Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
vorgenommen, das Zimmer für mehr als nur ein paar Tage zu vermieten.“ Sie öffnete die Pappschachtel.
„Das soll ja auch nicht nur eine Stippvisite sein. Wie lange wollen Sie denn mindestens vermieten?“
Sie ließ ein Stück Pizza auf seinen Teller fallen, sodass Sauce auf seinen Rollkragenpullover spritzte, aber er tat so, als würde er es nicht bemerken. „Ich arbeite umsonst, wenn Ihnen das weiterhilft. Ich habe jedenfalls keine Lust auf den ganzen Papierkram für eine Arbeitsgenehmigung. Auf diese Art und Weise haben Sie die Miete und einen Hausmeister und Buchhalter. Damit ist doch uns beiden geholfen.“
„Das wäre zu schön, um wahr zu sein.“ Wer arbeitete heutzutage schon umsonst? Sie wollte ihn gern in der Nähe haben, einfach, um herauszufinden, was er wirklich wollte. „Wie viele Karussellbauer, glauben Sie, werden hier noch auftauchen, jetzt, wo ich Drummond in der Roadshow hatte?“
Rory jonglierte mit seiner Pizza und verlor den Kampf. „Drummond?“, fragte er, während er einen mehr als halben Meter langen Käsefaden von seinem Schoß pflückte.
Vickie versuchte, nicht zu lachen. „Ich habe das Einhorn nach seinem potenziellen Schöpfer benannt.“
Er nahm eine Serviette und wischte sich die Hose ab.
„Halt“, sagte Vickie und kam auf seine Seite des Tisches. „Wow. Mit der belegten Seite nach unten. Cool. Lassen Sie mich das machen.“
Aus der Art, wie sein Kopf hochschoss, schloss Vickie, dass er erwartete, sie würde so in seinem Schritt herumreiben, wie er es gerade getan hatte.
„Na los!“, sagte er und legte frech den Kopf schief.
Vickie nahm eine Flasche Fleckentferner vom Regal hinter ihm und sprühte ihn zwischen seine Beine.
„Mist!“, rief Rory und sprang auf.
Vickie sprühte ihm übermütig den Nacken voll, und er flüchtete vor dem stinkenden Regen.
„Sind Sie verrückt?“, fragte er aus gebührendem Abstand.
Sie zeigte ihm die Flasche. „Das ist nur Fleckentferner, sehen Sie? Werfen Sie Ihre Jeans in die Waschmaschine, und sie ist wieder wie neu.“
Rory wischte sich mit einer Serviette über den Nacken. „Habe ich da auch Sauce gehabt?“
Vickie biss sich auf die Unterlippe, um ein Kichern zu unterdrücken. „Ich habe nur Spaß gemacht. Was glauben Sie, wie viele Karussellbauer kommen werden, um sich mein Einhorn anzusehen?“
Ihr griesgrämiger Schotte kratzte sich den Bart, anstatt ihn glattzustreichen, und zuckte die Schultern. „Einer, vielleicht zwei.“
„Das schätze ich auch. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, ich muss mal telefonieren.“ Vickie ging hinaus auf die Veranda und umschloss mit den Fingern das Handy in ihrer Tasche.
Obwohl der langmähnige Schotte mit den breiten Schultern und dem unglaublich charmanten Akzent sie wahnsinnig anzog, machte er ihr auch Angst. Sie war verrückt, wenn sie an ihn vermietete. Wie aber konnte sie bei dem Berg an Schulden, den sie hatte, diese Einnahme abschlagen?
Sicher, Rory hatte ihr bei dem Zwischenfall mit dem kleinen Jungen die Haut gerettet, dafür gesorgt, dass sie im Fall einer Klage Fotos besaß, und die Mutter des Kindes mit seinem Charme um den Finger gewickelt. Und auch sie hatte er zum Schnurren gebracht. Seit wann konnte ein Mann sie mit Gehässigkeiten entzücken und ungestraft davonkommen?
Vickie nahm ihr Handy aus der Tasche und wählte.
„Hey“, sagte Mel, „habt ihr es schon getrieben?“
„Zweimal. Einmal auf Omas altem, hässlichem Tisch und einmal auf der Vitrine des Einhorns. Die Touristen vom Rundfahrtbus haben uns Standing Ovations gegeben.“
„Und was ist dann dein Problem?“
Vickie seufzte. „Ich glaube, dass er mich charmiert, um an das Einhorn zu kommen.“
„Erzähl!“
„Es ist genauso, wie ich es sage.“
„Als ich da war, hat er dir gegenüber aber nicht besonders viel Charme an den Tag gelegt. Rumgebrummt, ja. Aber von Charme war nicht so viel zu entdecken. Hat sich seine Persönlichkeit verändert?“
„Bestimmt nicht.“
„Du bist aber trotzdem ganz fasziniert. Interessant.“
Vickie verdrehte die Augen. „Mel, hör auf, dich so hämisch zu freuen, und hör zu. Er will das Zimmer mieten.“
„Und du möchtest es vermieten, also wo liegt das Problem?“ „Ich bin nicht ganz sicher, ob das Angebot, auf seinem Holzpferd zu reiten, für oder gegen ihn spricht. Dann müsste noch sein Hintergrund überprüft werden. Du wirst es nicht glauben, aber er will umsonst als Hausmeister und Buchhalter für mich arbeiten. Meinst du,
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