Achtung - sexy Boss!
unruhig auf ihrem Stuhl umherzurutschen.
Ihr Chef durfte auf keinen Fall merken, dass auch sie in schwachen Momenten Schmetterlinge im Bauch hatte, sobald sie an ihn dachte. Dass sie feuchte Hände und Hitzewallungen bekam. Ihre heißen Fantasien konnte sie nicht einmal ihrer besten Freundin erzählen, die Hannah ohnehin ständig damit aufzog, wie nah sie täglich ihrem gut aussehenden Chef kam.
Autohupen holte Hannah in die Realität zurück, schwer atmend und mit verträumtem Blick auf Bradley.
Sie hatte hart gearbeitet und jede erdenkliche Stelle angenommen, um letztendlich ihren Traumjob zu finden. Und sie würde alles tun, um ihn zu behalten.
Abgesehen davon war es Zeitverschwendung, einen Kerl wie Bradley Knight anzuhimmeln. Er war eine harte Nuss und ließ keinen an sich heran, auch sie nicht. Und wenn es um Beziehungen ging, war Hannah bedingungslos: Sie suchte ihren Traumprinzen.
Also vergiss ihn.
Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Fast vier. Puh. Das vor ihr liegende Wochenende kam wie gerufen. Vier Tage Urlaub von ihrer stressigen Arbeit waren genau das, was sie jetzt brauchte.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Frau zu. Man konnte meinen, dass sie ihren Chef mit vorgehaltenem Messer bedrohte, so gespenstisch still saß er da.
Hannah schob den Stuhl zurück und entschied sich einzuschreiten, um Bradley weitere Qualen zu ersparen. Sie legte einen Arm um die Frau und schob sie unsanft vom Tisch weg.
Die Frau schien erst jetzt ihre Anwesenheit zu bemerken. „Kennen Sie ihn?“, fragte sie atemlos.
Hannah warf einen Blick auf Bradley. Sie wusste selbst nicht, welcher Teufel sie gerade ritt, als sie der Frau zuraunte: „Besser als er sich selbst.“
Die Frau riss die Augen auf und musterte Hannah. Dabei schien ihr kein Detail zu entgehen: Die Knoten, die sich für gewöhnlich nachmittags in Hannahs Haar bildeten. Die vielen Knitterfalten in ihrem Designerkleid. Die Uhr ihres Vaters, die viel zu groß war für ihr schmales Handgelenk. Die Cowboystiefel, die unter ihrer Kleidung hervorlugten.
Die Frau lächelte.
Hannah ahnte plötzlich, dass sie mit der nichtsnutzigen Tochter verglichen wurde, die sich nie vom Sofa wegbewegte. Sie wurde kleinlaut und schwieg.
Acht Stunden zuvor hatte sie noch ausgesehen wie die persönliche Assistentin des erfolgreichsten australischen Fernsehproduzenten und Bergsteigers – und das, obwohl sie in der Provinz aufgewachsen war. Doch trotz aller persönlichen Veränderungen merkte man ihr die provinzielle Vergangenheit noch immer an …
Sie verdrängte das Thema und erwiderte schulterzuckend: „Ich bin Mr Knights persönliche Assistentin.“
„Oh.“ Die Frau nickte, als ob es keinen anderen Grund geben konnte, warum sich ein Mann wie Bradley mit einer Frau wie Hannah abgab.
Nach einem kurzen Gespräch drehte Hannah die Frau in die entgegengesetzte Richtung, gab ihr einen kleinen Schubs und winkte ihr zum Abschied zu. Geistesabwesend trottete die Frau die Straße entlang.
Hannah seufzte erleichtert. Sie hatte wieder eine Aufgabe erledigt. Als sie sich umdrehte, hatte Bradley die Sonnenbrille hochgeschoben, sodass man einen kurzen Blick auf seine faszinierenden silbergrauen Augen werfen konnte. Einen sehr kurzen Blick.
Dann begann sich Bradley zu dehnen. Langsam reckte er Muskel für Muskel seinen beeindruckenden Körper, bis er seine langen Beine ganz unter dem Tisch ausgestreckt hatte.
Doch seine Lässigkeit war gespielt. Sie war seine Waffe im Kampf gegen das gewisse Etwas, das die Menschen um ihn herum anzog wie die Motten das Licht. Aber die mühsam unterdrückte Kraft, die in seinem Innern brodelte, machte ihn nur noch unwiderstehlicher. Ein vertrautes Gefühl strich über Hannahs Haut, sanft dahinschmelzend und pulsierend.
Sie wusste, dass er seine schlechte Laune wegen des Geschehenen an ihr auslassen würde. Doch es gelang ihr nicht, sich innerlich von ihm zu lösen.
Es war ihr noch nie gelungen.
Hannah brauchte Zeit und Abstand von Bradley und seinen kreativen Visionen. Zeit und Abstand, um einen Mann kennenzulernen. Ihren Traumprinzen.
Sie wusste, dass er irgendwo da draußen war. Sie würde auf ihn warten. Keine Kompromisse eingehen wie ihre Mutter, die sich nach dem Tod ihres Vaters in drei Ehen gestürzt hatte, die alle unglücklich endeten. So stellte sie sich ihr Leben nicht vor.
Das schöne Gesicht ihres Chefs war ihr jetzt so nahe, dass Hannah der Atem stockte. Bradley Knight war ein echter Hingucker. Doch bei ihm war
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