Aerzte zum verlieben Band 39
haben wild gefeiert, und ich landete schlieÃlich in ihrem Zimmer. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich einen furchtbaren Kater und schämte mich für das, was ich getan hatte. Zu spät. Einige Wochen danach kam sie in Tränen aufgelöst zu mir und sagte, sie sei schwanger und wüsste nicht, was sie machen sollte. Ich wusste, dass mir keine andere Wahl blieb, als sie zu heiraten und das Beste daraus zu machen.â
âUnd Kate?â, fragte Lucy sanft nach.
âIch fuhr nach Penhally Bay, um mit ihr zu reden, und habe sie zum ersten Mal belogen. Ich erzählte ihr, ich hätte mich in jemand anders verliebt und würde heiraten. Auch die Schwangerschaft verschwieg ich ihr nicht. Kate war am Boden zerstört. Ich war genauso verzweifelt, weil ich sie so sehr liebte.â
Er hielt einen Moment inne, ehe er weitersprach. âZu unserer Hochzeit schickte sie eine Karte, auf der sie uns wünschte, dass wir glücklich werden. Und ich habe mich bemüht, Annabel zu achten und zu ehren und eine gute Ehe mit ihr zu führen. Sie war ein lieber Mensch, und wir mochten uns, und solange ich nicht an Kate dachte, war alles okay. Trotzdem wusste ich immer, was in Kates Leben vorging. Wir waren auf ihrer Hochzeit, als sie James heiratete, und gelegentlich haben wir uns auf Feiern getroffen.â
Er seufzte. âMit der Zeit habe ich mir eingeredet, dass jeder sein Leben hat und wir gute Freunde sein können. Inzwischen weià ich, dass ich mir etwas vorgemacht habe. Ich bin nie über sie hinweggekommen, und ich glaube, Kate ging es mit mir genauso.â
Nick versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht fühlte sich an wie eingefroren. âIch weià nicht, ob ich euch erklären kann, was in jener Nacht passiert ist ⦠in der Nacht des Orkans. Es war ein paar Stunden, nachdem mein Vater und euer Onkel Phil gestorben waren und Kates Mann ins Meer gespült wurde.â
Er beschrieb die Ereignisse des schicksalsschweren Tages und erzählte von der Rettungsaktion, bei der drei Männer ihr Leben verloren hatten. âSpäter am Abend schickte eure Mutter mich zu Kate, um zu erfahren, ob James gefunden worden war. War er nicht, und Kate saà immer noch oben auf der Klippe. Sie war nass bis auf die Haut, also brachte ich sie nach Hause und kümmerte mich um sie. Irgendwann fing sie an zu weinen und konnte nicht mehr aufhören. Ich war genauso verzweifelt wie sie, und eins kam zum anderen. Wir haben uns einfach aneinandergeklammert, während um uns der Sturm tobte, der unser Leben für immer verändert hatte.â
Nick fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. âHinterher brachte ich sie zu Bett und lieà sie allein. Ich ging zu eurer Mutter zurück und habe versucht, mit meinem Leben weiterzumachen.â
Er holte tief Luft. âUnd so war es in den letzten zwölf Jahrenâ, sagte er leise. âIch habe weitergemacht, Schritt für Schritt einen Fuà vor den anderen gesetzt und mich bemüht, niemandem wehzutun. Und dann finde ich heraus, dass ich noch ein Kind habe, einen Sohn, dem wir erst noch erzählen müssen, dass ich sein Vater bin. Und wieder werde ich jemanden verletzen, den ich liebe.â
Unsicher, wie er fortfahren sollte, schwieg er. Aber ihm fiel nichts mehr von Bedeutung ein, was er sagen könnte. Also lehnte er sich zurück und wartete.
Das Schweigen dehnte sich endlos.
Bis sich Lucy schlieÃlich neben ihn setzte, die Arme um ihn schlang und den Kopf an seine Schulter legte. âOh, Dad, es tut mir so leidâ, flüsterte sie, und Nick spürte, wie sein Hemd feucht wurde, während sie stumm vor sich hin weinte.
Als er sie an sich drückte, holte sie bebend Luft und richtete sich auf. âEd, bist du okay?â, fragte sie.
Nick blickte auf den Monitor. Trotz des leicht verzerrten Bildes sah er, dass sein Sohn tief bewegt war. âEntschuldige, Dadâ, kam Eds Stimme aus dem Lautsprecher. âWir hätten dir das nicht zumuten sollen, und du hattest recht, es geht uns nichts an. Ich muss los ⦠Pass auf den Kleinen auf, ja? Und grüà ihn herzlich von mir. Ich werde ihm schreiben, und du kannst ihm den Brief geben, sobald du meinst, dass er dafür bereit ist.â
âDanke.â
Ed verschwand vom Bildschirm, und Lucy klappte den Laptop zu, bevor sie sich mit einem Seufzer gegen die Sofalehne fallen lieÃ. Nick sah zu Jack hinüber, der stumm
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