Adams Pech, die Welt zu retten
offiziell mit heutigem Datum die Erfindung und das dafür erteilte Patent.«
Aatamis Hände zitterten so stark, dass Eeva das amt-liche Schreiben mit einer Pinzette öffnen musste, die sie ihrem Schminktäschchen entnahm. Der Umschlag enthielt die vom Generaldirektor angekündigte offizielle Bestätigung. Jetzt waren auch die letzten Hindernisse auf dem Weg zu einer weltweiten Nutzung der genialen Erfindung beseitigt. Eeva gab Aatami das Schreiben, und er las es mit pochenden Schläfen. Dann stand er auf, reichte dem Generaldirektor die Hand und bat Hajosiko Mono, das Schreiben entgegenzunehmen. Es erfolgte eine bewegende Übergabe, die mit bärenhaften Umarmungen und minutenlangem Applaus endete.
In der Praxis bedeutete dieser offizielle Bescheid, dass die Erfindung auch in allen anderen Ländern der Welt patentiert würde und dass sie von nun an nicht mehr geschützt zu werden brauchte, da sie amtlich bestätigt worden war.
Das Überraschungsprogramm ging weiter. Vierzehn weiß gewandete Pastorinnen nahmen nun auf dem Felsen zwischen dem Fabrikgebäude und den Tischen Aufstellung. Sie führten ein lustiges Stück über sieben dumme und sieben kluge Jungfrauen auf. Dazu gehör-ten auch einige Liedverse mit Bezügen zur heutigen Zeit und zur Elektrochemie. Die dummen Jungfrauen stellten ihren Akku unter den Scheffel, oder so ähnlich, die klugen schlossen ihn an elektrische Geräte an. Wären auf dem Felsen anstelle der Pastorinnen vierzehn über-gewichtige Pfarrer herumgesprungen, wäre die künstlerische Wirkung bei weitem nicht so hübsch gewesen. Nicht umsonst hatte Aatami stets den Gedanken der weiblichen Priesterschaft unterstützt.
Im Verlaufe des Festes erkundigte sich Aatami bei Seppo Sorjonen, wie dessen medizinische Studien vo-rankamen. Sorjonen erzählte, dass er bereits an seiner Dissertation schreibe, beklagte aber den Umfang der Arbeit. Er wünschte sich, dass er private Beratung an einer angesehenen Universität, etwa in der Schweiz, bekäme, aber so etwas sei sehr teuer.
Aatami sagte ihm, dass er an den Kosten nicht zu sparen brauche. Er könne ohne weiteres die Anzahl von Professoren engagieren, die er zur Unterstützung bei seiner Dissertation brauche. Dem künftigen Betriebsarzt der Akkufirma musste schließlich jede erdenkliche Möglichkeit gegeben werden, sich in das Forschungsge-biet seiner Wahl zu vertiefen.
Für Huja und Kenzo war die Information über die Erteilung des Patents eine freudige Überraschung. Jetzt war ihre Arbeit in Finnland beendet, in dem Moment, da die Erfindung offiziell verkündet und bestätigt worden war, hatte der Hirokazu-Konzern kein Interesse mehr daran, Aatami Rymättylä, wie bisher, Tag und Nacht zu bewachen. Huja und Kenzo würden nach Hause reisen dürfen!
Ein japanischer Gorilla lächelt nur selten, aber jetzt leuchteten die Gesichter der beiden Männer rund und rot wie die japanische Staatsflagge.
Inmitten all des fröhlichen Geplauders wandte sich Hajosiko Mono an Aatami und empfahl ihm, zum Schutz seiner Person ein paar Leibwächter zu engagieren, zu-mal jetzt, da Kenzo und Huja nach Hause fahren wür-den. Aatami zeigte auf Hannes Heikura, der am Nach-bartisch saß und Suppe löffelte, und sagte, dass er auf die Kompetenz des Burschen aus Inari vertraue.
»Bei uns in Japan werden für die Generaldirektoren der größten Konzerne zwei, drei Doppelgänger engagiert, die an ihrer Stelle in der Öffentlichkeit auftreten, für den Fall, dass ihnen eine Entführung oder sogar Ermordung droht. Über diese Dinge wird nie öffentlich gesprochen, aber es ist eine ziemlich verbreitete Praxis. Ihr solltet es ebenso machen. Auch für mich ist bereits jemand engagiert worden, er wird derzeit darin geschult, mich darzu-stellen.«
Hajosiko Mono erzählte, dass Stalin in dieser Sache ganz besonderen Eifer gezeigt hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er in seinen besten Zeiten zehn Schatten-Stalins um sich. Wenn der Diktator selbst beispielsweise durch Sibirien reiste, hielt sein Doppelgänger eine Rede in Leningrad oder Jalta oder sonst wo.
»Soviel ich weiß, kamen drei dieser Doppelgänger bei Attentaten in verschiedenen Teilen der damaligen Sow-jetunion ums Leben, aber der echte Stalin überlebte bis 1952, dann brachten ihn seine engsten Vertrauten um«, erzählte Mono.
Achtundzwanzig
Die ersten Elektroautos kamen im Juli auf den europäi-schen Markt. Im August waren bereits 600 000 Exemplare verkauft, im September zwei Millionen. Überall in der
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