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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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wieder Lücken für eindringendes Tageslicht. An seiner Unterseite hingen vereinzelte bleiche Triebe. In der leichten Strömung schwangen sie hin und her, als wären sie auf der Suche nach etwas. Die Amatola hatte sich mit der halben Rumpflänge in die Pflanzen gebohrt, ehe sie zum Stoppen gebracht wurde.
    Isha beobachtete die beiden Taucher. Die von ihnen zerschnittenen Ranken schwebten in der Unendlichkeit davon.
    Zuerst konnte Isha das ferne Geräusch nicht deuten. Dann sah sie eine Salve von Projektilen, die sich, vom Wasser gebremst, wie in Zeitlupe in die Tiefe bohrten.
    Die Scharfschützen am Bug!
    Eine Sekunde später wusste sie auch, wem die Schüsse von Bord der Amatola galten. Sie versuchte, in das Mundstück ihres Atemgerätes zu schreien.
    ***
    »Stopp!«, rief einer der Scharfschützen. »Wir treffen sonst die Taucher!«
    »Was war das?« Delani beugte sich so weit über die Reling, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte. »Verdammt! Was war das?«
    Sie waren mit einem Mal da gewesen. Lautlos. Ohne Ankündigung. Unmittelbar unter der Wasseroberfläche waren sie auf die Taucher zugerast. Ein kurzer Kampf. Aufsteigende Luftblasen. Dann verschwanden alle. Angreifer und Beute.
    Virginia Zimunga sah zu Kapitän Sagan mit einem Blick, der klar besagte: Es hätte auch dich erwischt.
    Er ignorierte sie und befahl: »Ein Boot zu Wasser lassen!«
    Die Zauberin trat ihm in den Weg. »Was soll das? Wir können nichts mehr für die drei tun! Überprüfen Sie lieber, ob die Schiffsschrauben frei sind.«
    Wut flackerte in Sagans Augen auf. Doch ehe er etwas erwidern konnte, kam ihm Shawi zuvor.
    »Sie leben noch. Ich kann ihre Gefühle sehr deutlich empfangen. Sie haben große Angst, aber offensichtlich sind sie nicht ernsthaft verletzt.«
    »Wo sind sie?«, fragte Sagan.
    »Sie bewegen sich auf das Zentrum der Insel zu.«
    Der Kapitän drängte die Zauberin zur Seite und starrte auf das Rankendickicht. In etwa zwei Kilometern Entfernung zeichnete sich eine Erhebung ab wie ein länglicher Hügel inmitten der Pflanzen.
    »Weitere Taucher zu schicken käme einem Todesurteil gleich«, sagte Sagan.
    »Das wird nicht nötig sein.« Shawi deutete auf die Erhebung. »Sie sind dort hinten. Angst ist ein sehr intensives Gefühl.«
    »Wir holen sie!«, beschloss Sagan. »Ich gehe mit drei Leuten.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich mitkomme«, bot Shawi an. »Ich kann Ihnen genau sagen, wo sie sind und ob sie noch am Leben sind.«
    »Dann komme ich auch mit!« Adam sprach den Satz aus, ohne auch nur eine Sekunde nachgedacht zu haben. Es erschien ihm einfach absolut unmöglich, Shawi allein gehen zu lassen.
    »Niemals«, protestierte Virginia Zimunga. »Das kann ich nicht zula…« Sie brach ab, als hätte sie etwas abgelenkt. Ihr zorniges Gesicht entspannte sich. »Gut. Ihr könnt beide gehen. Aber ich werde euch begleiten.«
    Ehe Delani auch nur den Mund öffnen konnte, sagte die Zauberin: »Wenn du jetzt auch noch den Helden spielen willst, geht keiner von euch dreien.«
    Adam hatte keine Zeit, sich über den schnellen Sinneswandel der Zauberin zu wundern. Er musste sich beeilen, um Shawi und den Kapitän einzuholen.
    ***
    Die Ranken bildeten eine tragfähige Decke, beinahe so, als wäre es festes Land. Man musste nur darauf achten, nicht in eines der Löcher zwischen ihnen zu treten.
    Adam sah zur Amatola zurück. Ein Teil der Mannschaft hatte an der Reling Aufstellung bezogen und sah ihnen nach.
    Kapitän Sagan ging mit einem bewaffneten Marinesoldaten vorweg. Dann folgten Shawi, Adam und Virginia Zimunga. Den Abschluss bildete ein weiterer Soldat mit einem Maschinengewehr. Die Zauberin trug nun ebenfalls halbhohe Stiefel, was anfangs auch dringend erforderlich war. Pfützen bildeten sich bei jedem Schritt, und manchmal quoll das Wasser zentimeterhoch aus dem feuchten Untergrund. Doch je weiter sich die Gruppe vom Rand der Insel entfernte, desto stabiler wurde der Boden. An vielen Stellen war er sogar mit festem Lehm bedeckt, den die Winde vom Festland hierher getragen haben mussten. Dort hatten sich Pfützen, manchmal fast schon kleine Teiche aus Regenwasser gebildet. Fremde, süße Gerüche entströmten den Blüten, die an den schlammigen Tümpeln wuchsen. Insekten schwirrten umher. Ein grün schillernder Käfer ließ sich auf Adams Ärmel nieder. Aus einer besonders großen Regenwasseransammlung stiegen Scharen summender Fliegen auf.
    »Die Insekten und die Pflanzensamen werden von den Vögeln hierher

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