Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Schlafzimmer, das zwei Türen von Rogers Zimmer entfernt lag.
„Schlaf schön!“, verabschiedete ich mich und verdrückte mich etwas errötet.
Der nächste Morgen war herrlich, denn wir konnten ausschlafen und die Sonne stach mir ins Gesicht, auch wenn es eisig kalt war. Lucia war schon sehr aktiv in der Küche; hatte den Frühstückstisch sehr schön dekoriert und frische Brötchen besorgt. Sie war ein wahrer Luxus und ich genoss sie und ihre Arbeit.
Nach und nach versammelte sich die komplette Familie am Frühstückstisch. Roger kam als letzter; er sah gut aus und wirkte so locker; drückte jedem ein überaus freundliches Küsschen auf die Wange und mir ein besonders dickes.
Kurz nachdem Roger saß, öffnete sich vorsichtig die Küchentür und ein wunderschöner Engel stand im Rahmen und lächelte uns so himmlisch an.
„Das ist Lisa!“, sagte Roger nur und holte einen Stuhl und Geschirr für den Engel Lisa.
Wir alle waren etwas sprachlos und hätten das Roger gar nicht zugetraut, dass er hier plötzlich, ohne Ankündigung ein Mädel anschleppt, das dann auch über Nacht blieb und kein Frühstück gebucht hatte.
Michael sprang sofort auf und reichte Lisa seine Hand und berührte sie so vertraut an der Schulter. Lisa ging brav umher und schüttelte jedem die Hand, bevor sie sich setzte, so leicht und dezent.
„Magst du Eier?“, fragte ich den neuen Frühstücksgast und betrachtete sie eingehend. Sie hatte ein Puppengesicht und alles schien makellos an ihr. Ich rief mir mein älteres Gesicht ins Gedächtnis, das nicht mit diesem glatten Teint mithalten konnte. Ach, noch einmal zwanzig sein! dachte ich verträumt, während mir ein: „Ich bin Veganerin!“ ins Ohr träufelte.
„Ach, ja dann natürlich keine Eier. Wir hätten auch Obst und Gemüse oder Brot“, zählte ich auf und war sehr angetan von dem veganen Wesen. Ich hatte es nur bis zu einer Vegetarierin geschafft, aber vielleicht sollte ich…
„Stört es dich nicht, dass Roger kein Veganer ist?“, wollte unser Jüngster wissen und legte sich eine dicke Scheibe Käse auf sein Brötchen.
„Nein! Das muss jeder für sich entscheiden. Ich toleriere es, wenn die Leute Tiere und tierische Produkte essen. Ich fühle mich jedenfalls gut dabei und weiß, dass ich etwas Gutes tue“, erklärte sie mit einer Engelsstimme.
Was für ein Mädchen! schwärmte ich im Kopf und lächelte sie sehr nett an, damit sie einen guten Eindruck von mir bekam.
„Meine Mutter ist Vegetarierin“, sagte Roger stolz und ich war erfreut über seine Worte, die Lisa sicher imponierten.
„Geht ihr in eine Klasse?“, bohrte Rene weiter und hatte seinen Mund etwas überladen, so dass Raoul lachen musste.
„Nein, ich gehe in die 10. Klasse“, antwortete Lisa brav und nahm sich eine Banane, die sie mit viel Liebe schälte.
So jung war Lisa also. Ja, mir hatten früher auch die Jungs aus den höheren Klassen gefallen. So z.B. Fin, der süße Fin mit seinen treuen Briefen, der noch heute zum Anbeißen war.
Vielleicht konnte diese junge Frau Roger am Auswandern hindern. Oder wollte er tatsächlich immer noch nach Mexiko und sein süßes Engelchen warten lassen?
Erst nach einigen Dialogen wurde mir bewusst, dass Michael in seinem labbrigen Bademantel am Tisch saß und jedes Mal, wenn er nach der Butter griff, sprang dieser auf und ließ einen Blick auf etwas blasses Fleisch zu. Zum Glück war ich an diesem Morgen schon geduscht und geschminkt, obwohl ich manchmal auch gerne ungewaschen am Frühstückstisch meinen Kaffee und die ersten Schlagzeilen genoss.
Raoul schaute Lisa sehr intensiv an; sie gefiel ihm wohl auch. Rene löcherte das Mädchen mit vielen Fragen, so dass Roger ihm einen bösen Blick sendete, der scheinbar nicht bei ihm ankam. Dafür wussten wir ziemlich schnell ziemlich viel über Lisa.
Das junge Pärchen verabschiedete sich relativ schnell aus der netten Runde und verschwand in Rogers Zimmer, denn es gab ja noch nettere Dinge als mit einer Familie zu frühstücken. Lisa durfte bis zum Nachmittag bleiben. Sie hatte wohl sehr tolerante Eltern. Ich hätte meine Tochter nicht einfach bei einem Jungen übernachten lassen. Es konnte ja doch immer so einiges passieren.
Während Michael endlich den Schweiß der Nacht abduschte und eine Lampe reparierte, bereitete ich mit Lucia das Mittagessen vor. Wir waren spät dran, denn Luise war schon zu 13 Uhr eingeladen.
„Habe doch gesagt, dass Roger Freundin!“, sagte unsere Haus Fee stolz.
„Ja, ich hatte es
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