Aerzte zum Verlieben Band 42
fragte, ob sie etwas essen oder trinken wollte, hatte sie abgelehnt. Später, dachte sie, oder auch gar nicht. Sie waren nur aus einem Grund hier: Um dort weiterzumachen, wo sie in ihrem Büro aufgehört hatten. Um der Neugier und der Lust nachzugeben, die der Kuss in ihnen geweckt hatte.
Trotzdem war Anna nervös, als sie jetzt in Lukes Schlafzimmer stand, vor dem breiten Bett, hinter dem das große Fenster den Blick auf das nächtlich erhellte Meer freigab.
Luke trat hinter sie und strich langsam über ihre Arme. „Bist du sicher, dass du es willst, Anna?“, fragte er leise. „Es ist in Ordnung, wenn du es dir noch einmal anders überlegst.“
Sie drehte sich zu ihm um, und auf einmal war alles ganz einfach. Die Wärme, die von seinem schlanken, harten Körper ausging, lockte sie, und als ihre Brüste seinen muskulösen Arm streiften, durchzuckte es Anna heiß.
„Will ich aber nicht“, flüsterte sie. „Du?“
Statt zu antworten, küsste er sie. Anna wurde heiß, ihre Lippen prickelten, als er mit seinem warmen Mund darüberstrich, und ein lustvolles Erschauern durchrieselte ihren Körper. Als Luke ihr die Bluse aufknöpfte und ihr ein Kleidungsstück nach dem anderen abstreifte, nahm die Hitze zu. Und als er sich auszog, im Mondlicht nackt vor ihr stand, groß, stark und wundervoll männlich, da brannte sie vor Verlangen.
Sie wollte, dass er sie aufs Bett warf und sie nahm, sofort. Anna sehnte sich danach, dass er die drängende Sehnsucht stillte, die tief in ihrem Innern pulsierte. Aber Luke ließ sich Zeit. Ihre Körper berührten sich, ihre Brüste pressten sich an seine breite muskulöse Brust, und Anna spürte deutlich, wie erregt Luke war.
Er begehrte sie. So wie sie ihn begehrte. Jetzt zog er sie in die Arme, und wieder trafen sich ihre Lippen zu einem verführerischen Kuss. Ohne einander loszulassen, bewegten sie sich auf das Bett zu. Mit sinnlichen Liebkosungen, suchenden Händen auf nackter Haut heizten sie die erotische Spannung an.
Dann lagen sie auf dem Bett, setzten das leidenschaftliche Spiel fort, nur kurz unterbrochen, als Luke die Nachttischschublade aufzog.
In den wenigen Sekunden, die er brauchte, um für Schutz zu sorgen, betrachtete Anna ihn. Ihr Mund war trocken, zwischen ihren Schenkeln pochte es verlangend, und sie konnte es kaum erwarten, Luke endlich in sich zu spüren.
Ein Mann, der nicht nur ihre Lust befriedigen, sondern auch ihr Herz berühren konnte …
Und dann tauchte sie ein in eine andere Welt, wo Ekstase alles andere ausblendete, wo sie in Lukes Armen zu einem unbeschreiblichen Höhepunkt taumelte, wie sie ihn noch nie erlebt hatte.
Das Schönste aber war sein Lächeln, dieser seltene Moment, von dem sie nicht genug bekommen konnte. Wenn der grüblerische Ausdruck verschwand, wenn sich feine Lachfältchen in seinen Augenwinkeln bildeten und er sie warm, fast liebevoll anblickte. Dann ging in ihrem Herzen die Sonne auf, so wie jetzt, als sie sich schwer atmend ansahen.
„Du bist wunderschön“, sagte er und strich mit dem Zeigefinger über ihre Brüste und tiefer über ihren flachen Bauch. Zärtlich umkreiste er mit der Fingerspitze ihren Bauchnabel.
Auch sie ließ ihre Hand wandern, seinen muskulösen Oberschenkel entlang, bis sie an die vernarbten Stellen kam. Luke wollte ihre Hand wegschieben, aber sie ließ es nicht zu.
„Sie gehören zu dir, Luke“, flüsterte sie sanft. „Versteck dich nicht vor mir. Bitte.“
„Sie sind hässlich.“
„Sind sie nicht. Sie sind der Beweis dafür, dass du Mut hast. Dass du anders bist.“ Anna stützte sich auf dem Ellbogen ab und blickte Luke an. Selbst in diesem Dämmerlicht erkannte sie die Schatten in seinen Augen. Die Narben, die sie auf seiner Haut berührt hatte, waren nichts im Vergleich zu denen, die viel tiefer verborgen lagen.
„Etwas Besonderes“, fügte sie hinzu und küsste ihn zärtlich. Was sie mit Worten nicht ausdrücken konnte, sollte dieser Kuss ihm sagen. Ich akzeptiere dich so, wie du bist. Mit all deinen Narben. Vertrau mir.
Sie liebten sich wieder, langsamer diesmal, und danach schlief Anna in Lukes Armen ein. Es war ein süßer Schlaf, voller Hoffnung und Versprechen.
Mitten in der Nacht wachte sie auf, allein, in einem fremden Bett. Noch während sie begriff, wo sie war, lauschte sie, aber es war still. Nichts rührte sich, kein Geräusch war zu hören, wie in einem einsamen, leeren Haus.
Annas Blick fiel auf den Wecker auf dem Nachttisch. Die Digitalziffern zeigten drei Uhr
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