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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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war leer. Er zuckte die Achseln.
    „Ich war damals in der Abteilung Umgebungssicherung. Meine Aufgabe bestand darin, die Täler rund um den Karpalischen Berg von Illegalen freizuhalten und Schmuggel einzudämmen, was bei rund 1000 wilden Schürfern in dieser Gegend eine hoffnungslose Sache war.“ Noch einmal fahndete Sniders Hand im Fach nach etwas Süßem. Vergebens. „Als die Revolte in vollem Gange war, bekamen wir den Befehl … “
    „ Wer bekam den Befehl?“, fragte Aiken sanft.
    „Meine Abteilung. Also ich“, sagte Snider. „Ich bekam den Befehl, die Karpalische Schleuse zu öffnen, um die illegalen Schürfer daran zu hindern, über die Täler nach Delta vorzudringen und sich den aufständischen Häftlingen anzuschließen. Und das habe ich getan.“ Sniders Blick zuckte zur Seite.
    Aiken gab keine Reaktion.
    „Danach hatte ich Besuch von Minas Sadsherell. Er zeigte mir Aufnahmen von den Überwachungskameras im Tal von Ethel, das vom Wasser nach etwa einer Stunde erreicht worden war. In diesem Tal hatten etwa 200 Familien illegal Diamanten gesucht.“ Snider betrachtete die Deckenverkleidung. „Unerquickliche Aufnahmen. Minas Sadsherell brachte mich dazu, meine Leute zur Bergung einzusetzen. Wir retteten etwa 45 Leute und die waren nicht gerade in einer dankbaren Stimmung. Der damalige Supervisor ließ ein Donnerwetter auf uns niedergehen, weil wir diese 45 nicht auch ersäuft hatten, aber 48 Stunden später war er von seinem Posten suspendiert worden. Ein neuer Mann nahm seinen Platz ein. Ich verlor die Hälfte meiner Männer beim Versuch, in Delta zu helfen, die Revolte niederzuschlagen. Dann kam Minas Sadsherell ein weiteres Mal und sprach drei Stunden mit den Aufständischen. Er konnte Befehle des neuen Supervisors vorlegen, die Amnestie versprachen. Nach diesen drei Stunden war die Revolte beendet – jedenfalls in Delta. Drei zusätzliche Stunden widmete Minas mir. Er arrangierte auch ein Gespräch zwischen mir und Esmerald Aiken.“ Snider stand auf. „Hat niemand irgendetwas Süßes?“
    Aiken fasste in eine Außentasche seiner Hose und reichte Snider eine halbe Tafel weiße Schokolade. Snider brach sie in Stücke und aß alles bis auf den letzten Krümel.
    „Seitdem hat sich meine Meinung über Minas Sadsherell geändert. Aber ich kann nicht sagen, ob ich ihn mochte. Mir hat er eher Angst eingejagt. In seiner Pilgerkleidung kam er mir regelrecht unheimlich vor. Er besaß sehr viel Einfluss. Nach dem Ende der Revolten war er an der Umbesetzung der Posten beteiligt, obwohl er keine offiziellen Befugnisse besaß. Aufstrebende Leute landeten unversehens in Sackgassen, was ihre Karriere betraf. Unbekannte stiegen auf. Ich wurde damals zum stellvertretenden Advisor von Delta befördert. Als mein Vorgänger ausschied, gelangte ich auf den Posten des Advisors. Sie wissen wahrscheinlich, dass niemand weiter aufsteigen kann, wenn er auf Dor Advisor war. Supervisor werden immer von außen geholt. Und bisher wurde niemand nach Del zurückversetzt. Oder anderswo hin. Hier sind wir, und hier bleiben wir.“ Snider lachte plötzlich. „Und hier haben wir auf einen zweiten Sadsherell gewartet. Da ruhen große Erwartungen auf Ihren Schultern, Invador.“
    „Erwartungen, die ich wahrscheinlich nicht erfüllen kann, zumal ich nicht weiß, worin sie bestehen“, sagte Sadsh. Er bemerkte, dass Niwa an seine Schulter gelehnt eingeschlafen war. Er verspannte sich unwillkürlich und Schmerz fuhr durch seinen Arm.
    „Bekomme ich eigentlich keine Behandlung?“, fragte er Tercera.
    „Doch. Aber kaum eine, die Sie verdient haben“, erwiderte Tercera.
    „Ich weiß schon“, sagte Sadsh und fand es doppelt schwierig, Erklärungen abzugeben, da Niwa so vertraut an seiner Schulter schlief. „Aber egal, was ich jetzt sage – Sie werden es falsch verstehen.“
    „Muss ich Sie denn verstehen?“, fragte Tercera kühl. „Ihr Schwiegervater meinte auch, mir etwas erklären zu sollen. Ich weiß gar nicht, wie ich zu der Ehre komme.“
    „Es war ein Notfall!“, sagte Sadsh.
    „Umso schlimmer, oder nicht?“
    „Ich sage ja, Sie werden es missverstehen“, fauchte Sadsh.
    Tercera stach ihm eine fingerlange Nadel in eine Stelle, an der es bestimmt gefährlich war.
    „Sie müssen mir gar nichts plausibel machen, Invador“, sagte sie. „Ich habe mich lange mit Esmer unterhalten. Wir haben Gemeinsamkeiten entdeckt, von denen wir nichts wussten.“
    „Hören Sie, Tercera… “
    „Bitte, Invador! Sie verschwenden

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