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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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gebracht«, erklärte Virginia Zimunga und wedelte sich ein paar besonders aufdringliche Fliegen aus dem Gesicht. »Außerdem treibt die Insel sicher auch gelegentlich in die Nähe einer Küste.«
    »Leben meine Leute noch?«, fragte Kapitän Sagan.
    »Ja!«, erwiderte Shawi knapp. »Sie befinden sich bei diesem Hügel vor uns.«
    »Ich kann ihre Schwingungen ebenfalls empfangen«, stimmte Virginia Zimunga zu. »Eine ist jedoch schwächer geworden.«
    »Seht euch das an!« Kapitän Sagan hielt inne und deutete nach vorn.
    Direkt vor ihnen, komplett von den Ranken überwuchert, machte Adam ein Schiff aus. Der Rumpf versank zur Hälfte im Boden der Insel. Der ehemals weiße Anstrich war einem rostigen Braun gewichen. Das Schiff wies keine ernsthaften Beschädigungen auf, nur ein paar Sturmschäden: geknickte Masten und Antennen. Es musste ihm wie der fast doppelt so großen Amatola ergangen sein. Die Schiffsschrauben hatten sich in den Ranken festgefahren, und der Besatzung war es aus irgendwelchen Gründen nicht gelungen, das Schiff wieder frei zu bekommen. Im Laufe der Zeit breitete sich der Pflanzenteppich immer weiter aus, sodass es sich nun weit entfernt vom Rand der Insel befand.
    Der Kapitän legte den Kopf in den Nacken und betrachtete prüfend das Schiff. »Meinst du, dass sie da drinnen sind?«, fragte er an Shawi gewandt.
    Sie nickte stumm.
    »Dann gehen wir rein.« Entschlossen marschierte der Kapitän los.
    Das Deck war noch einige Meter vom Boden entfernt. Sie konnten es allerdings mit Leichtigkeit über die eng miteinander verwobenen Ranken erreichen. In der Sonne blichen sie aus, und ihre Oberfläche vertrocknete. Sie knisterten leise, wenn man sie berührte. An Deck bildeten die Pflanzen ein fast geschlossenes Dach. Kaum ein Lichtstrahl drang hindurch. Adam und seine Begleiter bewegten sich durch düsteres Zwielicht. Die Tür zur Heckgalerie stand einen Spaltbreit auf.
    Zwei Männer waren notwendig, um sie in ihren rostigen Scharnieren zu bewegen. Ein Schwall unangenehm warmer und moderiger Luft drang aus dem Bauch des Schiffes.
    Kapitän Sagan ordnete an, dass einer seiner Männer an Deck blieb. Mit einer Lampe sollte er mit Lichtsignalen den Kontakt zur Amatola aufrechterhalten und im Notfall Verstärkung anfordern.
    Der Raum hinter der Tür war ein Labor. Es war angefüllt mit Computern und technischen Geräten, deren Bedeutung Adam völlig unbekannt war. Blinde Monitore hingen an den Wänden. Jemand hatte sich noch die Mühe gemacht, eine Reihe Gläser mit einer Schutzhülle aus Plastik abzudecken. Der Inhalt der Gläser hatte sich längst verflüchtigt oder war zu einem undefinierbaren Gemenge vertrocknet.
    Virginia Zimunga hob ein Blatt vom Boden auf. In der hohen Luftfeuchtigkeit hatte sich das Papier bräunlich verfärbt.
    »Französisch«, stellte sie fest. »Das hier ist ein Forschungsschiff der Franzosen.«
    »Wo ist die Besatzung geblieben?«, fragte Adam.
    »An Deck fehlten die Rettungsboote«, antwortete Kapitän Sagan. »Wir können nur hoffen, dass sie es geschafft haben.«
    Hinter der nächsten Tür führte eine Treppe zum Unterdeck. Und in absolute Finsternis.
    Sagan holte eine kleine Taschenlampe aus seiner Jacke, in derem bläulichen Lichtschein die Stufen vor ihnen erkennbar wurden.
    Er scheint wirklich auf alles vorbereitet zu sein, stellte Adam bewundernd fest.
    »Sie sind ganz in der Nähe«, flüsterte Shawi.
    Aus der Tiefe drang leises Plätschern, und die letzten Stufen verschwanden in tiefschwarzem Wasser. Ein Plastikfass trieb heran und stieß mit einem dumpfen Schlag gegen das Treppengeländer. Die Treppe führte offensichtlich in einen Frachtraum.
    »Das Schiff muss ein Leck haben«, stellte Kapitän Sagan fest. »Wenn es nicht von den Ranken gehalten würde, wäre es sicher längst gesunken.« Mit der Taschenlampe suchte er die Wasseroberfläche ab.
    Ein Ruf ertönte. »Hier!«
    Sofort richtete Sagan den Schein der Lampe in die Richtung, in der er den Rufer vermutete.
    Isha und ihre Begleiter waren jetzt deutlich auszumachen. Ihre Oberkörper ragten aus dem Wasser, und zwar direkt vor der metallenen Bordwand. Das Licht der Lampe spiegelte sich in ihren weit aufgerissenen Augen. Isha und ihre Begleiter waren jetzt in etwa zehn Meter Entfernung deutlich zu sehen.
    »Könnt ihr euch bewegen?«, fragte Kapitän Sagan.
    »Nein!«, antwortete Isha. »Die Biester sondern irgendein Zeug ab. Wir kleben an der Wand fest.«
    »Keine Sorge, wir holen euch da raus.«
    »Das geht

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