Acht cropped
setzten sich zusammen. Das fehlende Notfallmedikament, die Reaktionen von Andreas auf ihre Vermutungen, sein Verhalten auf der Beerdigung von Cordula. Es war ihr eigener Ehemann, der Cordula umgebracht hatte!
Andreas sah sie wütend an. „Diese Schlampe meinte, sie könnte mir sagen, was ich zu tun und lassen habe. Aber ich lasse mich nicht mehr erpressen. Jetzt endlich lebe ich das Leben, was ich schon immer leben wollte. Und ich gebe dir einen guten Rat: Du machst das, was ich dir sage, sonst kannst du was erleben !«
Mit einem schnellen Griff öffnete sie die Küchenschublade und zog ein Fleischmesser heraus. „Oh nein!«, erwiderte sie mit bebender Stimme. „Du wirst jetzt das tun, was ich dir sage. Ich werde mir nichts von einem komplett wahnsinnig gewordenen Mann sagen lassen .« Mit zitternden Händen ging sie Schritt für Schritt auf Andreas zu.
Daniel glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Was sich da in der Küche vor ihm abspielte, erinnerte ihn an Ehedramen aus Kriminalromanen. Zunächst heftige Wortgefechte, dann die Ohrfeige und jetzt ging Sonja sogar mit einem großen Messer auf ihren Ehemann los. Er konnte beobachten, wie Sonja das Messer an seinen Hals hielt und wütend auf ihn einredete. Zu gerne hätte er gewusst, worum es in dieser Auseinandersetzung ging. Hatte es etwas mit Marc zu tun?
Als Andreas etwas entgegnete, schien Sonja komplett die Fassung zu verlieren. Sie begann zu schreien und holte mit dem Messer aus.
Jetzt hatte Daniel genug gesehen. Er nahm einen der Ziegelsteine, die neben ihm am Rande der Terrasse zu einer Ziermauer gestapelt lagen, und warf ihn mit voller Wucht durch die Glastür, die den Zugang von der Küche nach draußen ermöglichte.
Mit schnellen Schritten sprang er selbst hinein und nutzte den Schockmoment, um Sonja das Messer aus der Hand zu schlagen. Es fiel auf den Boden und Andreas nahm es mit einer raschen Bewegung an sich.
„Nein!", schrie Sonja hysterisch. »Was hast du nur getan?" Daniel stellte sich hinter sie und umklammerte ihre Arme mit festem Griff.
„Kannst du mir vielleicht mal erklären, was hier vor sich geht ?« , wandte er sich an Andreas, der mit dem Messer in der Hand unschlüssig dastand und von der zerstörten Glaswand zurück zu Daniel blickte. »Sonja war kurz davor, dir die Kehle durchzuschneiden! Was ist nur los? Und wo ist Marc?"
„Du Idiot! ", wimmerte Sonja. „Ich war gerade dabei, mich und Marc vor diesem Wahnsinnigen zu beschützen!"
Daniel lockerte den Griff und ließ Sonja los. „Was?"
Gewissheit machte sich in ihm breit. Anscheinend hatte er genau die falsche Person geschützt.
Andreas ging lächelnd auf die beiden zu. »Vielen Dank, Daniel! Du bist ja tatsächlich so heldenhaft, wie Marc berichtet hat. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir drei uns jetzt erst einmal in aller Ruhe unterhalten. Hier!" Er nahm eine Wäscheleine aus einer Schublade und warf sie Sonja zu. „Fessel den Mistkerl. Und wehe, einer von euch kommt auf eine dumme Idee. Glaubt mir, ich schlachte euch ab. Darin bin ich wesentlich schneller als meine liebende Frau. Wir haben einiges zu klären."
19
„Acht Jahre sind eine lange Zeit. Eine Zeit, in der mir klar geworden ist, dass das Leben nicht so einfach ist, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe."
Andreas machte einen letzten Knoten und besah sich dann sein Werk: Sonja und Daniel saßen Rücken an Rücken auf zwei Küchenstühlen, an die sie mit der Wäscheleine festgeschnürt waren. Zunächst hatte Andreas seine Frau dazu gezwungen, Daniel festzubinden, bevor er eigenhändig dasselbe mit ihr machte.
Sonja sah ihn verbittert an und entgegnete: „Niemand hat uns versprochen, dass es einfach werden würde. Aber ich dumme Kuh habe geglaubt, wir hätten ein einfaches Leben. Dass du hinter meinem Rücken ein Zweitleben geführt hast, habe ich nicht gesehen oder ich wollte es einfach nicht sehen. Denn mir ist aufgefallen, dass du dich im Laufe der Zeit verändert hast. Wie oft habe ich mich gefragt, wo du mit deinen Gedanken gewesen bist, wenn du mich geküsst hast. Oder wie du mich teilweise behandelt hast. Als ob ich dir lästig wäre. Warum hast du nicht einfach den Mut gehabt, mit mir zu sprechen? Vielleicht wäre alles ganz anders gelaufen .«
Andreas sah sie skeptisch an.
Sonja fuhr fort: „Wenn du dich mir eher anvertraut hättest, dann hätte ich mich zwar wahrscheinlich von dir getrennt, aber dafür wären dir alle Möglichkeiten offen gewesen." Sie beschloss, so ruhig wie
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