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Ach, du faules Ei

Ach, du faules Ei

Titel: Ach, du faules Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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schlafen. Wozu Arbeit?« Mürrisch begann sie, den Tisch abzuräumen. »Jetzt schon halb vor zehn Uhr und nur brave Debilius brav essen Frühstück.«
    »Halb zehn?« Polly schaute auf ihre Armbanduhr und sprang vom Campingstuhl auf.
    »So ein Mist! Meine Uhr ist stehen geblieben! Der Basar öffnet um zehn! Wir brauchen bestimmt eine halbe Stunde dorthin!«
    Mit Ausnahme von Debilius, der keine Lust verspürte, seinem grauenhaften Vater über den Weg zu laufen, waren plötzlich alle auf den Beinen.
    »Tut uns wirklich leid, Karla«, sagte Polly schnell, »aber wir sind heute etwas aufgeregt, weißt du? Morgen essen wir dafür doppelt so viel!«
    »Doppelt so viel …«, wiederholte Karla nachdenklich. »Das dann sind zwei Brötchen trockene, zwei Saft Orangen und vier Asseln von Keller getrocknet.« Sie schaute zu Debilius und musste lächeln. »Aber sechs Teller mit Müsli von Maden für brave Debilius!«
    »Los, beeilt euch!«, trieb Polly Pit und die Zwillinge an. »Wir müssen unbedingt
vor
zehn Uhr dort sein.«
    »Dann quatsch nicht so viel und lauf!«, entgegnete Pampe auf Höhe des Campingplatzbüros.
    »Hallo, Kinder!«, hörten sie da auf einmal eine bekannte Stimme nach ihnen rufen. Alfons Krummbiegel trat auf sie zu. »Wartet doch einen Augenblick!«
    »Wir sind gleich wieder da«, erwiderte Pit so freundlich wie möglich.
    »Nur eine Frage …« Alfons Krummbiegel kam gemächlich näher.
    Die vier blieben notgedrungen stehen.
    »Wozu diese Eile, ihr habt doch Urlaub.« Der Campingplatzbesitzer lächelte fröhlich.
    »Was gibt’s denn?«, fragte Palme. »Wir haben wirklich keine Zeit.«
    »Kinder und keine Zeit«, lachte Alfons Krummbiegel und schüttelte den Kopf. »Wo gibt’s denn so was?«
    Polly schaute auf die Uhr. »Und?«
    »Sagt mal …«, das Lächeln des Campingplatzbesitzers wurde breiter, »eure Köchin … wie heißt die eigentlich?«
    »Karla!«, antwortete Pampe genervt. »Auf Wiedersehen.«
    »Moment, Moment … ihr könntet
Karla
doch sicher etwas von mir ausrichten!«
    »Klar!«, erwiderte Polly schnell. »Und was?«
    »Hm … wie sage ich das am besten? Lasst mich mal überlegen.«
    Pampe wurde es jetzt zu bunt. »Okay! Sie denken einfach noch etwas nach und in einer Stunde sind wir zurück!«
    Er rannte los und die anderen drei hinter ihm her.
    »Äh … aber …« Alfons Krummbiegel schüttelte fassungslos den Kopf.
    Da mehrere Gemeinden zusammen den Basar organisiert hatten, war dieser wesentlich größer und unübersichtlicher, als Polly, Pit, Pampe und Palme erwartet hatten. Es war mittlerweilefünf nach zehn und schon jetzt war der Andrang an den Ständen groß. Vor allem alter Trödel wie Häkeldeckchen, Nachttöpfe und Salzteigfiguren wurden in jeder Form und Farbe feilgeboten.
    »Da! Ein Bücherstand!«, rief Pit erleichtert.
    Eine ältere Dame mit randloser Brille erhob sich von ihrem Klappstuhl und sprach Polly an: »Na, junges Fräulein! Was kann ich für dich und deine Begleiter tun?«
    »Al…so«, stammelte Polly, »wir suchen ein ganz bestimmtes Buch … es heißt Magia, Magia Zwei, um genau zu sein.« »Magia Zwei?«, wiederholte die Dame. »Was soll das denn sein?«

     
    »Na, ein Buch!«, erwiderte Pampe ungehalten. »Würde es sich um einen Goldfisch handeln, wären wir wohl kaum hier!«
    Die alte Frau zuckte unwillkürlich zusammen. »Also, ein Benehmen ist das …!«
    »Pampe, beherrsch dich!«, raunte Polly ihrem Bruder zu.
    »Entschuldigen Sie bitte! Aber mein Bruder hat manchmal so seine Tage.«
    »Aha«, entgegnete die Dame und wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    »Magia Zwei ist eh nicht dabei«, sagte Pit, der sich in der Zwischenzeit umgesehen hatte. Oder haben Sie noch Bücher in irgendwelchen Kisten?«
    »Nein!«, erwiderte die ältere Dame bestimmt und rückte ihre Brille zurecht. »Aber da drüben gibt es einen weiteren Stand mit Literatur. Vielleicht versucht ihr es dort einmal.« Sie deutete mit dem Zeigefinger nach rechts. »Dort, wo der Herr mit der Glatze gerade bezahlt.«
    Polly, Pit, Pampe und Palme stockte der Atem.
    »Debilius’ Vater!«, zischte Pampe.
    Der ganz in Schwarz gekleidete Mann steckte ein Buch in seine Aktentasche und verschwand zwischen den Ständen.
    »Und jetzt?«, fragte Palme.
    »Huhuuu! Kinder!«, hörten sie da plötzlich die vertraute Stimme von Frau Rottentodd, die mit ihrem Gatten am Arm zu ihnen herübergeschlendert kam.
    »Auch das noch!«, stöhnte Polly.
    »Okay!«, seufzte Pampe. »Ihr seid ein bisschen

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