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Ach, du faules Ei

Ach, du faules Ei

Titel: Ach, du faules Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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Polly. Pit lachte. »Von wegen Urlaub!«
    »Sag mal, was denkst du eigentlich, wo Magia Zwei abgeblieben ist?«, fragte Polly.
    »Vielleicht hat sich das Buch einer der Verkäufer auf dem Basar unter den Nagel gerissen.«
    »Hm«, machte Polly. »Könnte sein. Dann werden wir Magia Zwei wohl nie zu Gesicht bekommen!«
    »Höchstwahrscheinlich nicht …«
    Sie lauschten eine Weile in die Dunkelheit.
    Durch das geöffnete Fenster drang das unermüdliche Zirpen der Grillen, und die Frösche gaben ihnen ein kostenloses Gutenachtkonzert.
    »Schade, eigentlich«, sagte Polly schließlich. »Hätte mich schon interessiert, ob man mit allen drei Bänden zaubern kann.«
    »Also, ich glaub’s ja nicht!«, antwortete Pit schläfrig.
    »Alte Geschichten, die stimmen doch fast nie.«
    Dann schlummerte er ein.

     

Ein kleines Geschenk
     
    Gunther, der Gärtner, hatte auf Karlas Anweisung hin die beiden Campingtische aus dem Wohnwagen geholt und sie zusammen mit den schwarzen Campingstühlen zwischen den üppig wuchernden Disteln aufgestellt.
    Debilius war von Karla aus dem Bett geworfen worden. Er half ihr gerade dabei, das Frühstück hinauszutragen, als Polly und Pit in den Garten kamen.
    »Hey!«, rief Polly begeistert. »Das ist ja besser als auf dem Campingplatz. Karla, du bist ein Schatz!«
    »Na ja«, sagte diese verlegen, »ist doch noch Urlaub!«
    Polly lachte. »Wir wecken schnell die anderen.«
    Es gab knuspriges Madenmüsli mit Blutegelsirup und zarten Distelsalat mit frischen Spinnenbeinen. Und für Polly und Pit Brötchen mit Erdbeermarmelade.
    »Zu Hause ist es doch am schönsten!«, verkündete Patrizius Rottentodd feierlich und lehnte sich zufrieden zurück.
    »Also, ich finde, unser Urlaub war eine nette Abwechslung«, entgegnete seine Gattin. Dann verdunkelte sich ihre Miene plötzlich. »Wir werden diesen wunderschönen Wohnwagen doch nicht wieder verkaufen, meine süße Fledermaus, oder?« Herr Rottentodd schüttelte den Kopf. »Aber nein, meine kleine Dornenwarze. Er wirkt doch sehr dekorativ hier im Garten. Und eventuell setzt er mit der Zeit auch ein wenig Rost an.«
    »Vielleicht habt ihr nächstes Jahr ja doch wieder Lust auf einen Campingurlaub«, überlegte Polly laut.
    Ihr Vater sah sie entsetzt an. »Ihr Kinder könnt gerne euer Zelt aufbauen und campen. Aber in
diesem
Garten!«
    »Also, ich fand’s gar nicht so übel«, sagte Palme. »Das Einzige, was ich auf dem Campingplatz vermisst habe, war der Spinnenpool.«
    »Geht mir genauso!« Pampe schob sich einen Löffel Madenmüsli in den Mund.
    »Ihr und eure ekligen Pools.« Polly zog eine Grimasse. »Ihr seid überhaupt nicht offen für was Neues. Stimmt’s Pit?«
    Pit wollte es sich mit niemandem verderben und nickte nur leicht mit dem Kopf.
    »Ach, eh ich es vergesse …«, Frau Rottentodd tupfte sich mit der Serviette die Mundwinkel ab, »ich hatte euch doch etwas gekauft.« Sie hob eine zerknitterte Plastiktüte vom Boden aufund überreichte sie Polly. »Das wollte ich euch schon auf dem Basar geben, aber ihr musstet ja ganz schnell weg.« Prospera rollte mit den Augen.
    Polly griff in die Tüte, holte das Geschenk heraus …
    und hätte es vor Schreck beinahe fallen gelassen.
    In ihren Händen hielt sie ein Buch mit purpurrotem Ledereinband. Darauf war in goldener Schrift das Wort »Magia« eingeprägt.
    Pampes Mund öffnete sich und klappte wieder zu. Palme hustete ein paar Spinnenbeine über den Tisch. Pit saß wie versteinert da. Nur Debilius aß ungerührt weiter.
    »Gefällt es euch nicht?«, fragte Frau Rottentodd etwas beleidigt. »Also, zurückgeben kann ich es jetzt nicht mehr!« Ihre Augenbrauen schlossen sich zu einer tiefen Falte. Enttäuscht stocherte sie in ihrem Distelsalat herum.
    »Habe ich dir nicht gleich gesagt, dass ein Buch nicht das Richtige ist?«, sagte Patrizius Rottentodd mit belehrendem Unterton in der Stimme. »Aber du musstest ja mal wieder deinen Kopf durchsetzen.«
    »Was soll’s …« Prospera schob eingeschnappt die Gabel in den Mund.
    »Aber …«, stammelte Polly, »wo … hast du das denn her?«
    »Vom Basar! Das habe ich doch schon gesagt. Euer Vater und ich waren viel zu früh dort – die Leute waren noch beimAufbau. Da habe ich im Vorbeischlendern dieses Buch entdeckt, das so ähnlich aussieht wie das von Onkel Deprius, das dunkelblaue. Und da dachte ich, ihr würdet euch darüber freuen.«
    »Schlag es auf, Polly!«, drängelte Pit. »Steht vor jedem Zauberspruch eine Zwei mit einem

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