Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
hätte wohl jeder Probleme. Auf jeden Fall ist sie neugierig auf das, was hier gerade runtergefallen ist. Wahrscheinlich müsste man sich ernsthaft mit ihr anlegen, wenn man zuerst sehen wollte, was es ist.“ Aber es war auf seinem Schuh gelandet, und daher konnte Rory es sich zuerst schnappen.
Victoria kam herüber. „Was ist das?“
„Nur ein alter Briefumschlag.“
Ihre Hände zitterten aus irgendeinem Grund, den Rory nicht nachvollziehen konnte, als sie den Umschlag öffnete und etwas herauszog.
„Verflucht“, sagte er mit einem Blick über ihre Schulter, „das ist ein alter Joker.“
Victoria setzte sich an ihren runden Tisch und sah ziemlich nachdenklich aus.
„Alles klar?“, fragte Rory, der gerade die letzte Schranktür anhob, während die Katze versuchte, an seinem Bein hochzuklettern.
„Das ist der Narr aus den Tarotkarten meiner Großmutter, der immer gefehlt hat.“
„Tarot? Ach so, Karten zum Wahrsagen.“ Aber Rory gefiel der plötzliche Ernst in ihrem Gesicht ganz und gar nicht. „Glauben Sie jetzt, dass Sie ein Narr sind, weil Sie mir das Zimmer vermietet haben?“
„Gehen Sie oft irgendwelche verrückten Risiken ein?“, fragte sie.
„Nein, ich lasse noch nicht einmal meine Schranktüren ausgehängt.“
„Ich hasse Veränderungen.“
„Aber Sie sind ein freier Geist, das haben Sie doch selbst gesagt.“
„Ja, wenn ich mich dafür entscheide und es nicht irgendjemand anders bestimmt.“
„Ah, ich verstehe.“ Rory schüttelte den Kopf. „Aber dieses neue Lebensarrangement“, sagte er und riskierte dabei in unkluger Weise seinen Rauswurf, „ist eine riesengroße Veränderung, obwohl ich gehört habe, dass Veränderungen gut sein können.“
„Das behaupten Melody und Kira auch.“ Victoria legte die Karte auf den Tisch. „Der Narr bedeutet, auf unsere Situation bezogen, eine neue Phase, die ins Unbekannte führt und Risiken und Abenteuer mit sich bringt. Ich frage mich, ob meine Oma gewusst hat, dass die Karte da war?“
„Vielleicht wollte sie deshalb, dass Sie die Schranktüren streichen.“
Victoria runzelte die Stirn. „Nein. Die ist von … Nein. Vielleicht sollte ich ein bisschen weiter ausholen, und dann würde ich sagen: die Zwei Schwerter, was eine gegensätzliche Karte ist..“
„Sie spannen mich ganz schön auf die Folter“, sagte Rory. „Kann ich bleiben, oder muss ich gehen?“
„Oh, Entschuldigung. Sie wollen das Fazit? Egal, wie verrückt mein Impuls, Sie bei mir zu behalten … an Sie zu vermieten, im Moment erscheinen mag, gestattet der Narr, dass man auch verrückte Gelegenheiten ergreift … also bleiben Sie. Ich habe in der letzten Zeit schon mehrere dieser Karten gefunden, und alle waren ganz unterschiedlich.“
Rory steckte den letzten Scharnierstift an seinen Platz und wischte sich mit dem Handrücken über die Augenbraue. „Harte Arbeit“, sagte er, aber es war ihre bevorstehende Entscheidung, die ihn hatte schwitzen lassen. „Also, wie viele Karten müssen Sie noch finden?“
Victoria zuckte die Schultern. „Wie viele auch immer nötig sind, nehme ich an.“
„Um was zu tun?“
„Wer weiß?“ Victoria stand auf und schüttelte ihr Haar auf, wobei ein Hauch von Lavendel in Rorys Nase stieg.
„Was ist los?“, fragte sie, während sie ihn beobachtete.
Um sie abzulenken, zeigte er auf einen alten schwarzen Eisentiegel voller Kürbisse auf ihrem Tisch. „Ziemlich kreativ, einen Tiegel so zu benutzen.“
Victoria legte den Kopf schräg. „Ich fand das ganz schön. Ich zeige Ihnen das Wohnzimmer.“
Gemalter Efeu rankte sich um den Türrahmen, durch den er ihr folgte.
Ihr weiß gestrichenes Wohnzimmer, in Grün möbliert und dekoriert, war eindrucksvoll, abgesehen von dem unordentlichen Sofa, dem ganzen Schnickschnack und den nackten Fenstern, die unbedingt geputzt werden mussten. Die Schönheit des Zimmers setzte sich auch in dem gepflegten viktorianischen Treppenhaus fort, das ebenfalls in grünen Schattierungen von Mint bis Graugrün gehalten war.
„Schade, dass Ihre Großmutter so viel Trödel gesammelt hat.“ Rory berührte eine von den antiken Karussellspieluhren, die den blassgrünen Kaminsims säumten, und entlockte ihr einen blechernen Ton. „Sie bringen es wohl nicht übers Herz, das Chaos hier zu beseitigen, nehme ich an.“
„Entschuldigen Sie mal, diese Spieluhren befinden sich schon seit Generationen in Familienbesitz. Sie sind mein Erbe, und sie sind unbezahlbar.“
„Glaskästchen
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