Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ach, du faules Ei

Ach, du faules Ei

Titel: Ach, du faules Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
Vom Netzwerk:
Mixtur in der Apotheke, allerdings nur in kleinen Mengen. Sie hat gerade eben für eine Maus gereicht.«
    »Das beruhigt mich ja!« Polly schüttelte den Kopf.
    »Und so was braucht man also unbedingt zum Leben«, spottete Pit.
    »Vielleicht mache ich mich eines Tages als Einbalsamierer selbstständig«, erwiderte Palme.
    »Und was ist mit der Lupe? Vielleicht wirst du ja auch Optiker«, sagte Polly spöttisch.
    Palme kramte zwischen Nähnadeln, Bindfäden, etlichen unterschiedlich großen Zähnen, einem Kompass und einigen Kräutern ein Vergrößerungsglas hervor. »Bitteschön!« Er überreichte es seiner Schwester mit einer übertrieben höflichen Geste.
    Polly griff danach und sah sich den Stempel auf dem Buchrücken an. »Ich würde sagen, da steht Buchhandlung … Liebes…glück.«
    »Welche Buchhandlung heißt denn Liebesglück?«, fragte Pit.
    »Gib mal her!«, befahl Palme seiner Schwester. »Hm … nicht Liebesglück, sondern Lese…glück. Das ergibt ja wohl auch mehr Sinn.«
    »Und wo befindet sich diese Buchhandlung?«, wollte Pampe wissen.
    »In Ki … Ki … Kieken…förde. Kiekenförde. Gibt es einen Ort, der so heißt?«, wollte Polly wissen.
    »Ganz im Norden«, antwortete Pit. »Liegt direkt am Meer.«
    »Wir haben noch fünf Wochen Sommerferien«, jubelte Polly.
    »Auf nach Kiekenförde!«
    »Glaubst du etwa allen Ernstes, dass du unsere Eltern ein zweites Mal zu einem Campingurlaub überreden kannst?«, fragte Palme.
    Pollys seufzte. »Du hast recht. Dann … dann müssen wir eben alleine fahren!«
    »Guter Witz!« Pampe lächelte gequält. »Das erlauben die
nie
im Leben!«
    Polly stemmte die Hände in die Hüften. »So kurz vorm Ziel gebe ich nicht auf!«
    »Das kommt überhaupt nicht infrage!«, polterte Herr Rottentodd los und lehnte sich verärgert in seinem Sessel zurück.
    »Ihr hattet euren Urlaub und damit basta!«
    Polly schaute ihre Mutter flehend an.
    »Euer Vater ist das Familienoberhaupt.« Prospera Rottentodd hob abwehrend die Hände. »Was er sagt, wird gemacht!« Patrizius Rottentodd sah seine Frau erstaunt an.
    »Das Meer …«, versuchte es Polly noch einmal. »Und diese wunderbare Stadt Ki … Ki …«
    »Kiekenförde«, half Palme ihr auf die Sprünge.
    »Kiekenförde?« Prospera Rottentodd stutzte.
    »Du kennst den Ort?«, fragte Polly.
    »Ich war nie da. Aber dort wohnt meine Tante Pauletta. In einem Haus direkt am Strand.«
    »Aber das ist ja super!«, sprudelte es aus Polly heraus. »Dann besuchen wir eben Tante Pauletta.«

     
    »Auf keinen Fall!« Frau Rottentodd schüttelte energisch den Kopf. »Tante Pauletta ist eine versponnene alte Frau. Sie muss mittlerweile über neunhundert Jahre alt sein.«
    »Wir möchten sie aber unbedingt kennenlernen!«, sagte Pampe entschieden. »Wir haben … sozusagen ein Recht darauf. Sie ist schließlich unsere Großtante!« Er reckte den Zeigefinger in die Luft.
    »Tja.« Herr Rottentodd richtete sich in seinem Sessel auf und blickte unsicher zu seiner Frau hinüber.
    Prospera Rottentodd sah zu Boden.
    »Na gut«, fuhr Herr Rottentodd fort. »Aber damit eins klar ist: Ich will da nicht hin!« »Oh, das musst du auch nicht, meine süße Fledermaus!« Prospera Rottentodd schenkte ihrem Mann ein strahlendes Lächeln.
    »Heißt das,
wir
dürfen fahren?«, jubelte Polly.
    »Aber nicht alleine!«, entschied Frau Rottentodd.
    Polly, Pit, Pampe und Palme sahen sich an.
    »Und für Pit kann ich selbstverständlich nicht sprechen …«, schob sie nach.
    »Das versteht sich von selbst«, sagte Pit.
    »Aber, wenn
ihr
nicht mitkommt«, fragte Polly, »wer denn dann?«
    »Natürlich ein Erwachsener, der auf euch aufpasst!« Frau Rottentodd hatte die Stirn in Falten gelegt.
    »Karla fährt nie und nimmer noch mal mit uns in den Urlaub. Eher kündigt sie!«, gab Polly zu bedenken.
    »Wer redet denn von der Köchin, Liebes?«, zwitscherte Frau Rottentodd und tätschelte Pollys Wange. »Debilius wird euch begleiten!«
    Die vier waren sprachlos.
    Polly fand als Erste ihre Stimme wieder. »Das ist eine wirklich tolle Idee! Debilius wird sicher gut auf uns aufpassen.« Nur mit Mühe konnte sie sich ein Grinsen verkneifen.
    »Eine wirklich tolle Idee«, wiederholte Pampe. »Wir werden es ihm gleich sagen. Er wird sich wahnsinnig freuen.«
    Schnell verließen sie das Wohnzimmer, bevor Prospera Rottentodd es sich anders überlegen konnte. Kaum hatten sie die Tür hinter sich zugezogen, prusteten sie laut los.
    »Oh Mann!«, sagte Polly grinsend. »Das

Weitere Kostenlose Bücher