Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
trinken?« fragte sie kläglich.
    »Von jetzt ab immer — wir
stehen auf gleich.«
    Ich füllte unsere Gläser. Sie
umschloß ihres zärtlich mit den Händen und führte es langsam an die Lippen.
    »Schon besser«, meinte sie, als
das Glas leer war. »Ich wollte gerade böse auf Sie werden, Danny.«
    »Sie können gar nicht böse mit
mir sein«, antwortete ich überzeugt. »Ich bin ein wirklich reizender Mensch,
das weiß ich.«
    »Als wir uns das erstemal in der Bar trafen, war ich sehr ärgerlich auf Sie.
Erinnern Sie sich? Sie haben gesagt, ich trüge reinweiße Unterwäsche und hielte
alle Männer für Bestien.«
    »Das soll ich gesagt haben?«
    »Das haben Sie.« Sie lachte.
»Ich war so böse, weil Sie hundertprozentig recht hatten. Ich trage immer weiße
Wäsche — und natürlich sind alle Männer Bestien.«
    »Ist gar nicht wahr. Wenigstens
nicht immer.«
    »Möglich. Wie spät ist es?«
    Ich hatte bereits etwas
Schwierigkeiten, die Uhr zu erkennen. »Zehn nach elf«, sagte ich schließlich.
    »Wir sollten noch etwas
trinken«, schlug sie vor.
    Wir tranken weiter, und das
Klopfen in meinen Schläfen verstärkte sich.
    Martha warf ihr Glas wieder in
den Kamin und stand auf.
    »Ist Ihnen auch so heiß?«
fragte sie.
    »Ich glühe.«
    »Dann sollten wir uns etwas
freier machen.« Sie knöpfte die Kordel auf, die den Kimono umschlang, und ließ
ihn lässig von den Schultern gleiten. Die enge Pyjamajacke stand ihr noch
besser.
    »Jetzt ist mir wohler«, sagte
sie und streckte sich.
    Ich lehnte meinen Kopf gegen
die Rückenlehne der Couch und schloß die Augen; alles begann sich zu drehen, da
machte ich die Augen schnell wieder auf.
    Martha hockte dicht vor mir und
sah mich gespannt an.
    »Danny?« fragte sie leise.
»Finden Sie mich attraktiv?«
    »Ich finde, Sie sind schön, Martha«,
erwiderte ich aufrichtig. »Sie haben ein sehr schönes ebenmäßiges, etwas
arrogantes Gesicht, und an Ihrer Figur finde ich auch nichts auszusetzen.«
    »Sagen Sie auch die Wahrheit?«
forschte sie. »Das >arrogant< glaube ich Ihnen aufs Wort, aber Sie haben
meine Frage nicht beantwortet, Danny Boyd. Bin ich begehrenswert? Begehren Sie
mich, wenn ich Ihnen so nahe bin?« Sie neigte mir den Kopf zu, bis unsere
Lippen sich trafen. Ihr leidenschaftlicher Kuß raubte mir fast die Besinnung.
Meine Schläfen hämmerten, doch diesmal kam das nicht vom Alkohol.
    Erst nach geraumer Zeit löste
sie sich von mir und schnappte nach Luft. Ihre Fingernägel gruben sich tief in
mein Fleisch.
    »Danny?«
    »Ja?«
    »Erinnerst du dich, daß du mal
aus Spaß gesagt hast, was dein eigentlicher Beruf ist?«
    »Nein, fällt mir nicht ein.«
    »Du weißt es — dasselbe wie
mein Großvater.«
    Der leise Hauch ihres Parfüms
und der Alkohol in meinem Kopf riefen mich zu den Waffen. Ich griff sie bei den
Schultern und zog sie zurück auf die Couch. Sie lag ganz still mit
geschlossenen Augen.
    Ich knöpfte ihre Pyjamajacke
auf, und sie lag nackt da bis zu den Hüften. Die kleinen runden Brüste reckten
sich mir entgegen, unschuldig und rührend hilflos. Meine Begierde wich einer
tiefen Zärtlichkeit.
    Da lachte sie.
    Es war ein tiefes, gurgelndes
Lachen, so obszön, daß meine Ohren sich weigerten, es für wahr zu halten. Ich
fuhr zurück und war plötzlich stocknüchtern. In meinem Gedächtnis schlug eine
Saite an, und in meinem Kopf hallten die Trompeten von Jericho wider. Die Welt
stürzte ein.
    Ich stolperte ernüchtert auf
die Füße und fühlte, wie mir das Grauen langsam über den Rücken kroch.
    Martha öffnete die Augen und
blinzelte mich an. Ihr Mund öffnete sich zu einem lockenden Lächeln.
    »Warum hörst du auf, Danny?
Willst du mich quälen?«
    »Du hast gelacht!« sagte ich
schaudernd.
    Der arrogante Ausdruck blitzte
wieder in ihren Augen auf.
    »Sei doch nicht so empfindlich,
Liebling«, sagte sie kühl. »Ich lache immer, ich kann nichts dafür. Es gehört
einfach dazu, verstehst du?«
    »Ich habe es schon einmal
gehört«, erwiderte ich. »In der Scheune, es kam vom Heuboden. Ich dachte, Pete Rinkman hätte gelacht. In meinem ganzen Leben hatte ich so
etwas Ordinäres noch nicht gehört. Ich kletterte die Leiter hinauf und
schwitzte Blut und Wasser, daß ich zu spät kommen könnte, um dich aus seinen
gierigen Klauen zu reißen. Aber es war gar nicht Pete, der gelacht hat. Du
warst es!«
    Sie hatte sich aufgesetzt, ihre
Augen standen wie tiefe, dunkle Teiche in dem weißen Gesicht.
    »Zum Teufel!« sagte sie ärgerlich.
» Gib’s

Weitere Kostenlose Bücher