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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
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unters Messer, denn sie schmerzte täglich, so dass sie keine große Hilfe mehr im Haushalt war.
    Wir fuhren mit Michaels Auto in die Stadt. Sein Fahrstil machte mich nervös. Die Luft war noch eisig und kleine Flocken setzten sich auf unsere Mäntel. Wir schauten das Stück „Jeder stirbt für sich allein“, was nicht gerade heiter war und ich muss gestehen, dass ich nicht viel von dem Inhalt mitbekam, da meine Gedanken wieder mal abdrifteten und bei Fin und unserem anstehenden Treffen landeten. In der Pause wollte Michael über das Stück diskutieren, aber ich verzog mich aufs Klo und malte dort lange an meinen Lippen, bis zum zweiten Gong. Nachdem ich, fast betäubt von dem extremen Knoblauchgeruch meines jugendlichen Sitznachbarn, endlich das Theater verlassen durfte, fuhren wir in ein Lokal, das altdeutsche Küche kochte. Das Ambiente war bieder und nicht mein Geschmack und auf der Speisekarte fand ich für mich nur Salate. Michael hatte dieses Restaurant von einem Kollegen empfohlen bekommen und ich konnte mir denken, dass dieser Kollege jenseits der sechzig lag.
    Mein Mann bestellte sich natürlich ein Stück totes Tier, obwohl er wusste, dass es mich störte. Warum nahm er keine Rücksicht? Warum passte er sich mir nicht an? War es von mir zu viel verlangt? Ich sagte jedenfalls nichts, da ich wusste wie seine Haltung zum Fleischkonsum war. Schweigend stocherte ich in den schlappen Blättern herum. Heiter wurde unser Abend nicht, da ich so viele negative Dinge an Michael registrierte, mit denen ich in Zukunft nicht mehr leben wollte. Ich stellte ernsthaft unsere Beziehung in Frage. Wir hatten wenige Gemeinsamkeiten. Es gab keine Überraschungen mehr; immer nur noch den öden Alltag und die Liebe, die sich so klein gemacht hatte. Ich weiß nicht, wie es Michael erging.
    Wir wurden nach einer Flasche Wein müde und langweilten uns, so dass wir die anderen Leute beobachten, die sich noch angeregt unterhalten konnten. Nachdem wir zu Hause waren, verzog sich jeder in sein Zimmer, um am Computer wichtige News und E-Mails zu checken. Fin hatte wieder viele Zeilen geschrieben. Seine Worte brachten mich zum Schmunzeln und ich sah ihn vor mir, mit seinem Mund, der so verführerisch war und seinem durchtrainierten Oberkörper, den ich so gerne streicheln würde. Er hielt nach einem günstigen Flug Ausschau und könnte eventuell schon in der nächsten Woche in Hamburg sein. Freude machte sich in mir breit und ich überlegte schon, was ich uns kochen könnte und mit welchem Kleid ich besonders gutaussehen würde.
    Lucia schaute sich eine Volksmusiksendung an und sang fast alle Lieder mit. Sie knabberte dabei getrocknete Sachen, die ich nicht identifizieren konnte.
    „Ihr schon wieder da sein? War es schön?“, erkundigte sie sich und drehte die Lautstärke des Fernsehers herunter auf einen Ton, der für mich noch immer laut war.
    „Ja, wir haben Wein getrunken und wurden beide müde“, erzählte ich ihr und fiel auf das Sofa und schaute auf Hintereisen oder Silbersee oder keine Ahnung wer das war.
    „Fin wird vielleicht nächste Woche kommen“, steckte ich ihr in leisen Worten und zwinkerte ihr zu.
    „Ah! Nun du hast auch so lange gewartet“, sprach sie und griff in die Teile, die in ihrem großen Mund verschwanden.
    „Roger hat Besuch. Mädchen muss es sein. Habe lachen gehört“, erzählte sie und schunkelte leicht im Rhythmus.
    „Ach! Ich habe gar keine Schuhe im Flur gesehen“, stellte ich fest und freute mich nun doch über Damenbesuch, da Roger vielleicht, gebunden an ein Mädel, nicht aus der Heimat gehen würde.
    „Mädchen Schuhe anbehalten. Und ich heute Treppe geputzt“, sagte Lucia ärgerlich und trank den fünfzig Kräuter Tee.
    „Ich gehe ins Bett. Luise wird morgen gegen 13 Uhr kommen. Hast du alles fürs Essen bekommen?“, fragte ich Lucia und stand schon in der Tür.
    „Alles besorgt und Mandelpilze schon in Sauce eingelegt.“
    Ich ging in das obere Stockwerk, vorbei an Rogers Zimmer und ich konnte es mir nicht verkneifen mein rechtes Ohr, das besser hörte als das linke, an die Zimmertür zu drücken. Es war verdächtig still; hatten sie ihren Höhepunkt schon hinter sich und lagen nun erschöpft wie zwei Löffelchen in Rogers altem Holz Bett.
    Prompt in dem Moment, indem ich nichts hörte, öffnete sich Renes Tür und ich sprang einen Satz nach hinten.
    „Hallo Mama!“, rief mein Sohn etwas laut.
    „Hallo! Na, bist ja noch wach!“, stellte ich treffend fest und ging Richtung

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