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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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Armeemesser und begann, das gummiartige Material vorsichtig aufzuschneiden.
    »Sie kommen zurück!«, rief Virginia Zimunga. »Ihr müsst da raus! Schnell!«
    Die Geretteten und der Soldat hatten bereits die Treppe ­erreicht.
    »Verschwinde lieber!«, sagte Kapitän Sagan. »Ich mache das allein.«
    Vor ihnen schoss ein schlanker Schlangenschädel aus dem Wasser. Adam starrte in ein Maul mit nadelspitzen Zähnen. Es war groß genug, um seinen Arm mit einem Bissen abzutrennen. Die glänzenden Augen an den Seiten des Kopfs standen mindestens dreißig Zentimeter auseinander.
    Kapitän Sagan stieß mit seinem Messer nach dem Angreifer, aber der war schon wieder abgetaucht. Der Soldat auf der Treppe feuerte eine ganze Salve von Schüssen ins Wasser. Es war nicht zu erkennen, ob er getroffen hatte.
    »Raus! Raus!«, schrie Shawi, und der Schein der Lampe in ihrer Hand hüpfte auf und ab.
    Adam und der Kapitän erwarteten einen Angriff unter der Wasserlinie.
    »Wo stecken die Biester?«, knurrte Sagan.
    »Sie haben sich entfernt!«, rief ihnen erleichtert die Zauberin zu.
    Kommentarlos machte sich Sagan daran, den bewusst­losen Taucher aus seinem Anzug zu schneiden. Adam half dabei nach Kräften, und endlich konnten sie den Mann gemeinsam zur Treppe ziehen.
    ***
    »Mutig!« Kapitän Sagan klopfte Adam anerkennend auf die Schulter. Sie hatten das Wrack der Franzosen wieder verlassen. Der Soldat mit der Signallampe übermittelte der Amatola, dass sie einen Verletzten an Bord bringen würden.
    »Mutig?« Virginia Zimunga hatte die Fäuste geballt. Auf ihrer Stirn pochte eine Ader. »Das war purer Leichtsinn. Nein, Dummheit!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte der Kapitän. »Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie es geschafft haben, die Biester zu vertreiben.«
    »Das habe ich nicht.« Virginia Zimungas Wut verrauchte augenblicklich. »Ein zweites Mal war es mir nicht möglich. Ich hatte das Gefühl, sie wurden gerufen. Vielleicht war es das Muttertier.«
    »Das Muttertier?«, staunte Adam.
    »Ich sagte doch, dass ich die unbekannte Signatur des Geistes von dem Riesenungeheuer wie ein Rauschen empfand. Bei den Biestern hier war es nahezu identisch.«
    »Dann wäre es sogar möglich, dass die Amatola bewusst in diese Falle getrieben wurde«, vermutete Kapitän Sagan. »Als Happen für den Nachwuchs. Hoffentlich lässt uns die Mama wieder einfach so verschwinden.«
    ***
    Henri Dannerup hockte schwer atmend auf seiner Koje. Jetzt wo die Amatola festsaß und sich nicht schlingernd über das Meer bewegte, fühlte er sich etwas besser.
    Er war bis auf die Unterhose nackt und schaute traurig auf den mächtigen Bauch, der sich über den Hosenbund wölbte. Wie sehr wünschte er sich den jungen athletischen Körper zurück, den ihm Ta Un gezeigt hatte. Damit könnte für ihn ein neues Leben beginnen. Niemand würde mehr hinter seinem Rücken obszöne Bemerkungen machen. Aber zuvor musste er seine Aufgabe erfüllen. Ohr und Auge für Ta Un sein und nach Beendigung der Operation Odysseus über jedes Detail Bericht erstatten.
    Die ganze Zeit über hatte er sich keine Gedanken gemacht und auch nicht die geringsten Skrupel gehabt. Er hatte sich einfach nur ungeheuer euphorisch gefühlt. Dieses Hochgefühl bröckelte. Da war die Angst um sein eigenes Leben. Von seiner sicheren Arbeit im Innenministerium war er in eine bedroh­liche Welt katapultiert worden, in der Unwetter und monströse Verfolger aus den Tiefen des Ozeans lauerten. Und er stellte sich Fragen, die er zuvor ignoriert hatte. Wer war Ta Un? War er Bestandteil der Verschwörung gegen Südafrika?
    »Ja!«
    Henri Dannerup erschrak über den Klang seiner eigenen Stimme. Er hatte, ohne es zu wollen, die Antwort laut ausgesprochen.
    Die Tür öffnete sich. Henri Dannerup hob den Kopf. Er war sicher, dass er sie verschlossen hatte.
    »Hallo, Henri!«
    Dannerup schlang reflexartig die Hände um seinen Oberkörper, um sich zu bedecken.
    Es war Ta Un. Hier an Bord der Amatola.
    In Henri Dannerup rangen Furcht und Freude miteinander.
    »Überrascht?«, fragte Ta Un.
    »Ja, ja«, stammelte Dannerup verwirrt.
    »Ich dachte, du würdest dich freuen, mich zu sehen.«
    »Das … das tue ich. Aber wenn du auch hier bist, dann brauchst du mich hier doch gar nicht.« Er hatte plötzlich entsetzliche Angst, um den versprochenen Lohn gebracht zu ­werden.
    »Ich benötige dennoch deine Hilfe«, erwiderte Ta Un.
    Er ging vor Henri Dannerup in die Knie und sah ihm ins Gesicht. Dannerup nahm nur

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