Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)
Lieblingsnonne“, erklärte sie. Unnötigerweise.
Pearl hob nur eine Augenbraue und stellte das Tablett, das sie trug, auf den Tisch neben dem Bett. Am von Benigna entfernten Ende. „Matt, du musst wirklich etwas essen, wenn du dich weiter erholen willst. Ich sehe mir deine Wunden an, wenn ich mit Benigna fertig bin.“ Sie warf Matt ein Brötchen zu, nachdem sie das Tablett abgestellt hatte. Er sah Butter auf dem Tablett, aber er war zu hungrig, um sie sich zu holen. Er biss in das Brötchen. Mmm. Selbstgemacht. Mit echtem Weizenmehl.
Carmella drehte sich wieder zu ihnen um. „Also, Ayala, Pearl hat mir erzählt, Sie können Gedanken lesen?“
Matt wandte sich zu Carmella. Anscheinend würden sie trotz der jungen Nonne offen sprechen. „Nicht richtig, aber ich kann Gefühle und Absichten auffangen. Manchmal auch ein Wort oder zwei.“ James drehte sich um und sah Matt an, als er das sagte. Matt wurde rot. Langsam wurde das zur Gewohnheit. Bestimmt hatte James vorhin das „F-Wort“ aufgefangen, direkt bevor er ihn geküsst hatte. Verdammt.
Obwohl man einen Kuss natürlich als positive Reaktion darauf werten konnte.
Pearl sah interessiert von Matt zu James und hob die Augenbrauen. Matt wandte den Blick ab und aß sein Brötchen.
„Und Benigna möchte wirklich mitkommen, wenn ihr geht?“
James zögerte kurz. „Sie will hier weg. Ob sie wirklich mit uns gehen will, weiß ich nicht.“
Benigna machte wieder Geräusche hinter dem Knebel, flehende Geräusche. James sah sie an und hob einen Mundwinkel. „Sie hat eine ziemlich schmutzige Fantasie, wenn ich das richtig deute. Ich glaube, sie findet, die würde hier verkümmern.“
„MMMMMPH!” Benigna warf James einen giftigen Blick zu. Er hob den anderen Mundwinkel. Matt hatte fast Mitleid mit ihr. Abgesehen davon, dass sie sie durch ihre Neugier in wer-weiß-was für Schwierigkeiten gebracht hatte. Das tötete sein Mitleid erfolgreich ab.
„Aber irgendetwas müssen wir mit ihr machen“, sagte Carmella.
Pearl meldete sich zu Wort.. „Wir wollen sie ja nicht ... eliminieren. Aber wenn sie eine Bedrohung darstellt ...“ Pearl zuckte mit den Schultern. Matt war sich sicher, dass sie nicht so unbeteiligt war wie sie tat. Carmella wirkte jedoch, als würde sie Maligna ohne mit der Wimper zu zucken eliminieren wie einen bösartigen Tumor.
Ah, sie wollten ihr Angst machen. Nicht gerade seine Stärke.
„Aber wenn sie mit euch ginge und wir darauf vertrauen könnten, dass sie nicht wegläuft, dann würde das alle unsere Probleme lösen.“
Benigna nickte inbrünstig und machte eifrige, zustimmende Geräusche. Offensichtlich würde sie nur zu gerne mit ihnen gehen, um der „Elimination“ zu entgehen. Und wahrscheinlich auch wegen der kostenlosen Porno-Show, die sie sich von der Reise erhoffte.
James gab sich große Mühe damit, widerwillig zu wirken. Matt überließ es ihm und ging zu dem Tablett, um noch was zu essen. Er war am Verhungern. Außerdem hatte James den gefühllosen Mistkerl besser drauf als er. Wenn er nicht gerade nett war. Seltsam, dass ein Kerl, der so nett sein konnte, auch so abgestumpft wirken konnte, wenn es nötig war.
Bald war Benigna frei, tat atemlos ihre Bereitschaft kund, sie nach Oregon zu begleiten und versprach, nicht wegzulaufen. James schien ihr das zu glauben.
Carmella sah nicht überzeugt aus. Aber sie zog Benigna mit sich. „Komm schon, Maligna. Wir werden der Mutter Oberin mitteilen, dass du die nächsten zwei Tage bei mir in der Küche Strafarbeiten verrichten wirst. Zwei Tage?“, fragte sie und drehte sich noch einmal um.
„Länger bleiben wir bestimmt nicht, aber es kann sein, dass wir früher gehen, falls möglich“, antwortete James. Pearl nickte.
Carmella schien das zu reichen. „Also, dann verbringst du ein oder zwei Tage bei mir in der Küche, während du dich auf die Reise vorbereitest. Ich habe eine Menge kleiner Arbeiten, die du bestimmt genießen wirst“, schnurrte sie mit einem heimtückischen Grinsen.
Carmella und Benigna verließen das Zimmer, wobei Benigna Carmella ununterbrochen versicherte, dass es ihr nichts ausmachte, mit zwei Männern zu reisen, obwohl sie Sodomiten waren.
Matt verschluckte sich an einer Karotte und James musste ihm auf den Rücken klopfen. Eigentlich war das nicht nötig, aber James fühlte sich dann wahrscheinlich besser.
Als er wieder zu Atem gekommen war, setzte Matt sich auf das Bett und zog das Tablett mit dem Essen vor seine überkreuzten Beine.
Pearl und
Weitere Kostenlose Bücher