Achtung - sexy Boss!
Herzschmerz vorprogrammiert. So viele hatten schon ihr Glück mit ihm versucht und viele mehr würden es noch tun, doch niemandem würde es gelingen, den Berg zu bezwingen. Bis jetzt hatte ihn noch keine Frau halten können.
Hannah zupfte an ihrem Pferdeschwanz, setzte ein Lächeln auf und ging zum Tisch zurück. Bradley sah nicht auf. Wahrscheinlich hatte er ihre Abwesenheit noch nicht einmal bemerkt.
„Eine nette Dame“, flötete Hannah. „Wir sollten ihrer Tochter eine signierte Kopie der letzten Staffel von ‚Voyagers‘ schicken.“
„Warum immer ich?“, fragte Bradley, den Blick in die Ferne gerichtet.
„Du bist eben ein Glückspilz“, erwiderte sie sarkastisch.
„Findest du, dass ich glücklich bin?“, fragte er.
„O ja. Das ist dir in die Wiege gelegt worden. Warum solltest du sonst so verdammt erfolgreich sein in allem, was du machst?“
Er wandte sich Hannah zu. Trotz der dunklen Sonnenbrille hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit einschlagende Wirkung. Ihr Herz schlug schneller.
Mit rauer Stimme meinte er: „Dann ist also mein Leben keine Mischung aus harter Arbeit und männlichen Primärinstinkten?“
Hannah sah in den wolkigen blauen Himmel und versuchte sich zu sammeln. „Nein“, erwiderte sie.
Sein polterndes Lachen rüttelte an ihren ohnehin schon strapazierten Nerven. Eine Hitzewelle fuhr durch ihren Körper. Wie leichtsinnig von ihr, sich in die Höhle des Löwen zu wagen!
„Wenn du das Geheimnis deines Erfolgs wissen willst, dann ruf die Tochter dieser Dame an. Lade sie zum Abendessen ein, und frag sie selbst.“ Sie wedelte mit dem Zettel, auf dem Adresse und Telefonnummer der Frau standen. „Ich denke gerade an einen PR-Coup: ‚Bradley Knight verabredet sich mit einem weiblichen Fan. Verliebt sich und zieht in einen Vorort. Wird Trainer der Kinderbaseballmannschaft. Und gibt nun jedes Wochenende Grillpartys.‘“
Sie sah, wie er hinter der Sonnenbrille die Stirn runzelte. Dann setzte er sich langsam aufrecht hin. Es sah sogar halbwegs lässig aus, und doch war er spürbar angespannt. Hannahs Herz pochte aufgeregt.
„Wie gut …“, setzte er in warnendem Ton an, „… dass du meine Assistentin bist und nicht meine Pressebeauftragte.“
Hannah schob den Zettel in ihren übervollen Terminkalender. „Das ist wahr. Denn ich möchte nicht für alles Geld der Welt meine Tage damit verbringen, die Menschheit von deiner Einzigartigkeit zu überzeugen. Ich arbeite viel, aber auch für mich gibt es Grenzen.“
Stirnrunzelnd beugte er sich über den Tisch. Für einen Moment verdeckte Bradley mit seinem imposanten Körper die Sonne. Der goldene Lichtkranz über seinem Kopf betonte seine Größe noch mehr.
Ihre Finger berührten einander fast. Hannah spürte, wie sich jedes einzelne Haar auf ihren Armen lustvoll aufrichtete. Um ihn nicht aus Versehen zu streifen, schob sie ihre Füße so weit wie möglich unter den Stuhl zurück.
„Wir sind heute nicht zum Scherzen aufgelegt, was?“ Seine Stimme war ruhig und leise. Ihr ganzer Körper vibrierte.
Er reckte sein Kinn in ihre Richtung. „Stimmt etwas nicht?“
Und dann nahm er die Sonnenbrille ab. Seine Augen waren rauchgrau und nahmen, je nach Stimmung, die Farbe von Quecksilber an. Im Augenblick waren sie von undurchdringlichem Anthrazit.
Der Mann war ein solcher Workaholic, der gleich ein Dutzend Anweisungen gab, wenn er Hannah nur erblickte. Doch jetzt sah er sie abwartend an. Hannahs Kehle zog sich zusammen.
„Ob etwas nicht stimmt?“, wandte eine fremde Stimme ein. „Nun ja, unsere Hannah ist in Gedanken schon bei ihrem sündigen Wochenende.“
Hannah erschrak so sehr, dass sie sich auf die Lippe biss.
Trotz des einschießenden Schmerzes war sie fast sicher, den Bruchteil einer Sekunde Enttäuschung auf Bradleys Gesicht bemerkt zu haben. Mit der Zunge spielte sie an ihrer geschwollenen Lippe und bemerkte, dass Bradley sie dabei beobachtete.
Und als ob sie sich das Ganze nur eingebildet hätte, sah er schließlich weg, lehnte sich zurück und wandte sich an den Urheber des frechen Kommentars.
„Sonja!“, rief er gedehnt. „Schön, dich zu sehen.“
„Ganz meinerseits“, erwiderte Sonja.
„Perfektes Timing“, fügte Hannah mit leicht belegter Stimme hinzu. „Bradley wollte mir gerade deinen Job anbieten.“
Sonja schien völlig ungerührt. Als Hannah den amüsierten Gesichtsausdruck ihres Chefs sah, stieg ein warmes Gefühl in ihr auf, und sie musste schmunzeln. Sonja war nicht nur Bradleys
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