Aerzte zum Verlieben Band 42
Gedanken.
„Taylor?“ Pipers Stimme unterbrach seine Grübeleien. Er drehte sich um. Sie stand an der Tür, als könnte sie es kaum abwarten, das Haus zu verlassen. Aus dem Begehren in ihrem Blick war Bedauern geworden. Taylor fluchte innerlich. Auch wenn sie große Bedenken hatte, wollte er ihre Beziehung nicht beenden. Er wollte sich weiter mit ihr treffen, obwohl er selbst nicht genau wusste, warum er sich ihr so verbunden fühlte. „Du willst gehen, ja?“, fragte er.
„Genau. Du brauchst ja sicher keine Hilfe mit Alex, also ist es wohl das Beste.“ Wieder schob sie ihr Haar hinters Ohr und schaute nervös zur Seite.
„Das Beste für dich oder für mich?“ Plötzlich war er wütend. Er wollte nicht, dass sie ging. Er wollte nicht, dass es so endete. Verdammt, es gab doch überhaupt keinen Grund, warum es überhaupt enden sollte.
„Für uns beide, Taylor. Auch wenn es zwischen uns funkt und prickelt, bin ich nicht die Frau, die du brauchst. Wir hatten ein paar schöne Stunden miteinander, es hat Spaß gemacht. Aber du suchst eine unverbindliche Affäre, und das will ich nicht. Am Ende kommt dabei für mich nichts als Kummer heraus.“
„Feigling.“
„Wie bitte?“ Verblüfft starrte Piper ihn an.
„Du hast mich schon verstanden. Du hast einfach Angst, mal ein Risiko einzugehen. Du bist so sehr damit beschäftigt gewesen, Elizabeths Leben für sie zu organisieren und dir Sorgen um deine Tante zu machen, dass du dein eigenes Leben ganz vergessen hast. Hör auf damit, Piper. Du weißt doch noch gar nicht, wie es weitergehen würde.“ Er trat auf sie zu, seine Augen schienen zu glühen. „Hab keine Angst vor mir.“
Tränen stiegen ihr in die Augen, aber sie schaute ihn dennoch an. „Ich habe keine Angst, ein Risiko einzugehen. Ich habe Angst, dass mein Herz gebrochen wird. Mein letzter Freund war so wie du. Ich habe ihm nie gereicht. Er hatte schon längst mit unserer Beziehung abgeschlossen, aber das habe ich erst begriffen, als ich ihn mit einer anderen Frau im Bett überraschte. Noch nie habe ich mich so erniedrigt gefühlt, das werde ich niemals vergessen.“ Sie sah zur Seite und wischte sich kurz über die Augen. „Ich weiß, dass ich niemals genug für dich sein kann, also ist es das Beste, wenn ich dieses Mal rechtzeitig gehe.“
„Aber Piper, du verurteilst mich, weil ein anderer Mann sich schäbig verhalten hat. Das werde ich nicht akzeptieren.“ Er sah sie mit Zorn in den Augen an, die Lippen fest zusammengepresst. Ein pochender Muskel an seiner Schläfe verriet ihr, wie aufgebracht er war.
„Nennen wir es doch einfach Lebenserfahrung. Ich habe meine Lektion gelernt, ich brauche keine Wiederholung.“ Piper wandte den Blick ab, die Nähe zu ihm ließ ihre Vorsätze ins Wanken geraten. „Ich werde einfach gehen. Das alles hat keinen Sinn.“
„Keinen Sinn? Piper, du …“
„Nein, ich lebe mein Leben und du deins. Ich bin sicher, dass du eine Frau finden wirst, die besser zu dir passt. Das ist das Beste für uns beide.“
„Aber …“ Die Wut raubte Taylor beinahe die Worte. Das war ganz sicher nicht das Beste für ihn. Er konnte die Bitterkeit und Verzweiflung in Pipers Worten spüren, aber er wollte nichts davon wissen, er wollte es einfach nicht akzeptieren. Und schon gar nicht wollte er sich von ihr verurteilen lassen, ohne dass er etwas verbrochen hatte.
„Nein.“ Sie hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Taylor, was willst du denn von mir? Ich höre doch den Klatsch in der Klinik, ich weiß, dass du jede Menge attraktivere Angebote hast. Du bist nun mal ein Frauenheld, und das ist nicht das, was ich will. Ich habe mich auf dich eingelassen, aber mir ist klar, dass das immer nur eine Illusion war. Ich möchte mehr, als du zu geben bereit bist. Wir passen nun mal ganz und gar nicht zusammen.“
Schweigend sah Taylor sie an.
Piper drehte sich zur Tür um und suchte in ihrer Handtasche nach dem Autoschlüssel. „Ich sollte jetzt gehen, es ist wirklich besser so. Es tut mir leid.“
„Willst du dich nicht von Alex verabschieden?“, fragte er.
„Mach’s gut, Alex“, rief sie in Richtung Wohnzimmer.
„Das meinte ich nicht. Du solltest ihm sagen, dass du nicht wiederkommst.“
Für einen Moment starrte Piper ihn verblüfft an. Dann jedoch wurde ihr klar, dass er recht hatte. Es wäre Alex gegenüber nicht fair. „Okay.“ Sie ging an Taylor vorbei zurück ins Wohnzimmer.
Von der Tür aus sah er zu, wie sie sich neben den Jungen hockte. An
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