Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair

Vom Netzwerk:

habt ihr denn hier für Staubsauger?“ Seine Worte klangen so würdevoll, als würde er einen Armani-Anzug tragen, dabei sah er aus wie ein Schornsteinfeger, der den Kampf mit einem tollwütigen Eichhörnchen verloren hatte.
    Sie setzte sich neben ihn. „Meine Eltern haben den Staubsauger bekommen, als sie frisch verheiratet waren. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch funktioniert. Du hast den Schlauch in den falschen Anschluss gesteckt. Siehst du die beiden Stutzen? Einer saugt, und einer bläst.“
    Rory hob den Kopf. „Entschuldigung.“
    „Hey, was für eine Aussage. Aber ich meine es ernst, er ist definitiv kaputt, denn er soll den Dreck im Beutel nicht wieder hinauspusten.
      Dieser Anschluss ist dafür vorgesehen, den Staub wegzublasen.
    „Vielleicht war der Beutel einfach zu voll.“
    „Wo du es sagst … Ich wette, er hat überhaupt keinen Beutel, das würde auch erklären, warum das Innere voller Dreck war statt Luft. Wahrscheinlich haben sie die Produktion von Staubsaugerbeuteln für dieses Modell bereits vor zwanzig Jahren eingestellt.“
    „Ich schätze, deine Mutter putzt genauso oft wie du.“
    „Sie würde mehr putzen, wenn sie noch am Leben wäre.“ „Und ich bin ein Esel. Ich wusste nicht, dass du deine Mutter auch verloren hast.“ Er zog sie zu sich heran und machte sie ganz dreckig, aber es störte sie nicht.
    „Sie ist gestorben, als ich im College war.“
    „Das tut mir leid. War sie krank?“
    „Nein. Doch, aber davon wusste sie nichts. Sie hat so lange Diät gemacht, bis ihr Herz aufgehört hat zu schlagen. Sie hat mindestens zehnmal am Tag in den Spiegel geschaut und den Kopf geschüttelt. Ich hab neben ihr gestanden und ihr gesagt, dass sie schön ist, aber sie hat mich gar nicht wahrgenommen.“ „Vielleicht solltest du ihr vergeben.“
    Vickie zuckte die Schultern. „Auf meinen Vater bin ich viel wütender. Er hat ihr so komische Namen gegeben wie Leckeres Plätzchen, Knuspriges Brötchen, McNugget, lauter essbare Dinge. Er hat gelacht, und sie ist jedes Mal zusammengezuckt. Nachdem er uns für einen Strich in der Landschaft verlassen hatte, hat meine Mutter mit einer Diät angefangen, an der sie schließlich gestorben ist.“
    „Was meine Bemerkung bei unserem Kennenlernen in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt, und trotzdem hast du gerade jemanden als Strich in der Landschaft bezeichnet.“
      „Aber ich habe doch nicht gemeint … Wenn ich dünn wäre, würde ich … Vielleicht sollte ich aufhören, Kira und Mel als Bohnenstangen zu bezeichnen.“
    Rory spielte mit einer Locke ihrer Haare. „Wenn ich dich Törtchen genannt hätte, dann nur, weil ich am liebsten die ganze Glasur von dir ablecken würde, um in dein schönes Inneres blicken zu können.“
    Vickie rückte ein Stück von ihm ab. „Keine Chance!“ Bei Rorys Blick wurde ihr ganz warm ums Herz.
    „Ich wollte nur sagen, dass es einzig darauf ankommt, wie man die Dinge wahrnimmt“, erklärte er.
    „Du meinst, dass sie möglicherweise auch ohne den Einfluss meines Vaters eine Essstörung gehabt hätte?“
    „Höchstwahrscheinlich, sie hatten beide Probleme, und du hast dazwischen gestanden.“
    „Ich hab noch nie einem Außenstehenden davon erzählt. Und weißt du was, du hast mich zum Nachdenken gebracht.“
    „Gut. Wie werde ich denn zu einem Insider?“
    „Gib dir keine Mühe. Insider sind eine echte Enttäuschung. Bleib lieber draußen. Das ist besser für uns beide.“
    „Okay … aber verzeih mir bitte meine Bemerkung, dass du gut im Futter stehst.“
    „Bringst du diese Schweinerei hier in Ordnung?“ Sie zeigte auf ihr verwüstetes Wohnzimmer.
    Rory hob die rechte Hand. „Der Ordnungsfanatiker schwört.“ „Dann könnte ich dir glatt verzeihen.“
    „Ich erwarte dein Urteil mit angehaltenem Atem“, sagte er mit einem seiner charmanten finsteren Blicke. „Hast du auch einen Staubsauger aus diesem Jahrhundert?“
    Vickie holte ihren Staubsauger und stellte ihn vor ihm ab. „Ich habe den Beutel letzte Woche gewechselt.“
    „Vor dir steht ein reumütiger Mann.“
    „Vor mir steht ein schmutziger Mann.“
      „Gibt es hier noch andere antike Apparate, die mich in Schwierigkeiten bringen könnten?“
    „Ja.“ Vickie lächelte bei der Vorstellung. „Oma war eine echte Sammlerin.“
    „Na super.“
    „Heute Abend bin ich mit Kochen dran. Wenn du hier fertig bist, kannst du erst mal unter die Dusche gehen.“
    Nachdem sie wieder sauber war, warf Vickie sich ein