Aengste verstehen und hinter sich lassen
durchführen. Lesen, Essen oder Fernsehen sollen nicht im Bett stattfinden, Ausnahme sind sexuelle Aktivitäten. Wenn Sie nachts länger nicht wieder einschlafen können, stehen Sie auf und beschäftigen Sie sich mit möglichst beruhigenden Aktivitäten, auf die Sie sich konzentrieren (z. B. Kreuzworträtsel lösen, ein gutes Kinderbuch lesen, Musik hören, malen).
Holen Sie nicht tagsüber den fehlenden Schlaf nach, sonst verschiebt sich der Tag-Nacht-Rhythmus. Wenn Sie tagsüber sehr müde sind, begrenzen Sie z. B. den Mittagsschlaf auf maximal eine halbe Stunde, stellen Sie sich zur Not den Wecker! Sorgen Sie tagsüber für Entspannungsphasen, in denen Sie aktiv Entspannungs- oder Imaginationsübungen machen oder entspannende Musik hören. Bewegen Sie sich tagsüber, beanspruchen Sie Ihre Muskulatur! Sportliche Aktivitäten sorgen für einen gesunden Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Das Gefühl eines erholsamen Schlafes entsteht durch die Muskelentspannung. Vielleicht haben Sie mal erlebt, wie gut Sie nach einer Tageswanderung schlafen können.
Nehmen Sie sich tagsüber einen begrenzten (!) Zeitraum für die Beschäftigung mit belastenden Themen; nachts lösen Sie keine Probleme. Wenn Sie öfter unter Alpträumen mit sich wiederholenden Inhalten leiden, geben Sie der Handlung ein gutes Ende, indem Sie tagsüber die Geschichte niederschreiben und zu einem guten Ende bringen und die Geschichte wiederholt lesen.
Alltagsaktivitäten geben Ihnen Halt
Um Ressourcen nutzen zu können, steht neben der Behandlung von Schlafstörungen der Umgang mit Angst, Depression oder Sucht im Vordergrund. Liegt eine Substanzabhängigkeit vor, hat die Suchtbehandlung oberste Priorität. Bei der Behandlung von Ängsten und Depression gilt das Vorgehen nach dem Prinzip der kleinen Schritte. Sie selbst definieren den ersten möglichen Schritt. Ist es Ihnen möglich, regelmäßig zu essen, einen Freund anzurufen, Ihre Blumen zu gießen, ein Bad zu nehmen, einzukaufen oder das Geschirr abzuspülen? Machen Sie sich klar, dass auch einfache Alltagsaktivitäten eine Ressource darstellen und nicht selbstverständlich sind.
Der englische Begriff für die kleinen annehmlichen Dinge heißt „Uplift“ und beschreibt recht gut, dass diese kleinen Dinge einen nach oben ziehen. Dieses Wort kann für uns Anlass sein, immer wieder zu überprüfen, ob wir genügend „Uplifts“ in unseren Alltag eingebaut haben.
Übung
Ressourcen stärken – Was tun Sie gerne?
Wir möchten Sie einladen, sich Ihre ganz individuelle Ressourcenliste zu erstellen.
Holen Sie sich ruhig Rückmeldungen von Vertrauenspersonen, wenn Ihnen keine Fähigkeiten und Stärken einfallen!
Sie können sich auch mit der folgenden Aufzählung angenehmer Tätigkeiten beschäftigen und für jede Tätigkeit einschätzen, wie angenehm diese für Sie persönlich ist.
Diese Liste können (und sollen) Sie natürlich beliebig fortsetzen oder verändern!
Versuchen Sie dann, Ihre persönlichen Lieblingstätigkeiten immer wieder ganz bewusst in Ihren Alltag zu integrieren.
Unsere Vorschläge sind: Ins Grüne fahren, eine neue Bekanntschaft machen, in ein Konzert gehen, Federball/Badminton/Squash spielen, sich künstlerisch betätigen, die Bibel oder andere religiöse Schriften lesen, Zimmer oder Haus auf- oder umräumen, in ein Lokal gehen, Tipps und Ratschläge zur Selbsthilfe lesen, Romane lesen, sich politisch betätigen, zelten, an technischen Dingen arbeiten, positive Zukunftspläne schmieden, eine schwierige Aufgabe meistern, eine Dusche nehmen, sich mit Tieren beschäftigen, zu einer Party gehen, mit jemandem ausführlich telefonieren, an einer Tagung teilnehmen, ein Musikinstrument spielen, vor sich hin singen, Tiere beobachten, Gartenarbeiten verrichten, tanzen, in der Sonne sitzen, sich über Philosophie oder Religion unterhalten, Geschenke machen, nur so herumsitzen und nachdenken, Briefe schreiben, massieren, fotografieren, Landkarten studieren, zu Gerichtsverhandlungen gehen, tagträumen, gut essen, wandern, küssen, Essen kochen, Gäste im Haus haben, Zeitschriften lesen, Parfüm benutzen, in eine Bibliothek gehen, Vögel beobachten, Leute beobachten, an einer duftenden Blume schnuppern, etwas verkaufen oder mit etwas handeln, barfuß laufen, Musik hören, sexuelle Befriedigung haben, Leute erheitern, schmusen, beten, Ruhe finden, Gegenstände reparieren, um Hilfe bitten, anderen etwas zeigen, jemandem zuhören, mit Kindern gemeinsam etwas unternehmen, ein Märchen
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