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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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Energieprobleme dieser Welt lösen? Es wundert also nicht, dass das Perpetuum mobile
     immer wieder die Phantasie selbsternannter Erfinder beflügelt.
    Doch eines Tages schrieb mir ein älterer Herr und
     schilderte mir ein sonderbares Phänomen, mit der Bitte um Aufklärung. Zum Glück war
     das Schreiben kurz und beinhaltete dieses Mal keinen Versuch, die Energieprobleme
     der Welt für immerzu lösen. Vielmehr ging es um eine einfache
     Frage: Warum drehen sich Knödel im Topf?
    Knödel und Klöße sind überall beliebt, und es gibt sie in
     einer unglaublichen Vielfalt: Kartoffelklöße, Thüringer Klöße, Germknödel, Hefeklöße
     – die kocht meine Schwiegermutter besonders gut – und last but not least Karl
     Valentins bekannte »Semmelnknödeln«.
    Allen gemeinsam ist eine Eigenschaft: Sie sind rund, und
     genau hierin liegt wohl die Lösung des Rätsels. Wenn ein runder Knödel im Wasser
     schwimmt, dann kennt er kein »oben« und »unten«, denn durch die runde Form bleibt
     der Schwerpunkt immer an derselben Stelle, egal wie man den Knödel dreht. Genauso
     wie einen Ball im Wasser kann man ihn leicht drehen und benötigt hierfür kaum Kraft.
    Im kochenden Wasser oder siedenden Fett bilden sich jedoch
     im Knödel kleine Bläschen. Die perfekt symmetrische Form wird dadurch leicht
     gestört. Da die Unterseite völlig ins Wasser eingetaucht ist, können sich die
     Bläschen dort aufgrund der höheren Temperatur stärker ausdehnen. Bläschen, die vom
     Boden des Kochtopfs aufsteigen, haften an der Unterseite des Knödels und bewirken
     einen leichten Auftrieb. Die kleinen Kräfte reichen aus, um den runden Knödel zu
     drehen. Jetzt taucht aber eine andere Partie ein, die vorher aus dem Wasser ragte.
     Sie wird plötzlich stärker erhitzt, die Bläschen dehnen sich aus, und erneut dreht
     sich der Knödel im Topf. Wenn der Topf offen ist, wird das Drehen noch verstärkt,
     denn unmittelbar über dem kochenden Wasser ist es kälter. Diese Temperaturdifferenz
     reicht aus, um die Drehbewegung weiterzutreiben.
    Etwas Ähnliches kann man übrigens auch beim Abschmelzen
     von Eisbergen beobachten. Auch hier kommt es durch das Abschmelzen zu einer
     ständigen Verschiebung desSchwerpunktes, und so dreht sich der
     schmelzende Eisberg wie von Geisterhand im Wasser.
    Der drehende Knödel im Topf bewegt sich durch minimale
     Änderungen der Dichte und wird damit zu einem thermo-dynamischen Gebilde. Durch die
     Expansion von Gasen wird mechanische Arbeit geleistet, wie bei einem Motor. Es gibt
     übrigens Parallelen zwischen dem drehenden Knödel und so manchem Perpetuum mobile:
     Dieses besteht häufig aus Rädern, die sich durch minimale Temperaturunterschiede an
     einer Seite ausdehnen und so zu drehen beginnen. Doch bevor Sie jetzt der Idee
     erliegen, man könne die Welt durch selbstdrehende Knödelmaschinen retten: Auch beim
     Knödel gelten die klassischen Gesetze der Physik!
    [Menü]
    Warum bildet sich Haut auf der erhitzten
     Milch?
    2 »Ihhh ... !« Der Blick in die Tasse
     wirkt verzweifelt, und im ersten Moment könnte man meinen, im frischen Kakao der
     Tochter schwimme etwas Entsetzliches. »Das ist doch nicht schlimm, das ist nur die
     Haut auf der Milch«, schüttelt Opa verständnislos den Kopf. In den folgenden Minuten
     gibt es eine ausgiebige Diskussion über den Ekel mancher Menschen vor der dünnen
     Hautschicht auf der Milch oder dem Pudding. Oma findet die Puddinghaut besonders
     lecker, und Opa erzählt irgendwann vom Krieg und dass es damals nichts zu essen gab.
     Die Eltern versuchen mit vorgetäuschtem Verständnis die Kleine zu beruhigen. Mit
     einem Sieb wird der Kakao gefiltert, doch es bleiben kleine Flocken im Getränk
     übrig. Am Ende wird Großvater den Kakao trinken, und Töchterchen bekommt eine neue
     Tasse. Haut auf der Milch ist in vielen Familien ein Thema. Mancher ekelt sich
     regelrecht vor dem glitschigen Etwas. Der in den vergangenen Jahren in Mode
     gekommene Milchschaum hingegen gilt als köstlich und schick. Dabei ist er im Grunde
     nichts anderes.
    Milch ist eine sehr nahrhafte Flüssigkeit. Immerhin
     ernähren wir uns zu Beginn des Lebens ausschließlich davon. Nicht nur für uns,
     sondern für alle Säugetiere ist sie das Lebenselixier der ersten Monate oder Jahre.
     Neben Wasser enthält frische Milch Fett, Milchzucker und zu etwa 3,5 Prozent
     Eiweißstoffe, sogenannte Kaseine und Molkeproteine.
    Wenn wir genau hinsehen, können wir einige dieser

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