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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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einen heftigen Stoß, der ihn weitertaumeln ließ.
    Von oben stürmten ihnen plötzlich vier bewaffnete Männer in Uniformen entgegen.
    »Kopf runter!«, brüllte einer der Soldaten.
    Adam sah, wie der Mann eine Handgranate schleuderte, und warf sich zu Boden.
    Eine Sekunde später donnerte die Explosion.
    ***
    Adam blinzelte ins Tageslicht. Ein hochgewachsener Mann in einem weißen Anzug erwartete sie bereits. Adam erkannte ihn sofort wieder. Er hatte den Medizinmann Quinton bei dessen Besuch im Krankenhaus in Kapstadt begleitet.
    »Wir bringen euch hier raus!«, verkündete Mr Miller.
    Ein großer Militärhubschrauber stand auf der Straße und wirbelte mit seinen langsam drehenden Rotorblättern Staub und Unrat auf.
    Miller deutete auf das bewusstlose Mädchen in Lakotas ­Armen. »Was ist mit ihr?«
    »Wir nehmen sie mit«, stieß Adam schnell hervor. »Unbedingt!«
    Eine Qualmwolke stieg aus der U-Bahn hervor. Shawi und Delani kamen eilig näher. Die Soldaten bewegten sich rückwärtsgehend auf den Helikopter zu. Bereit, jede der Kreaturen, die sich ins Freie wagte, ins Visier zu nehmen.
    Nkala hatte es nicht geschafft.
    Mr Miller drängte zum Aufbruch: »Einsteigen! Der Helikopter hat nicht endlos Treibstoff.«
    Adam entdeckte Nia in der Einstiegsluke. Sie winkte ihm zaghaft zu.
    »Aber da unten sind Menschen! Wir müssen ihnen helfen!«, flehte Adam.
    Miller ignorierte ihn und marschierte mit weit ausholenden Schritten auf den Hubschrauber zu. Sein weißer Anzug war noch immer völlig makellos.
    »Geh«, sagte Virginia Zimunga. »Es ist nicht zu ändern. Die meisten sind ohnehin verloren.«
    »Nein!« Adam war außer sich. Er war wütend und verzweifelt. »Mit den Soldaten können wir es schaffen!«
    Die Frau reichte ihm einen Zettel. »Lies das, Adam. Es ist eine Nachricht von deiner Tante.«
    Irritiert griff Adam nach dem Zettel. Darauf stand nur eine scheinbar willkürliche Folge von Ziffern und Buchstaben.
    Von einer Sekunde zur anderen schaltete sein Verstand ab. Er hörte, sah und fühlte nichts mehr.
    ***
    Adam vernahm eine Stimme. Direkt neben seinem Ohr. Er ­hatte die Bedeutung der Worte nicht verstanden, aber augenblicklich kehrten alle seine Sinne zurück.
    Die Welt um ihn herum war voller Lärm.
    Er befand sich an Bord des Hubschraubers.
    Erbost wollte er aufspringen, aber Virginia Zimunga hielt ihn mit sanfter Gewalt fest.
    »Sie haben mich reingelegt!«, rief Adam empört. »Mit diesem verdammten Zetteltrick.«
    »Oh!« Die Zauberin sah ihn verblüfft an. Sie hob die Stimme, damit Adam sie verstehen konnte. »Wer hat dir davon erzählt?«
    »Quinton.«
    Die Zauberin nickte. »Quinton hat mir den Auftrag ge­geben, auf dich aufzupassen. Er hätte es gern selbst übernommen, aber zurzeit darf er Kapstadt auf keinen Fall verlassen.«
    »Ich verstehe das alles nicht!«
    Virginia Zimunga strich ihm begütigend über die Wange. »Man wird dir alles erklären. Sofort nach unserer Rückkehr. Versprochen!«
    Adams Begleiter und die Soldaten hockten auf dem Boden des Frachtraums. Nia beugte sich nach vorn und verbarg das Gesicht in den Händen. Sie wurde von einem Weinkrampf ­geschüttelt. Das bewusstlose Mädchen hatte Sergeant Lakota neben sich in eine Decke gehüllt. Shawi tat so, als würde sie alles nichts angehen. Aber Adam konnte deutlich sehen, dass ihre Hände zitterten.
    Ein Uniformierter stand in der halb geöffneten Einstiegs­luke und starrte mit der Waffe im Anschlag in die Tiefe.
    Adams Magen rebellierte kurz, als der Hubschrauber eine scharfe Kurve flog. Hinter ihm schluchzte Nia vor Angst laut auf.
    Delani kroch näher zu seinem Freund. »Wir haben gerade erst abgehoben«, sagte er. »Du warst nur ein paar Minuten weggetreten.«
    »Was ist mit der Frau aus China?«, fragte er.
    »Sie wollte die Stadt nicht verlassen«, erwiderte die Zauberin. »Die Kreaturen in der U-Bahn … es waren die gleichen wie in Gugulethu, nicht wahr?«
    »Ja, auf jeden Fall. Ihr Gestank verrät sie. Und ich bin mir sicher, dass die violetten Spinnen auch dort sind. Ein kleiner Junge in Gugulethu sprach von lila Lichtern.«
    Adam stand langsam auf. Virginia Zimunga ließ ihn diesmal gewähren.
    Die Tür zum Cockpit im Bug war nicht verschlossen. Adam konnte sehen, dass der geheimnisvolle Mr Miller den Hubschrauber höchstpersönlich flog. Er tastete sich zu einem der kreisrunden Fenster in der Bordwand.
    Aus der Höhe erkannte Adam, wie gigantisch Harare war. Die Hütten und Zelte der Flüchtlinge breiteten sich

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