Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
Und ich glaube, wir werden Zeugen auftreiben. Zeugen, die beeiden werden, wann Sie hier waren und wann Sie unterwegs waren.“
Der rote Kristall verfehlte Sadshs Schläfe um wenige Millimeter. Das ernüchterte ihn. Mit mehr Vorsicht näherte er sich von der Seite her, beobachtete Niwa und versuchte, sich ihre Angriffe zu Nutze zu machen.
„Sie sind kein bisschen besser geworden“, bemerkte Wills hämisch. „Und was ist mir Ihrem Arm? Dem scheint es ja besser zu gehen!“
„Danke, ja.“
Niwa verletzte Wills an der Seite.
Er warf ihr einen Fluch an den Kopf.
„Die junge Dame, die mich nicht mag“, zischte er und der rote Kristall berührte sie dicht über der Hüfte.
Sie stürzte, überschlug sich und rollte sich weiter. Wills setzte ihr nach. Sadsh warf seine Klinge. Sie traf Wills in den Rücken. Er geriet ins Straucheln.
Aiken duckte sich unter der Flexorette hinweg und schlug Wills die Pistole gegen den Kopf. Stöhnend brach der Advisor in die Knie. Aiken trat ihm die Flexorette weg und schrie, als ihn die Entladung traf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu, wie sich Stawosc und Sadsh auf Wills warfen.
„Sechs Minuten, achtzehn Sekunden“, sagte Stawosc ironisch, als er den Magnetriegel auf starke Leistung einstellte.
Wills lag auf dem glatten Parkett und wimmerte leise.
Stawosc gähnte und verpasste ihm einen Fußtritt.
„Also, dieser Wills“, sagte er mit scheinheiligem Augenaufschlag. „Gerade eben habe ich doch tatsächlich eine ganze Schatulle voller Smaragde und Kunzite unter seinem Bett gefunden. Und zwei Flexorette-Kästen. In dem einen ist auch eine dieser Waffen. Scheint eine alte Flexorette zu sein.“
„Sie gehört mir“, sagte Lord Kippun. „Aber das war sein Fehler. Ein großer Fehler. Er war so sicher, dass ich bei dieser sogenannten Revolte umkommen würde, dass er vorher meine wertvollste Flexorette genommen hat. Ich riss all meine Waffen aus den Kästen und trug sie so, weil ich die Kästen nicht alle hätte nehmen können. Da fiel mir nicht auf, dass eine fehlte. Mir fiel es nicht einmal gleich danach auf, weil so viel anderes meine Aufmerksamkeit forderte. Aber als ich merkte, dass sie fehlt, fügten sich bei mir einige Eindrücke zu einem Bild.“
„Geschwafel“, zischte Wills. „Eindrücke! Und was noch? Gefälschte Beweise! Weil es nichts gibt, was ihr schlauen Burschen wirklich in der Hand habt.“
„Wer hat denn zum Beispiel eine Wanze auf das Gerät im Krankenzimmer gesetzt?“, fragte Sadsh.
„Keine Ahnung!“
„Und wer hat Miranda Tesfai erschossen?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Wer hatte Zugriff auf die Überflugdaten und konnte uns fast überall ausfindig machen? Wer wusste von der Lähmung in meinem Arm? Wer tauchte überall auf, um Lord Kippun zu suchen? Ich glaube sogar gerne, dass Sie ihn finden wollten! Sie konnten ja nicht sicher sein, was er über den Mordversuch sagen würde.“
„Nennen Sie das Beweise?“, fragte Wills.
„Wissen Sie, Advisor – Sie hätten mir nicht gleich am Anfang erzählen sollen, dass Sie früher einmal politisch engagiert waren. Ich erinnere mich, dass Sie den Kriegseinsatz verweigert haben. Sie wollten Reformen … “
„Und? Spricht das nicht eher für mich?“, triumphierte Wills.
„Sie waren aber der Einzige, dessen Vergangenheit zu der meines Onkels passte. Auf der Suche nach dem alten Freund wurde ich einfach nirgendwo sonst fündig. Jeder, den ich traf, entpuppte sich als ehemaliger Feind oder Widersacher mit einer gänzlich anderen Weltanschauung. Sie sind im richtigen Alter. Und Sie waren erheblich frustriert, hier als Advisor für den Rest Ihrer Tage festzusitzen.“
„Bringt niemand diesen Lügenbeutel zum Schweigen?“, fragte Wills. „Das ist alles substanzloses Gewäsch, und Sie wissen es selbst. Ich bin das Opfer einer Intrige. Wollen Sie diese Leutchen hier als Zeugen nehmen? Ein verurteilter Diktator und seine Tochter. Ein verurteilter Juwelenschmuggler … “ Sein Blick traf Tercera. „Die Tochter eines verurteilten Sektenführers. Ich fürchte, Sadsherell, Sie werden einen schweren Stand haben, zu erklären, wie Sie überhaupt solch eine Ansammlung obskurer Menschen zusammenbringen konnten.“
Flake schlitterte durch die Tür.
„Heissa! Juchhu!“, rief er. „Jetzt kommt die Spezialeinsatztruppe. Und wir haben eine Gaswarnung! Die wollen uns unbedingt stoppen! Ich schätze mal, jetzt kriegen wir richtig viel Spaß!“
Vermächtnisse
„Spaß?“,
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