählten sie gemeinsam den Ballsaal von Castleton Court als Veranstaltungsort für den Abend der Offenen Arme aus. Zum einen Teil wegen der warmen honigfarbenen Ledertapete und zum anderen wegen der riesigen Eckfenster, vor denen ein sieben Meter hoher Weihnachtsbaum ganz wunderbar aussehen würde.
Mehr als hundert potenzielle Elternpaare hatten sich angemeldet, und das Telefon klingelte immer noch.
Pflichtbewusst erklärte Schwester Margret den Jungen, keine Wunder zu erwarten. Keiner von ihnen würde dieses Weihnachten mit seinen neuen Eltern feiern. Aber Kira spürte trotzdem die gespannten Erwartungen.
Die Jungen stellten im Ballsaal Stühle auf und errichteten eine Bühne, die sie an der Seite mit Vorhängen abteilten, um Requisiten und Umkleidemöglichkeiten unterzubringen. Schwester Margret hielt Proben in Kostümen ab, damit die Jungen sich daran gewöhnten. „Ich möchte außerdem, dass sie vor den Stühlen spielen“, erklärte sie Kira und Jason, „damit sie sich besser vorstellen können, dass dort unten Leute sitzen werden, die sich wirklich Kinder wünschen. Damit sie den Mut haben aufzutreten.“
„Oder sie fürchten sich dann erst recht“, meinte Kira. „Die armen Dinger.“
„Weil wir gerade von armen Dingern sprechen“, wandte sich die Schwester an sie.
„Die Jungen haben beschlossen, dass Sie im Krippenspiel die Maria spielen sollen. Werden Sie es tun?“ „Bitte“, flehte Travis und klammerte sich genauso an Kiras Hand wie zuvor, als er sie gefragt hatte, ob sie ihn adoptieren würde.
„Bitte!“, sagte auch Zane mit arglos hoffnungsvollem Blick. „Klar, ihr setzt mich ja auch gar nicht unter Druck“, erwiderte Kira. „Muss ich irgendeinen Text auswendig lernen?“
„Nein“, beruhigte sie Travis. „Du musst dich nur wie eine Mutter benehmen und ein Baby im Arm halten.“ Er zeigte ihr, wie sie das Kind wiegen sollte. „Du weißt schon, so wie du Zane beim Hockeytraining gehalten hast.“
„Ist er der Regisseur?“, flüsterte Jason Kira ins Ohr.
Sie rammte ihm den Ellbogen in die Seite. „Ich mache es“, erklärte Kira und überging Jasons Lachen. „Gerne.“
„Und du bist Josef', sagte Travis zu Jason.
Jasons Lächeln erstarrte. „Habe ich auch eine Wahl?“, fragte er dann. „Kira hatte eine.“
„Nein“, entgegnete Travis. „Josef wacht über das Baby, so wie du beim Hockey auf uns aufpasst. Du bist ein
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