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Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Titel: Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Bittrich
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Schleifen, löste das Geschenkpapier, strich es glatt und öffnete den Deckel. Die Schachtel enthielt feinste Dessous, seidene Spitzenunterwäsche seiner Frau. «Die hat sie gekauft, als wir in Paris waren. Zehn Jahre ist das jetzt her. Sie hat sie nie getragen. Sie wollte sie aufbewahren für einen ganz besonderen Anlass, für einen speziellen Tag. Nun, ich glaube, der Tag ist jetzt da.»
    Er ging zu dem verlassenen Bett und legte die Dessous zu den anderen Kleidungsstücken, die vom Bestattungsinstitut abgeholt werden sollten. Denn seine Frau war am Tag zuvor gestorben. Als er sich wieder zu mir wandte, sagte er: «Dietmar, bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf! Jeder Tag, den du lebst, ist ein besonderer Anlass!»
    Ich habe diese Worte nie vergessen. Und ich bin meinem Freund unendlich dankbar dafür. Seine Worte haben mein Leben verändert. Seither ist jeder Tag für mich ein besonderer Anlass. Jeder Tag ist eine Feier. Es gibt keinen Grund, etwas aufzuschieben. Schon gar nicht das, was man am liebsten tun möchte!
    Ich sehe jetzt zum Beispiel mehr fern und räume weniger auf. Ich setze mich auf die Terrasse und trinke Wein, ohne mich am wuchernden Unkraut im Garten zu stören. Ich verbringe weniger Zeit mit meiner Familie und mehr mit meinem Computer. Ich habe begriffen, dass wir im Leben nichts für eine besondere Gelegenheit aufbewahren müssen. Den Kuchen, den meine Frau für unsere Freunde backt, esse ich jetzt lieber selbst. Und ich warte auch nicht mehr wie früher bis Weihnachten, um mich mit meiner Schwiegermutter zu streiten.
    Statt gutes Geld mit dem Bezahlen von Rechnungen zu verschwenden, gebe ich es lieber zu meinem Vergnügen aus. Und meiner Tochter habe ich gesagt, sie müsse nicht auf einen besonderen Mann warten. Überhaupt müsse sie sich in keiner Weise aufsparen – so wie die Frau meines Freundes, die mit ihrer Jungfernschaft ins Grab gesunken ist. Wie er mir kürzlich sagte, habe er nur mit ihrer Unterwäsche noch ein wenig Spaß gehabt.
    Ich glaube, uns allen sollte diese schöne Geschichte zu denken geben.

Vom Wert der Niederlage
    Amerikanische Weisheitsgeschichte
    Der Erfolg des Guten hat seinen Preis. Und das ist richtig so. Glaube an deine Kraft und an das gute Ziel, das du vor Augen hast. Sei bereit, auch Niederlagen einzustecken. Gerade, wenn du einen Misserfolg verbucht hast, ist deine Chance auf Erfolg am größten! Und je mehr Niederlagen du eingesteckt hast, desto rascher kommt der nächste Erfolg. Mich hat die folgende Geschichte endloser Misserfolge tief beeindruckt. Sie spielt in Amerika.
    Ein junger Mann ließ sich dort als Kandidat für die Regierung von Illinois aufstellen. Bei den Wahlen fiel er kläglich durch. Er wandte sich dem Geschäftsleben zu – machte Pleite und musste siebzehn Jahre lang die Schulden seines unfähigen Teilhabers abzahlen. Er verliebte sich in ein junges Mädchen, verlobte sich mit ihm – und es starb. Er kehrte in die Politik zurück, ließ sich als Kongresskandidat aufstellen – und wurde geschlagen. Er versuchte, beim Finanzamt eine Stelle zu erhalten – erfolglos. Er wurde Kandidat für den Senat – und wurde geschlagen.
    Eine Niederlage nach der anderen. Schwere Niederlagen. Doch unerschütterlich ging der Mann seinen Weg, und er wurde einer der berühmtesten Persönlichkeiten der Geschichte. Vielleicht hast du seinen Namen schon gehört? Er hieß Abraham Lincoln.
    Übrigens nahm er gern ein Bad in der Menge. Auf dem Gipfel des Erfolges wurde er bei so einer Gelegenheit erschossen. Einerseits schade. Andererseits ist er gerade dadurch berühmt geworden. «Der Erfolg des Guten», erklärte seine dankbare Witwe, «hat einfach seinen Preis!»

Friedrich der Große und der Lausitzer Bauer
    Preußische Glücksgeschichte
    Am Rande des preußischen Reiches, in der Lausitz, besaß ein Bauer ein herrliches Pferd. Friedrich der Große, der preußische König, hörte davon und besuchte den Bauern. «Das ist das prächtigste Pferd, das ich je gesehen habe», sagte er. «Ich gebe dir hundert Goldstücke dafür!» – «Nein, danke», sagte der Bauer. «Ich möchte es nicht verkaufen.» – «Fünfhundert Goldstücke?», fragte Friedrich der Große. «Tausend?» – «Nein», sagte der Lausitzer Bauer. «Ich möchte es behalten.»
    Der König reiste wieder ab. Die Leute im Dorf schüttelten den Kopf. Eine Woche später war das Pferd verschwunden. Es war einfach ausgerissen. «Du unglückseliger Mann!», riefen die Leute aus dem Dorf. «Eben

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