AC/DC - Maximum Rock N Roll
Not durch einen Song, bei dem er den Text nur rudimentär beherrschte.
Ab 19. Januar 2001 machte die Stiff Upper Lip -Tour für 15 Konzerte in Australien Station; Vorgruppe waren The Living End. Wegen der großen Nachfrage wurden weitere Shows gebucht. Allein sechsmal trat die Band im Sydney Entertainment Centre auf. Außerdem führte sie die Tour zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder nach Hobart in Tasmanien.
Angus: »Da kam ein Typ vorbei, der eine Kappe vom letzten Gig dort trug, die er damals von der Crew bekommen hatte.«
Tasmanien brachte viele Erinnerungen zurück: an die letzte Begegnung mit der deutlich schlankeren Rosie im Februar 1976 und an Phil Rudds Gelage mit der Rockergang auf der Giant Dose -Tour.
Bei der Ankunft in Adelaide fühlte sich Phil, als ob sich die alte Rosie mit ihrem vollen Gewicht auf seinen Unterleib gesetzt hätte. Während des Soundchecks kippte er um. Die Show musste verschoben werden. Bei ihm wurde eine Nierenbeckenentzündung diagnostiziert.
In Queensland veranstaltete ein Radiosender einen Wettbewerb, bei dem es Gratistickets für das Konzert im Brisbane Entertainment Centre zu gewinnen gab. Gewinnen konnte derjenige, der einen Fotobeweis seiner »dirtiest deeds«, seiner schmutzigsten Taten, einschickte.
Ein Fan hatte sich beim Würmeressen ablichten lassen, ein anderer trank Kotze. Nicht zu schlagen war allerdings der Kandidat, der sich im Pissoir eines Pubs wälzte.
Letzterer gewann den Wettbewerb, durfte seine Kumpels mit zum Konzert nehmen und anschließend die Band backstage treffen. Er bat Angus, ein Autogramm auf seinen Arm zu schreiben. Eigentlich kein besonders ungewöhnliches Anliegen. Aber als der Typ den Ärmel hochrollte, fand der Gitarrist zu seinem Erstaunen Autogramme von früheren Treffen vor, die mit der Tätowiernadel für alle Ewigkeit festgehalten worden waren.
Japan, ein Land, das AC/DC zuvor nie für sich hatten einnehmen können, war die nächste Station der Tour. Ein japanischer Fan konnte allerdings nicht so lange warten: Tomoaki Baba besuchte schon in Australien acht Konzerte. Als Teil seiner Pilgerfahrt stellte er sich mit seiner Frau bei Albert’s in Sydney vor und fragte, ob jemand seine Tätowierung sehen wollte. Seinen Rücken zierte vom Hals bis zur Hüfte das Angus-Porträt vom Highway To Hell -Cover.
Als er ein paar Tage später zu Albert’s zurückkehrte, hatte er schon wieder etwas Neues zu präsentieren. Dieses Mal ließ er die Hosen runter: Quer über seinem Hintern prangte der AC/DC-Schriftzug in Großbuchstaben – genau wie Bon es sich zu Lebzeiten ausgedacht hatte.
Am 19. Februar schloss sich die erste Japantour seit 1982 an die Australienreise an. AC/DC hatten es nicht eilig gehabt, nach Japan zurückzukehren, nachdem es beim ersten Mal viele technische Probleme bei der Umsetzung ihrer Produktion gegeben hatte. Bei manchen Shows konnte damals die »Hell’s Bell« nicht aufgehangen werden.
Mittlerweile konnte Back In Black alleine in den USA 19 Millionen Verkäufe verzeichnen und gehörte damit zu den zehn meistverkauften Alben überhaupt. Die Verkaufszahlen des gesamten US-Katalogs der Band hatten inzwischen die 63 Millionen erreicht. AC/DC belegten damit in den Vereinigten Staaten Platz 9 der bestverkaufenden Musiker aller Zeiten. Hinter den Beatles, Led Zeppelin, Pink Floyd und den Eagles zudem Platz 5 der meistverkaufenden Bands. So konnten sie sich mit breiter Brust dem zweiten Abschnitt der Tour durch die USA und Kanada widmen, der am 18. März begann.
Angus in Fahrt – Madison Square Garden, New York, Mai 2001.
Im April kehrten AC/DC erstmals seit der Fankatastrophe vor zehn Jahren nach Salt Lake City zurück. Trotz der Lautstärke, den Lichtern und dem ganzen Rummel konnte keiner die Erinnerungen an die fürchterlichen Ereignisse komplett ausblenden.
Gegen Ende der 34-Tage-Tour mussten einige Shows verschoben werden, da Brian Probleme mit seiner Stimme bekam. Er war nicht der Einzige, der zur Inspektion musste.
Angus: »Die Schuhe kriegen es am härtesten ab. Heutzutage sind sie so schnell abgelaufen. Eines Abends war ich auf der Bühne und bin dauernd ausgerutscht. Ich dachte, es sei zu viel Schweiß am Boden. Also habe ich einen der Roadies gefragt, ob er nicht ein bisschen Cola ausschütten könnte, damit die Bühne etwas mehr klebte. Unsere Bühne hatte einen durchsichtigen Boden. Der Roadie sagte bloß: ›Ich habe deine Schuhe von unten gesehen, du brauchst neue! Die haben überhaupt kein Profil
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