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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Ihren Atem. Da wir voraussichtlich in Zukunft miteinander zu tun haben werden, sollten sich Missverständnisse gar nicht erst einschleichen. Ich habe Ihnen den Stein gegeben, weil das zu meinen Aufgaben gehörte. Ich finde Sie nett. Aber … “
    „Aber was ?“, fragte Sadsh und fixierte Aikens Hinterkopf.
    „Ich habe schon zu viel Zeit auf unreife Männer verschwendet.“
    „Unreif?“
    Tercera lächelte unerwartet.
    „Sie wissen gar nicht, wer Sie sind. Sie wissen nichts über Ihre Zukunft. Sie haben keine Träume. Sie sind hergekommen, um die Träume eines anderen zu verwirklichen.“
    „Träume“, murmelte Sadsh entnervt. „Alpträume! Das Ganze ist ein einziger Alptraum.“ Er wandte sich an Aiken.
    „Was sind denn Ihre Träume, Aiken? Darf man das wissen? Wovon träumt ein Mann wie Sie?“
    „Ich weiß nicht, was Sie mit ein Mann wie Sie meinen“, tadelte Aiken. „Aber es ist mir nicht peinlich zuzugeben, dass ich davon träume, eine Familie zu gründen. Ich träume von Spaziergängen unter freiem Himmel, Vogelflug und summenden Insekten. Ich würde gerne Edelsteine schätzen und begutachten. Davon verstehe ich einiges. Ich könnte mir vorstellen, Geld für karitative Zwecke zusammenzubringen. Man müsste das Adoptionsrecht reformieren. Ein Garten könnte mich reizen. Und gepflegt essen zu gehen.“
    Sadsh wollte über die Bürgerlichkeit dieser Träume spotten, aber er erinnerte sich plötzlich an Lord Kippuns Vorwurf, seine Mutter habe ihn zu einem zahmen, lauen Bürger erzogen. Hatte Tercera Recht? Hatte er überhaupt Träume?
    Bestanden diese Träume etwa darin, nobel in einer Villa zu residieren und dem Captain eines Raumschiffs lässige Befehle zu erteilen?
    Es gab ihm leisen, erschrockenen Stich, als ihm aufging, dass er es leid war, Befehle entgegenzunehmen. Er war es leid, Rechenschaft über verlorene Knöpfe zu geben und in einer kalten Luftdusche zu bibbern, während sich Vorgesetzte in warmen Bädern aalten, die sie mit Schmiergeldern finanziert hatten. Wer oder was war Ellys Sadsherell? Wirklich nur irgendjemandes Neffe?
    Wütend sog er die Luft ein.
    „Mir reicht´s langsam“, dachte er. „Und ich werde jetzt mal wirklich Staub aufwirbeln!“ Er stand auf und legte Aiken die Hand auf die Schulter. „Wie wäre es, wenn Sie aus diesem Ding ein bisschen mehr herausholen würden?“
    Aiken zog die Augenbrauen hoch.
    „Ist Ihnen irgendetwas eingefallen, oder weshalb haben Sie´s auf einmal so eilig?“
    „Mir ist einiges eingefallen und ich habe ein paar Entschlüsse gefasst. Und ich wäre dankbar, wenn Sie jetzt endlich mehr Tempo aus diesem Vogel herauskitzeln würden!“
    Aiken nickte und beschleunigte, bis die Anzeigen in den gelben Warnbereich wanderten.
    Niwa blinzelte schläfrig.
    „Meinen Vater kann man nicht so leicht umbringen“, sagte sie.
    Aiken riss plötzlich den Schweber herum. Auf dem Schirm war Licht zu sehen, wo nur die dunkle Fläche des Waldes sein sollte. Flackerndes Licht.
    Aiken vergrößerte den Bildausschnitt.
    Eine Lichtung. Ein Fahrzeug, aus dem Flammen schlugen.
    „Na, prima“, sagte er. Er vergewisserte sich mit Hilfe seiner Geräte, dass kein zweiter Schweber in Reichweite war und setzte zum Landeanflug an.
    „Wir haben keine Zeit … “, begann Sadsh, aber Aiken schnitt ihm das Wort ab.
    „Wir wollen doch mal sehen, ob es das ist, was ich befürchte.“
    Kaum hatten sie aufgesetzt, schwang sich Sadsh nach draußen. Im ersterbenden Licht des Feuers entdeckte er drei Körper in der Nähe des brennenden Militärschwebers. Er rannte die wenigen Schritte.
    Auf dem flechtenbewachsenen Boden lag Miranda Tesfai, die Flexorette in der Hand. Eine rote Stelle an ihrer Stirn, umgeben von einem Ring aus verkohltem Gewebe, zeigte, dass man sie mit einem Lasergewehr erschossen hatte.
    Sadsh löste die Flexorette vorsichtig aus ihrem Griff und legte ihr die Waffe mit der Klinge nach unten gerichtet auf die Brust und die Hände darüber. Dann ging er zu den beiden anderen Leichen. Die beiden Männer waren ebenfalls durch Laserwaffen getötet worden.
    Aiken betrachtete die tote Edelsteinschürferin ohne ein Wort.
    „Kommen Sie“, sagte Sadsh zu ihm. „Wir haben es verdammt eilig.“
    „Anscheinend.“
    Sie stiegen ein. Aiken startete furios.
    „Wo landen wir?“
    „Wo wir schon einmal gelandet sind“, sagte Sadsh. „Im Dach.“ Er gab die Koordinaten ein, die er noch von Stawoscs Anflug her in Erinnerung hatte. Dann nahm er seine Flexorette.
    „Niwa“,

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