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Ärger mit dem Borstenvieh

Ärger mit dem Borstenvieh

Titel: Ärger mit dem Borstenvieh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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Zerstäuber, den man hinten an den Traktor koppeln konnte. Er setzte sich zusammen aus einem schweren, quadratischen Tank, der mit einer Druckpumpe ausgerüstet war, welche vom Traktor aus bedient werden konnte. Ferner besaß er zwei etwa zwei Meter lange Stangen mit Düsen in Abständen von fünfundvierzig Zentimetern.
    Zunächst verhielten sich unsere Freunde diesem Unterfangen gegenüber recht skeptisch. Aber als sie dann sahen, welchen Effekt ein speziell zusammengesetztes Sprühmittel haben konnte, begannen sie, unserem Beispiel nachzueifern. Außerdem hatten sie dadurch die Möglichkeit, zur Abwechslung einmal etwas von uns zu borgen. Für John war das ein blühendes Geschäft, denn er nahm ein Pfund pro Stunde für die Benutzung des Zerstäubers und für seine Dienste.
    Es war für uns ein besonders erfreulicher Augenblick, als der Bauer, dessen Land direkt an unser Camp Field grenzte, sich über die niedrige Schwarzdornhecke lehnte und fragte, wie es uns gelungen sei, diese Pest unter Kontrolle zu bekommen.
    »Ich kann mich nicht erinnern, daß Kühe jemals in der Lage gewesen sind, auf dieser Weide zu grasen, wenn die Disteln in voller Blüte standen«, sagte er.
    Auch er hatte Distelprobleme. Sobald er uns dies mitgeteilt hatte, machte John ihn mit der Existenz des Holgate-Zerstäuber-Dienstes bekannt. Prompt hatte er einen neuen Kunden gewonnen.

21

Krisenzustand mit unserer Milch

    D ie einsame Kanne oben auf dem Milchstand und das kummervolle Gesicht von Jocky, dem Fahrer des Milchwagens, sagten bereits alles: Die Molkereigenossenschaft hatte fünfundvierzig Liter Milch von der Egerton Farm zurückgewiesen.
    Der kräftige kleine Mann wies auf die Kanne und sagte: »Tut mir leid, Jacky, diese haben sie gestern rausgepickt, und sie hat den Test nicht bestanden. Sie haben ein paar Kannen zurückgewiesen. Vielleicht ist es das heiße Wetter, oder vielleicht hast du eine Kuh dabei mit Milchdrüsenentzündung.«
    Das rote Etikett, welches man an der Kanne befestigt hatte, informierte uns darüber, daß die Milch nicht den geforderten Haltbarkeitsansprüchen entsprach. Man riet uns, falls der Grund dafür nicht feststellbar sei, uns mit dem örtlichen Berater für Milchproduktion des Landwirtschaftsministeriums in Verbindung zu setzen. Es blieb mir nichts anderes zu tun übrig, als Jock die Kannen auszuhändigen, die ich soeben heraufgefahren hatte, und dann mit dem Traktor und der zurückgewiesenen Milch zurückzukehren. So etwas passierte uns das erste Mal, und mir war ganz elend zumute.
    Als ich mit der Nachricht zu Hause ankam, beschwor ich eine Sack-und-Asche-Stimmung herauf. Alle drei — Shirley, John und ich — standen wir und starrten auf die Kanne und grübelten, wo die Ursache für diesen Ärger lag. Sehr gewissenhaft reinigten wir ständig die Melkgeräte. Nach jedem Gebrauch wurden sie gebürstet und geschrubbt, wobei wir zum Sterilisieren Hypochlorid verwendeten. Einmal pro Woche wurde die ganze Anlage in ihre Einzelteile zerlegt und samt und sonders, inklusive Gummischläuchen, Metallhaken und -behältern, in dem Melkkessel gekocht. Mit Sicherheit hatten wir eher die Angewohnheit, die Dinge zu übertreiben, als sie nicht gründlich genug zu machen, unsere Devise hieß, >entweder ganz oder gar nicht<.
    Und nun dies! Wir fühlten uns, als hätten wir einen öffentlichen Skandal verursacht.
    Finanzielle Auswirkungen hatte die Sache außerdem noch. Zunächst einmal hatten wir den Wert von fünfundvierzig Litern Milch verloren. Das war schon schlimm genug; aber etwas war noch schlimmer: Jeden Monat, an einem Tag ihrer Wahl, kontrollierte die Genossenschaft die Milch auf Zusammensetzung, Sauberkeit und Antibiotika von jedem einzelnen Bauern. Jeden Monat wurden die Bauern von dem Ergebnis dieser Tests unterrichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir immer einen sauberen Gesundheitspaß erhalten, doch nun hatte man uns auf >dem Kieker<.
    Wenn man das erste Mal bei einer solchen monatlichen Sauberkeitskontrolle nicht bestand, erhielt man lediglich eine Verwarnung. Doch wenn sich derartige Vorfälle häuften, wurde einem von der zu zahlenden Summe für die Milch etwas abgezogen, die während dieses Monats abgeliefert wurde. Aber obendrein brauchte man sechs Monate hintereinander einen >sauberen< Befund, bevor man wieder von vorn, das heißt bei einer Verfehlung mit einer ersten Verwarnung ohne direkte Strafe, anfangen konnte.
    Doch noch strenger wurde mit einem verfahren, wenn man Antibiotika in der

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