Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)
James versuchten, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie es vermieden, sich gegenseitig in die Augen zu sehen. Matt seufzte. „Warum müssen wir innerhalb von zwei Tagen aufbrechen?“, fragte er, um sie zu erlösen. Er konnte förmlich sehen wie Pearls Schultern sich vor Erleichterung entspannten.
„Als ich heute Morgen eingecheckt habe, hatte Lance ein Rendezvous für uns mit einem SpecOps-Team am Brownlee Damm vereinbart. Bis dorthin sind es ungefähr 30 Kilometer, aber wir werden wahrscheinlich zwei Nächte bis dorthin brauchen. Ich weiß nicht, ob wir das Pferd wieder finden und jetzt werden wir auch noch Maligna dabei haben.“
„Wann ist das Rendezvous?“
„In der vierten Nacht von heute an, um 0330. Zwei Nächte sollten locker ausreichen, um dorthin zu gelangen. Das Team wird in der Nähe des Grenzübergangs flussabwärts vom Damm ein Ablenkungsmanöver in die Wege leiten, so dass wir den Stausee überqueren können. Das aktuelle Luftverkehrsabkommen verbietet den Blauen, die Grenze von Idaho nach Oregon zu überfliegen, deswegen können sie uns nicht holen.“
„Dann sollten wir vielleicht mal nachsehen wie meine Wunden aussehen.“ Matt seufzte wieder.
„Ja, wir werden schwimmen müssen und du musst gesund genug sein, um auf die andere Seite zu gelangen. Die Umweltterroristen haben den Damm nur teilweise zerstört. Wir werden gegen eine ziemlich rasante Strömung anschwimmen müssen.“
„Das bedeutetet, keine offenen Hautstellen“, meinte Pearl.
„Kann ich nicht einfach eine Dosis Anti-Bio-Nanos bekommen?“
„Schon, aber im Wasser dürfte es Parasiten geben und wir dürfen auch die Schadstoffe nicht vergessen.“
Klar . „Mist“, murmelte er. James kam zu ihm, setzte sich neben ihn, legte ihm eine Hand in den Nacken und drückte ihn aufmunternd.
„Ohne dich gehe ich nicht.“ Offensichtlich wollte James ihn damit beruhigen. Seine Augen weiteten sich überrascht, als Matts instinktive Reaktion war, ihn dazu zu zwingen, zu gehen. „Ist dir das nicht recht?“
„Ich will dich hier weg haben! Dorthin, wo die RIA dich nicht mehr in eines ihrer verdammten Lager schicken und sich noch mehr an deinem Kopf vergreifen kann.“
„Wenn wir schon dabei sind“, unterbrach Pearl sie unsicher. James seufzte, schloss die Augen und seine Hand schloss sich wieder fester um Matts Nacken. Diesmal, um sich selbst zu beruhigen, nicht ihn. Dann richtete er sich gerade auf und ließ seine Hand herunterfallen.
Matts Nacken fühlte sich kalt an.
„Vielleicht solltest du uns sagen, was du weißt“, schlug James vor. Er wirkte wieder ausdruckslos und seine Stimme klang monoton.
Pearl sah auf ihre ineinander verschlungenen Hände herunter. Als James ihr zu verstehen gab, dass sie sich hinsetzen sollte, nahm sie sich einen Stuhl. „Ich habe als Wissenschaftlerin für die SOUF daran gearbeitet, neurologische Methoden zur Steigerung der Gehirnleistung zu erforschen. Nichts Invasives; Veränderungen, die durch Medikamente oder durch Nahrungsergänzungen erreicht werden konnten. Ein paar Veränderungen am Nervensystem, die durch neuronale Rückkopplung erreicht werden konnten. Ein Teil meiner Arbeit ... war vielleicht etwas gewagt, aber alle Teilnehmer waren Freiwillige und ich habe nie einen Versuch zugelassen, wenn ich mir nicht sicher war, dass der Nutzen für das Individuum das Risiko wert wäre. Vor sieben Jahren wurde ich einem fachübergreifenden SOUF Team zugeordnet, das an biokybernetischen Nutzanwendungen arbeitete.“ Endlich sah Pearl sie an. „Es ist bekannt, dass es mehr Informationen gibt, als das menschliche Gehirn auffangen oder verarbeiten kann. Die Aufgabe des Teams war es, eine Möglichkeit zu entwickeln, damit das menschliche Gehirn Informationen verarbeiten kann, die normalerweise nicht verarbeitet werden können – so wie wir keine UV Strahlen sehen können. Das konkrete Ziel war, Gehirnströme aufzufangen und zu verarbeiten.“
„Also hast du mit diesem Team eine Möglichkeit entwickelt, dass Soldaten Gehirnströme lesen können.“ James betrachtete sie eindringlich.
„Ja.“ Sie nickte langsam. „Wir haben eine hypothetische Anwendungsmethode entwickelt, aber es wurden nur Vorversuche an Primaten durchgeführt. Es war ein Implantat und obwohl ich Vorbehalte hatte, wusste ich, dass wir invasivere Gehirnveränderungen nicht würden verhindern können. Ich fand, dass es besser war, mit den Wissenschaftlern zu arbeiten, die diese Therapien forcierten, als gegen das System,
Weitere Kostenlose Bücher