Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
die Richterin weiß vielleicht schon irgendwas?“
„Ich habe gerade mit ihr telefoniert. Rory MacKenzie lebt in der Caper Bum Lane Nummer eins in Caperglen, Schottland, so wie auch seit Jahrhunderten seine Vorfahren. Er ist ein erfolgreicher Karussellbauer, hat noch nie etwas mit Antiquitäten zu tun gehabt, hat nicht im Gefängnis gesessen. Er ist noch nicht einmal bei Rot über die Straße gegangen. Kurzum, er hat nichts zu verbergen. Also, was wirst du tun?“
Verdammt! Mel hatte recht. Wer auch immer das Zimmer mieten würde, wäre ein Fremder. Und irgendetwas an Rory MacKenzie sprach sie an. Er schien ihr so vertraut und … vital.
Sein Unbehagen, wenn er es mit anderen Leuten zu tun hatte, und seine Verschrobenheit amüsierten sie. Sie mochte seine Entschlossenheit und seine Arbeitseinstellung genauso wie seinen durchtrainierten Körper und seine dunklen, schottischen Züge, ja sogar seinen mahagonibraunen, aber nicht roten Bart. Sie mochte ihn, verdammt noch mal. „Ich sollte mir das wirklich überlegen.“
„Ja!“, rief Mel.
Vickie legte auf. Als sie zurück ins Haus kam, lag der Schotte neben der Vitrine auf dem Rücken und untersuchte die Unterseite des Einhorns.
„Haben Sie irgendwas entdeckt, das ich wissen sollte?“
Rory fuhr hoch und stieß sich den Kopf am Bücherregal. „Mist!“
„Wow, zwei Gehirnerschütterungen an einem Tag.“ Vickie musste kichern, als sie sich hinunterbeugte, um ihm aufzuhelfen obwohl er so groß war. Sie kam sich dabei ziemlich albern und klein vor.
„Was muss ich tun, um Sie zu überzeugen, dass Sie mir das Zimmer vermieten?“, wollte er wissen. „Ich habe Kopfschmerzen und würde mich gern ein wenig hinlegen.“
„Okay, hier ist mein Angebot. Jeder Bewerber hat eine dreimonatige Probezeit.“
„Einverstanden“, stimmte Rory zu. „Das ist fair. Ich miete das Zimmer also für drei Monate.“ Er griff in seine Hosentasche. „Wie viel im Monat?“, fragte er. „Ich zahle im Voraus.“
Vickies Herz raste. Drei Monate im Voraus, das würde sie auf einen Schlag von allen aufgelaufenen Schulden befreien. „Tausend im Monat“, sagte sie, „plus eine Monatsmiete Kaution, die Sie wiederbekommen, wenn Sie ausziehen.“
„Für ein einziges Zimmer? Haben Sie schottisches Blut in den Adern, Mädel?“
„Ich vermiete Ihnen mehr als ein Zimmer. Sie dürfen sich im ganzen Haus bewegen.“
„Das heißt hoffentlich nicht, dass ich auf allen vieren durch eine Klappe in der Küchentür kommen muss.“
Sie wurde wütend. „Das heißt, Sie dürfen das Wohnzimmer benutzen, die Fernbedienung, die Küche, die Bücherei, den Computer …“
„Wie wäre es mit drei anständigen Mahlzeiten am Tag?“ „Okay, wenn Sie kochen. Ja, das ist eine großartige Idee. Ich freu mich schon drauf. Danke.“
Vickie hörte auf, ihn zu quälen, als er anfing, Hundertdollarscheine aus einem Bündel zu ziehen, das jeder vernünftige Amerikaner auf der Bank deponiert hätte. „In bar? Warum tragen Sie das ganze Geld mit sich herum?“
„Ich hasse Schulden“, erwiderte er.
„Sie könnten ausgeraubt werden.“
Er öffnete ihre Hand, legte das Geld hinein und schloss ihre Finger darum, „Victoria, Süße, genau das ist mir gerade passiert.
Zehn
VICTORIAS GESICHT WURDE korallenrot, ein Farbton, in dem Rory seine Karussellmeerjungfrauen oft anstrich. „Sie sind nicht ausgeraubt worden!“, widersprach sie.
Wie ein eingesperrter Tiger lief sie auf und ab, majestätisch und bereit zu töten. Immer wieder durchbohrte sie ihn mit einem Blick aus ihren hungrigen Katzenaugen. „Ich habe im Internet recherchiert, was an Miete so üblich ist. Als Mitbewohner eines Hauses von dieser Größe hätte ich in dieser Stadt und zu dieser Jahreszeit ohne Probleme eintausendfünfhundert Dollar nehmen können.“ Sie warf ihm das Geld an den Kopf. „Gehen Sie doch für zweihundert die Nacht in ein Hotel. Da können Sie für das Geld drei Wochen bleiben.“ Sie wandte sich ab, verschränkte die Arme und starrte aus dem Fenster. „Sie können jederzeit gehen.“
Er nahm an, dass sie, was die örtlichen Mieten anging, recht hatte.
„Haben Sie das Zimmer in die Zeitung gesetzt, Victoria?“
Sie nickte, wobei sie ihm immer noch den Rücken zukehrte.
„Sie haben inseriert, und trotzdem ist es noch zu haben?“, fragte er.
„Ich habe das Schild heute aufgehängt, und die Anzeige wird morgen zum ersten Mal erscheinen. Bis mittags habe ich einen Mieter.“
Das war s
Weitere Kostenlose Bücher