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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ist«, sagte
sie sarkastisch.
    »Wenn ich recht verstanden
habe, bringt er Sie der Reihe nach um, damit keiner dahinterkommt, daß er das
Geld veruntreut hat?« fragte ich zweifelnd. »Er muß ja wahnsinnig sein, wenn er
glaubt, daß er damit durchkommt.«
    Der Gin-Tonic kam, und Boyd war
für die nächsten zehn Minuten sicher vor Malaria.
    »Wahnsinnig oder nicht, aber
genau das ist es, was er vorhat«, sagte sie mit Entschiedenheit. »Sind Sie noch
immer interessiert, Mr. Boyd?«
    »Warum nennen Sie mich nicht
einfach Danny«, schlug ich vor.
    »Ich denke nicht daran, Mr.
Boyd«, sagte sie kalt und hochnäsig. »Mißverstehen Sie mich nicht, unsere
Verbindung ist rein geschäftlicher Art.«
    »Eigentlich bin ich ja gar kein
Detektiv. Mein wahrer Beruf ist Verführer. Weiße Unterwäsche muß unerhört
aufregend sein.«
    Ihr Gesicht verfinsterte sich
wieder. »Würden Sie bitte diesen Unsinn lassen! Ich habe wenig Zeit. Was ist,
wollen Sie den Fall übernehmen?«
    »Wie stellen Sie sich meine
Aufgabe vor?«
    »Ich möchte, daß Sie meine
Schwester schützen. Holen Sie Clemmie fort von Vaters Farm, ehe sie genauso
verschwindet wie Philip. Ich zahle Ihnen zweitausend Dollar, Mr. Boyd. Holen
Sie Clemmie dort heraus und verstecken Sie sie an einem sicheren Ort, bis die
Angelegenheit mit Mutters Erbe geklärt ist.«
    »Wo soll ich sie verstecken?«
    »Wo Sie wollen, solange sie
dort in Sicherheit ist. Das überlasse ich Ihnen. Selbstverständlich komme ich
für alle Unkosten auf. Die Zweitausend erhalten Sie, um Clemmie von der Farm zu
holen, und das wird Sie nur wenige Stunden kosten. Sie müssen zugeben, es ist
ein großzügiges Angebot, Mr. Boyd.«
    »Scheint so«, antwortete ich
zögernd, dann gab ich mir einen Ruck. Ich konnte es mir ja immerhin ansehen.
»Also gut.«
    Sie nippte mit sichtbarem
Abscheu an ihrem Whisky. »Ich bin froh, daß wir uns doch noch einigen konnten«,
sagte sie dann. »Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
    »Erstens: Wo liegt die Farm?
Zweitens: Wie und wo kann ich Sie erreichen, wenn die Sache erledigt ist?«
    »Die Farm heißt High Tor und liegt zwanzig Meilen südlich von Providence. Es ist besser, wenn Sie sich
nicht mit mir in Verbindung setzen, ich werde bei Ihnen anrufen.«
    »Okay«, sagte ich. »Morgen früh
fahre ich nach Rhode Islands.«
    »Warum nicht gleich?« drängte
sie ungeduldig.
    »Es ist schon Nachmittag und
außerdem ist es heiß, viel zu heiß für den Herbst«, wandte ich ein. »Vielleicht
wird es morgen kühler.«
    Sie schenkte mir einen langen,
nachdenklichen Blick. »Ich frage mich, ob ich wirklich gut beraten war, als ich
mich an Sie wandte«, meinte sie langsam.
     
    Nachdem Martha mich verlassen
hatte, blieb ich noch eine halbe Stunde in der Bar sitzen und fragte mich, ob
sie wohl einer Klappsmühle entsprungen war. Aber
schließlich waren alle meine Klienten ein wenig verrückt, sonst hätten sie sich
kaum an mich gewendet.
    Gegen fünf kehrte ich in mein
Büro zurück. Meine Sekretärin, Fran Jordan, ist rothaarig, hat grüne Augen und
einen ernsten Blick. Sie hat auch einen ausgeprägten Willen und eine Figur, die
ihr die Berechtigung dazu gibt. Darüber hinaus ist sie eine zuverlässige, treue
Mitarbeiterin.
    »Hallo, Fran«, begrüßte ich
sie. »Hat jemand angerufen?«
    »Kein Anruf, aber ein Besucher.
Er wartet in Ihrem Büro.«
    »Was will er denn?«
    »Hat er nicht gesagt. Houston
heißt er, und wie ein texanischer Ölmillionär sieht er nicht aus.«
    »Da kann man nichts machen. Ich
werde mich mal mit ihm unterhalten. Übrigens, was haben Sie heute abend vor?«
    »Danny«, sagte sie freundlich.
»Als ich diesen Job annahm, waren wir übereingekommen, daß Sie Ihr Leben leben und ich das meine. Heute abend lebe ich das meine -
ich habe ein großes Projekt im Auge.«
    »Aha«, erwiderte ich etwas
säuerlich. »Und ich wette, das Projekt führt Sie direkt vor die Tür von Cartier?«
    »Er kommt aus dem Mittelwesten
und interessiert sich für ein Investmentprogramm«, sagte sie sachlich. »Ich
gebe ihm Ratschläge, von denen die in der Wallstreet sich nichts träumen
lassen.«
    »Dann werde ich mich mal um den
Non- Ölmann kümmern«, sagte ich düster und ließ den
Worten die Tat folgen.
    Der Besucher erwartete mich in
einem meiner weißen Ledersessel. Ein Mann von der Stange, mittleren Alters, von
durchschnittlicher Größe und Statur, programmiert als gutsituierter
Durchschnittsbürger und von einem Computer entwickelt. Er war vielleicht
vierzig Jahre

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