Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
eine Erklärung für die plötzliche Stille sein. Oder sie könnte auch immer noch einfach dort stehen. Er fragte sich, ob und wann er gefahrlos den quietschenden Küchenboden wieder überqueren konnte.
Plötzlich ging ihr Fernsehgerät an, und er zuckte zusammen. Es klang so nah. Verdammt! Er würde hier nicht wegkommen. Und sollte es ihm doch gelingen, ohne erwischt zu werden, so schwor er sich, würde er diese Küche nie wieder betreten.
Nach ungefähr zwanzig Minuten manövrierte sich Jason in eine halb sitzende Position, um sein Knie zu entlasten. Eine neue Sendung begann, irgendein Popkonzert. Na toll. Beim ersten lauteren Stück ließ er den Knauf los und rieb sich das Handgelenk.
Angenommen, sie war auf dem Sofa eingeschlafen und würde den Fernsehapparat die ganze Nacht laufen lassen? Angenommen er schlief hier ein, und sie würde ihn am nächsten Morgen finden?
Mann, er musste dringend aufs Klo.
Was wäre besser? Einfach schnell durch die Küche zu gehen oder auf allen vieren hinüberzukriechen? Er entschied, dass es nur zusätzlichen Lärm machen würde, wenn er versuchte, sich aufzurichten. Also begann er zu kriechen, und jede Bewegung war schmerzvoll.
Fast hatte er sein Wohnzimmer erreicht und dachte, er sei in Sicherheit. Da krachte plötzlich irgendetwas mit der Gewalt eines Vorschlaghammers gegen ihre Tür ... und er bekam fast einen Herzinfarkt.
Entsetzt schnellte Jason vor, stieß sich das Knie, fluchte laut und schlug lang hin.
Er hätte schwören können, dass Kira gelacht hatte.
Ihr Fernsehgerät wurde ausgeschaltet, und ihre Schritte entfernten sich.
Am Samstag vermieden sie es beide, die Küche zu betreten. Am Sonntag saßen sie sich abends dann wieder an Grams Esstisch gegenüber.
Obwohl sie fast das gesamte Wochenende nicht miteinander verbracht hatten, schienen die Funken, die zwischen ihnen hin-und hergeflogen waren, als sie ihm in seinem Büro das verletzte Knie massiert hatte, nur noch feuriger geworden zu sein.
Sie trug Schwarz - welche Überraschung — und leider einen BH unter einem engen T-Shirt mit V-Ausschnitt.
Dazu schwarze Hosen. Wie immer wirkte sie gepflegt, gelassen, ganz Herrin der Lage und verdammt sexy.
Auch er trug schwarze Hosen und ein T-Shirt. Gram bemerkte mit der Freude einer Kupplerin die perfekt zueinanderpassenden Outfits.
„Du bist heute nicht ganz du selbst, mein Lieber“, sagte sie zu ihm. „Mir scheint, du hast an diesem Wochenende nicht so viel geschlafen, wie du solltest.“
„Ich vermute, er bleibt abends einfach zu lange auf', meinte Kira.
„Oh, ich hoffe, es stört Sie nicht, Liebes?“, fragte Gram.
Kira hob eine Braue. „Nun ja ... einer von uns ist etwas gestört.“
Gram runzelte die Stirn, sah von einem zum anderen, lächelte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Essen zu.
Jason gefiel dieser wissende Ausdruck in Kiras großen strahlenden Augen überhaupt nicht.
„Ich brauche Unterricht im Schlittschuhlaufen“, erklärte sie. „Vielleicht ist es das, was Sie so mitgenommen aussehen lässt“, wollte sie wissen.
„Wer sagt, dass ich mitgenommen bin?“
Sie zuckte die Schultern. „Nur so ein Gefühl. Wie geht es Ihrem Knie?“
Hatte sie gezwinkert? „Wo ist der Zauberstab?“
„Ich bewahre ihn seit Samstagmorgen gegen ein Uhr fünfzehn an einem sicheren Ort auf, damit ich nicht versucht bin, ihn gegen neugierige Charlies einzusetzen.“
Oh Mann! Sie musste es. „Wollen wir Ihnen heute Nachmittag ein paar Schlittschuhe kaufen?“
„Sicher, wenn Sie mir beibringen, wie man darauf läuft.“ „Reden wir unterwegs darüber.“ Jason erhob sich vom Tisch.
Wir gehen Schlittschuhe kaufen“, sagte er zu seiner Großmutter und küsste sie auf die Stirn. „Möchtest du mit.
„Ha! Das fehlte gerade noch. Eine kleine alte Oma, die euch nur stört.“
„Da gibt es nichts zu stören, Gram. Wir sind nur Kollegen, die geschäftlich unterwegs sind.“
„Ganz wie du willst, Lieber. Habt einen schönen Nachmittag, ihr zwei.“
Kira küsste Jasons Großmutter auf die Wange. „Sie auch , sagte sie.
Kurz darauf liefen sie schweigend den Hügel hinunter zu Sports Mania am Marktplatz.
„Und?“, sagte Kira fünfzehn Minuten später, als er ihr in ein paar Schlittschuhe half. „Warum muss ich aufs Eis? Ich hasse es, mich zur Idiotin zu machen ... Im Gegensatz zu einigen anderen Leuten, die ich kenne.“
Jason überlegte sich, wenn er gar nicht erst auf ihre Sticheleien über Freitagnacht einging, würde sie auch nie
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