Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
freute sich der Pilger, âes ist gut, eine neue Abtei wachsen zu sehen.â â âWir reiÃen sie niederâ, sagte der Abt. âNiederreiÃen?â, rief der Pilger erstaunt. âWarum denn das?â â âDamit wir wieder sehen können, wie die Sonne aufgehtâ, sagte der Abt
.
Fasst alle Mut und macht euch an die Arbeit!
Denn ich bin bei euch.
Haggai 2,4
Jedes Ziel ist der Startplatz
für den Aufbruch zu neuen Zielen.
Manche verwechseln den täglich notwendigen Aufbruch mit aufwändigen Programmen, Plänen oder weiten Reisen. Das gilt vor allem für unsere spirituellen Bedürfnisse. Sie werden nicht durch ständig neue Rezepte und absonderliche Methoden gestillt. Die Aufgaben liegen vor unserer Haustüre, in unserer StraÃe. Wir müssen nicht von uns weggehen, um uns zu finden. Wer weit genug gegangen ist, kommt doch wieder nur bei sich selber an, heiÃt es.
Eines darf allerdings nicht geschehen: Wir dürfen nicht selbstzufrieden und damit sesshaft werden. Sesshaftigkeit führt in die Erstarrung oder Verhärtung. Das Alte wird heiliggesprochen. Es bewegt sich nichts mehr. Der Sesshafte neigt zum Fundamentalismus: Alles muss bleiben, wie es war.
Das Leben hat eine Aufgabe für und vor uns. Auch wenn diese Aufgabe uns noch so schwer erscheint, wir sollten nicht zurückschrecken. Vor allem uns keine allzu groÃen Sorgen machen.
Schon nach dem ersten Schritt sieht alles ganz anders aus, wenn hinter diesem Schritt die geballte Energie einer klaren Entscheidung liegt. Der erste Schritt darf nicht durch Zögerlichkeit oder Ãngste gehemmt werden. Es gilt, mutig zu springen. Im ersten mutigen Schritt liegt der ganze Weg verborgen. Nicht selten beginnt ein Aufbruch in das Neue mit der Versöhnung mit der Vergangenheit. Die Erinnerung hilft uns, Vergangenes loszulassen und zu heilen. Dann ist die kurze Rückkehr in die Vergangenheit kein Umweg oder Rückzug, sondern wie der erste Schritt in die Zukunft.
Der Berg
Das Haus eines Mannes lag fast den ganzen Tag im dunklen Schatten eines steilen Hügels. Weil er das Licht der Sonne sehr liebte, griff der Mann zu Schaufel und Karre und begann dem Hügel zu Leibe zu rücken. Tag für Tag ging das so. Die Nachbarn, deren Häuser im Licht der Sonne lagen, spotteten über das aussichtslose Unternehmen: âDas schaffst du nie!â, sagten sie und verschränkten die Hände. Doch der Mann blieb stur: âIch werde es schaffen. Wenn nicht ich, dann meine Söhne oder Enkel!â Da hatte sogar der Himmel ein Einsehen. Gott schickte zwei Engel. Ãber Nacht trugen sie auf ihren Schwingen den Rest des Hügels davon
.
Ich will aufbrechen
und zu meinem Vater gehen und sagen:
Vater, ich habe mich gegen den Himmel
und gegen dich versündigt.
Lukas 15,18
Eine Handvoll Monatsimpulse
â
Täglich ganz bewusst mit
dem Atem fünfzig Schritte tun:
einatmen â Schritt; ausatmen â Schritt.
â
Am Ende eines jeden Tages das Gute und Schöne
benennen, das man erfahren hat. Sich für jedes
Ereignis einen grünen Punkt schenken.
â
Mindestens einmal in der Woche sich von etwas
trennen, was zur Gewohnheit werden oder was sich
als überflüssig erweisen könnte.
â
â
Mindestens einmal in der Woche
die Namen jener Menschen in Erinnerung rufen,
die in der Kette der Generationen stehen.
â
Den Monat nicht verstreichen lassen,
ohne dass ein guter Gedanke, eine Idee,
ein Vorhaben verwirklicht ist.
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Sich am Ende des Monats fragen:
Welche Visionen habe ich?
â
Am Ende des Monats
sollten drei dieser Impulse
verwirklicht sein.
MÃRZ
Die Sinne entdecken
Drei Pfade hat der Mensch in sich,
auf denen sich sein Leben bewegt:
die Seele, den Leib und die Sinne.
Hildegard von Bingen
Nirgendwo zeigen sich unsere Sinne und damit unsere Gesinnung eindrucksvoller und spürbarer als im Gesicht. Ein humorvoller Mensch mit einer guten Portion Selbstkritik hat einmal gesagt: âWenn du am Morgen in den Spiegel blickst und es schaut ein Griesgram heraus, bist du selber schuld.â Der Mensch zeichnet sein Gesicht durch sein Denken und markiert es durch seine Taten.
Auf der kleinen Fläche des Gesichtes kommt alles zum Ausdruck, was einen Menschen bewegt, was er sieht, hört, spürt und riecht, auch was er erleidet. Die Art, wie er spricht, verrät Weiteres aus dem Schatz oder dem Abfalleimer seiner Seele. Im
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