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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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in ein Dickicht aus Ranken gebohrt. Ein riesiger Teppich fleischiger, miteinander verwobener Schlingpflanzen. Manche der Ranken waren dicker als der Oberschenkel eines erwachsenen Mannes. Ihre Farbe variierte von einem schlammigen Braun bis zu einem ausgeblichenen Grauton.
    »Eine Insel aus treibenden Pflanzen«, stellte die Hexe Casablanca fest. »Sie reicht bis zum Horizont.«
    Kapitän Sagan näherte sich vom Bug mit einer Handvoll Männern. »Die Schiffsschrauben sitzen fest. Wir haben uns zu sehr auf den Verfolger konzentriert und dabei diese verdammten Pflanzen zu spät bemerkt.« Er suchte die schwimmende Insel mit einem Fernglas ab. »Mindestens zehn Kilometer im Durchmesser. Wenn wir die Amatola zurücksetzen, können wir dieses Dickicht umfahren. Aber zuerst müssen die Schrauben von dem Zeug befreit werden. Ich schicke Taucher nach unten.«
    Virginia Zimunga runzelte die Stirn. »Das ist extrem gefährlich«, wandte sie ein.
    Der Vogelschwarm setzte mit lautem Geheul wieder zur Landung an. Die Seetaucher schienen das Schiff nicht länger als Bedrohung anzusehen.
    »Es gibt keine Alternative«, sagte der Kapitän. »Unser Verfolger hält zwar noch auf Abstand. Aber er scheint uns zu belauern, sonst wäre er längst zurückgefallen.«
    »Es sind jede Menge Lebewesen in der Nähe«, bemerkte die Zauberin mit einem Seitenblick auf die treibende Insel. »Auf der Insel, unter ihr und im Meer. Das normale Treiben im Atlantik. Aber da ist noch mehr. Ihre Schwingungen sind mir so fremd wie die unseres Verfolgers.«
    »Was schlagen Sie also vor?« In Sagans Stimme schwang Ungeduld mit.
    »Bewaffnen Sie Ihre Leute unter Wasser. Ist das möglich?«
    »Wir verfügen über Druckluftgewehre«, erwiderte der Kapitän. »Wir gehen zu dritt da runter. Zwei Mann machen die Schrauben frei. Ich werde sichern.«
    »Sie?« Die Zauberin sah ihn ungläubig an. »Sie sind der Kommandant dieses Schiffes!«
    »Genau!« Sagan senkte die Stimme. »Auch ich bin ersetzbar. Meine Leute haben sich freiwillig für die Operation Odysseus gemeldet. Sie wissen, dass es eine Fahrt auf Leben und Tod ist. Daher werde ich in gefährlichen Situationen mit gutem Beispiel vorangehen. Ich kann meiner Mannschaft nicht das Letzte abverlangen, wenn ich dazu nicht auch bereit bin.«
    »Nein!«, sagte Virginia Zimunga entschieden. »Das kann ich nicht zulassen. Sie werden sich nicht unnötig in Gefahr bringen.«
    »Haben Sie nicht gehört, was ich gerade gesagt habe?«, beharrte Sagan.
    »Ich vertrete die Magische Gilde und das Innenministerium«, stieß die Zauberin hervor. »Und kommen Sie nicht auf die Idee, sich an Henri Dannerup zu wenden. Der liegt in seiner Kabine und ist so seekrank, dass er nicht mehr oben von unten unterscheiden kann.«
    Virginia hatte nicht die Stimme angehoben, aber das Murren einiger Besatzungsmitglieder machte deutlich, dass sie die Auseinandersetzung mitgehört hatten.
    »In Ordnung«, sagte Kapitän Sagan kühl und wandte sich, ohne die Zauberin eines weiteren Blickes zu würdigen, an seine Leute. »Ich will hier drei Scharfschützen am Bug, die auf alles schießen, was sich nähert. Außerdem drei weitere Leute, die das Problem unter Wasser beseitigen.«
    Alle Anwesenden hoben geschlossen die Hand. Nicht ohne die Zauberin verächtlich anzusehen. Kapitän Sagan wählte zwei Männer und eine Frau für den Tauchgang aus.
    »Die Besatzung ist wütend.« Shawi stand direkt hinter Adam.
    »Ich weiß.« Adam konnte es spüren, auch wenn er nicht über Shawis besondere Gabe verfügte.

Kapitel 14
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Die schwimmende Insel
    Isha Singh, ihre Urgroßeltern waren von Indien nach Südafrika ausgewandert, wurde als Erste an einem Seil am Bug der Amatola zu Wasser gelassen. Dann folgten die zwei Männer. Alle drei trugen Taucheranzüge und Atemgeräte, als sie sich in die Tiefe gleiten ließen. Außerdem war jeder von ihnen mit einem Druckluftgewehr ausgestattet, das stählerne Pfeile mit Widerhaken verschoss. Das Wasser war nicht klar, Milliarden von Schwebeteilchen trübten die Sicht, und unter ihnen nahm das Wasser eine bedrohlich schwarze Farbe an.
    Nur wenige Meter von Isha entfernt machten sich die Männer daran, die riesigen Antriebsschrauben von den Ranken zu befreien. Währenddessen sicherte Isha nach allen Seiten, so gut es ihr möglich war. Ihr fiel auf, dass es im Wasser keinerlei Leben zu geben schien – bis auf den Teppich aus Schlingpflanzen, der über ihr trieb. Er bildete keine geschlossene Decke, sondern ließ immer

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