Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ach, du faules Ei

Ach, du faules Ei

Titel: Ach, du faules Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
Vom Netzwerk:
beiden links liegen und lief prompt Polly, Pit und Palme in die Arme. Die drei wirkten ziemlich niedergeschlagen.
    »Los! Folgt mir!«, rief Pampe ihnen zu.
    »Was soll das denn?«, fragte Polly. »Du willst doch jetzt nicht etwa angeln gehen?«
    »Doch! Und ich habe da einen ganz dicken Fisch im Auge! Ich erklär’s euch unterwegs!«
    »Leise!«, ermahnte Pampe die anderen, als sie um die »Pension Gertrud« schlichen.
    Auf der Rückseite blieben sie neben dem offenen Fenster stehen. Pit schaute vorsichtig in das Zimmer. Dann nickte er Pampe zu und flüsterte: »Glück gehabt. Debilius’ Vater schläft noch.«

     
    Pampe stellte sich vor das Fenster und schob die Angelrute so weit ins Zimmer, bis sie über dem Nachttisch baumelte. Anschließend drehte er an der Rolle. Der Haken senkte sich, berührte den Schlüsselbund … und schwenkte links vorbei.
    Polly und Pit hielten die Luft an. Der Haken pendelte unheilvoll über der Nase von Debilius’ Vater.
    »Lass mich mal«, flüsterte Palme.
    Pampe achtete jedoch nicht auf seinen Bruder. Behutsam platzierte er den Haken wieder neben seiner Beute, bewegte die Angel etwas zur Seite, nach unten … und der Schlüsselbund baumelte am Haken. Unter den anerkennenden Blicken von Pit und Polly holte Pampe die Angelschnur langsam wieder ein.
    »Es kann nur der Kleine da sein«, sagte Polly leise zu Pit.
    »Weiß ich doch«, erwiderte ihr Schulfreund und nahm den Schlüssel für das Schließfach an sich.
    Dann streckte Pampe die Rute wieder ins Zimmer und ließ das Schlüsselbund geräuschlos auf den Nachttisch gleiten.

     

Das Schließfach
     
    »Blutegel?« Alfons Krummbiegel traute seinen Ohren nicht.
    »Sagten Sie Blutegel?«
    »Allerdings!« Herr Schroff fuchtelte aufgebracht mit seinen Händen in der Luft herum. »Ich sprach von Blutegeln!«
    Der Campingplatzbesitzer stutzte und gab im Internet den Begriff »Blutegel« ein. »Da haben wir es doch«, meinte er zufrieden und begann vorzulesen: »Blutegelbehandlung als Heilmethode. Die kleinen Tierchen werden auf die Haut gesetzt, wo sie sich festbeißen und Blut saugen. Über ihren Speichel geben sie entzündungshemmende Stoffe in den Körper ab. Eine Therapie mit Blutegeln ist in der Alternativmedizin bei folgenden Beschwerden bekannt: Blutgerinnsel, Blutergüssen, Krampfadern, Venenentzündungen … und so weiter und so fort. Vielleicht hat jemand in der Familie Probleme und behandelt diese mit Blutegeln.«
    »Mit einer ganzen Kiste voll?!«, giftete Frau Schroff mit schriller Stimme. »Diese ekelhaften Viecher hatten sich an meinerHand festgesaugt …«, sie hielt Alfons Krummbiegel ihre rechte Hand unter die Nase, »bis wir die wieder alle entfernt hatten …« Sie schüttelte sich. »Wer weiß, was sich in den anderen Kisten noch alles befindet!«
    »Wir verlangen eine Entschädigung! Wir werden Sie verklagen!«, schnaubte Herr Schroff. »Johanna! Wir gehen!«
    Alfons Krummbiegel lehnte sich seufzend in seinem Bürosessel zurück und fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. Konnte das wahr sein? Diese wundervolle Karla eine Verrückte, die Ungeziefer kochte? Er musste unbedingt herausfinden, was hinter dieser Sache steckte …
    »Jetzt mach endlich!«, meckerte Pampe Pit an.
    »Ja doch! Ich muss nur mal kurz Luft holen.«
    Polly, Pit, Pampe und Palme waren den ganzen Weg vom Gästehaus zum Bahnhof gerannt, als ginge es um Leben und Tod.
    Jetzt standen sie keuchend vor den Schließfächern.
    Pit schaute auf den Schlüssel. »Nummer dreizehn«, sagte er.
    »Bringt Glück!«
    »Oder Pech!«, entgegnete Palme.
    Pit steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn um … und öffnete das Fach.
    »Wow!«, sagte er, als könne er sein Glück kaum fassen. »Eine Aktentasche!«
    »Logisch!«, meinte Pampe. »Ich weiß doch, was ich gesehen habe! Lass mich mal!« Pampe drängte Pit zur Seite und nahm die Tasche heraus. Umständlich versuchte er, die Metallschnalle zu öffnen. »Irgendwas klemmt …«
    »Gib her!« Palme griff sich die Tasche und fummelte am Verschluss herum.
    »Oh Mann! Mit Gefüüühl!« Polly verdrehte die Augen.

     
    »Bitteschön! Wenn du so viel Gefüüühl hast…« Palme drückte seiner Schwester die Aktentasche in die Hände.
    Polly schob den Verschluss leicht zur Seite und zog gleichzeitig daran. »Seht ihr? War ganz einfach!«
    »Da ist es!«, rief Pampe und hielt das Buch in die Höhe.
    »Bist du sicher?«, fragte Polly. »Das sieht vollkommen anders aus als Magia Eins.«
    Pampe starrte auf

Weitere Kostenlose Bücher