Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
Nottreppe gelangten sie bis zu Gang C. Ward Tuiler, der schon mit gezückter Waffe unter einem schnell rotierenden Alarmlicht stand, starrte ihnen unentschlossen entgegen.
„Invador“, sagte er. „Worum geht es denn hier? Sind Sie ins Dach gestürzt?“
„Ja“, sagte Sadsh. „Und ich suche Kippun. Wo ist der?“
„Spricht mit dem Advisor, glaube ich.“
„Wann kam er?“
„Könnte rund eine dreiviertel Stunde her sein. Der Advisor war nicht hier und … “
„Setzen Sie sich in Ihren Glaskasten, fahren Sie das Gitter hoch und rühren Sie sich nicht, ehe alles vorbei ist“, befahl Sadsh. Dann zerrte er den Code-Kasten von der Wand und entriegelte die Notsperre.
Auch im Gang C blinkten die Alarmlichter.
Drei verstörte Offiziere hämmerten gegen die Tür zum Trainingsraum. Sie drehten sich zu Sadsh und seiner Truppe um.
„Invador … “, sagte einer der Männer, entdeckte dann Tercera und Niwa und verstummte. Ein anderer tastete nach seiner Pistole.
„Na, n!“, rügte ihn Stawosc. „Das wollen wir doch hübsch bleiben lassen, nicht wahr?“
Sadsh hatte schon den Finger auf die Glasplatte gedrückt und huschte geduckt durch die Tür. Eine Flexorette berührte dicht neben ihm die Wand und federte zurück. Er sah Lord Kippun danach springen, da katapultierte sich Niwa in einem schnellen Überschlag an ihm vorbei, um seinen Gegner zu beschäftigen. Sie trug die Waffe, die ihr Lord Hasfel für das Duell ausgehändigt hatte – die MacMason. Die blitzende Klinge traf hart auf eine schwarz mattierte, teilweise beschädigte Flexorette, an deren Spitze ein roter Kristall glühte.
Lord Kippun konnte seine Waffe auflesen und hinkte einige Schritt weit, um sich ins Pfauenrad zu drehen. Aber seine Bewegungen waren langsam und weniger ausgreifend als sonst. Blut lief ihm über Gesicht und Arme.
Sadsh fasste über Kippuns Schwerthand.
„Überlass ihn uns, Fajana“, sagte er.
Tercera umrundete die Kämpfer und zog Kippun an der Hand mit sich.
„Ärztin im Therapieeinsatz“, sagte sie zu ihm. „Nein, keine Widerrede!“
Sadsh schwang seine Zunge des Wolkendrachen und stürzte sich auf seinen Gegner.
„Ich glaube, wir beide haben noch das eine oder andere zu klären!“
„Zwei gegen einen“, sagte Wills spöttisch. „Ist das fair?“
„Nein“, sagte Sadsh. „Aber das dürfte Ihnen doch nichts ausmachen!“
Wills fegte die feine Klinge mit einem wuchtigen Hieb zur Seite.
„Sie sollten nicht hier sein“, stieß er hervor. „Sie greifen einen Vorgesetzten an. Sie bringen Unbefugte in eine Militäreinrichtungen. Das wird man selbst einem Sadsherell nicht nachsehen!“
Sadsh verpasste ihm einen Schnitt über den Unterschenkel und Wills keuchte. Er fischte einen Pieper aus der Brusttasche und drückte den Sensor.
„Holen Sie nie das Militär“, zitierte Sadsh. „Das hat man mir geraten. Aber es ist schon hier. Sehen Sie zur Tür!“
Snider war leise hereingekommen. Er stand mit ausdruckloser Miene neben Tercera, die Kippun eine Nadel setzte. Wills fauchte etwas, als er Snider sah. Dann marschierte Esmerald Aiken in den Raum.
„Das ist ein Bruch der Absprachen“, schrie ihn Wills an und führte einen heftigen Schlag gegen Niwas MacMason. „Das wird dir sehr bald leidtun!“
„Wahrscheinlich nicht“, sagte Aiken zu ihm. Er hob eine Pistole.
„Nein! Nicht schießen“, rief Sadsh. „Auf keinen Fall!“ Seine Waffe traf Wills ein weiteres Mal am Schenkel. „Als Beauftragter der Militärverwaltung von Dor nehme ich Sie fest, Advisor Wills!“
Wills schnaubte.
„Weswegen denn?“
„Für´s Erste wegen Korruption und Organisation von Edelsteinschmuggel.“
„Mich?“, lachte Wills keuchend. „Das weisen Sie mir nicht nach!“
„Doch. Lord Kippun wird wegen Korruption gegen Sie aussagen.“
Sadsh musste einen Schlag gegen die Schulter einstecken. Niwa fuhr sofort dazwischen und verhinderte einen zweiten Treffer.
Sadsh fluchte. Er zwang sich, sofort wieder anzugreifen.
„Was den Schmuggel angeht: Securivisor Stawosc findet in Ihren Räumen gerade eine Menge Edelsteine, die Sie dort nicht haben dürfen.“
„Schieben Sie mir die etwa unter?“, zischte Wills.
„Ja. Ich habe einen sehr fähigen Mann beauftragt, uns schnell Steine zu besorgen. Er ist nicht der Typ, sich von ein paar Wards aufhalten zu lassen.“
„Also haben Sie nicht die Hoffnung, mich anders kriegen zu können!“
„Ach, ich denke schon“, gab Sadsh zurück. „Zum Beispiel über die Achate.
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