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Aerzte zum Verlieben Band 42

Aerzte zum Verlieben Band 42

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Evans , Marion Lennox , Alison Roberts
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meinte.
    „Ich denke, Marilyn und ihre Welpen würden sich hier am Herd wohler fühlen“, flüsterte sie. „Wenn wir in einer Ecke ein Plätzchen für sie zurechtmachen, stören sie nicht. Sie können ja nicht übers Erntedankfest im Flur bleiben. Holst du sie rein?“
    „Okay.“
    Erin saß am Herd und sah ihm zu, wie er ihren Vorschlag in die Tat umsetzte. Nachdem der letzte Welpe umgezogen war, seufzte Marilyn trübselig, stand schwerfällig auf und schlich zu ihrem neuen Lager.
    Dom streckte sich und unterdrückte ein Gähnen. Seit Sonnenuntergang war er auf den Beinen, und es gab keine Garantie, dass er die folgende Nacht ungestört verlief.
    Aber er wollte nicht gehen, wollte Erin nicht allein lassen.
    „Erzähl mir von dir“, bat sie.
    Geh zu Bett, Dom, befahl er sich im Stillen.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“
    „Doch, gibt es. Du hast die Universität vier Jahre vor mir abgeschlossen. Waren deine Eltern stolz auf dich?“
    „Ruby stand bei meinem Abschluss in der ersten Reihe und weinte herzzerreißend.“
    „Ruby?“
    „Meine Pflegemutter.“
    „Deine richtigen Eltern …“
    „Sind vor Jahren aus meinem Leben verschwunden, da war ich erst acht“, erklärte er. „Mein leiblicher Vater wurde vor sechs Jahren wegen eines bewaffneten Überfalls verhaftet. Das habe ich in der Zeitung gelesen, habe ihn nur dem Namen nach erkannt.“
    „Deshalb nimmst du Pflegekinder auf?“
    „Vielleicht“, erwiderte er zurückhaltend.
    „Wolltest du schon immer Arzt werden?“
    „Ja.“
    „Warum?“
    „Wir sind oft umgezogen, als ich noch klein war. Meine Mutter war nicht gerade … stabil.“ Dom zuckte die Schultern. „Eines Nachts …“ Dom zögerte. Manche Dinge wollte er noch immer nicht preisgeben. „Es war ein typischer Fall häuslicher Gewalt. Die Polizei kam … und ein Arzt. Ein netter, grauhaariger älterer Mann, der sich das Chaos ansah und mir versprach, sich um alles zu kümmern. Dann hat er mich in sein Auto gesetzt und ist mit mir zu Ruby gefahren. Eigentlich hätte mich die Jugendfürsorge übernehmen sollen, stattdessen saß ich eine halbe Stunde später in Rubys Küche und habe heiße Schokolade getrunken.“
    „Das klingt wunderbar.“
    „Doc Roberts und Ruby waren beide außergewöhnliche Menschen. An ihre Freundlichkeit reiche ich nicht ran. Aber zumindest kann ich heimatlosen Kindern eine Weile ein Zuhause bieten und so etwas zurückgeben.“
    „Wie lange machst du das schon?“
    „Seit ich auf Tansy gestoßen bin. Ich suchte nach einer Praxis auf dem Land. Tansy war Teil des Gremiums, das mich interviewt hat. Ich erklärte, dass ich Kinder in Pflege nehmen möchte und darum ein großes Haus brauche. Kurze Zeit später hatte ich dieses Haus inklusive Haushälterin.“
    Dom zögerte. „Und was ist mit dir?“, wollte er wissen, wobei seine Stimme seltsam rau klang. „Was war deine Motivation, dich für den Arztberuf zu entscheiden?“
    „Das hat sich irgendwie ganz automatisch ergeben. Charles wollte schon immer Arzt werden, und ich ließ mich mitreißen.“
    „Aber es gefällt dir?“
    „Ich liebe es“, sagte sie, und ihr niedergeschlagener Tonfall wurde enthusiastisch. „Das hätte ich nie gedacht, aber so ist es.“
    Plötzlich lächelte sie. Verdammt, da war wieder dieses Kribbeln in seinem Bauch. Erins Lächeln war wunderschön … alles an ihr war wunderschön.
    Und müde. Ihr Lächeln verblasste, und sie gähnte. Marilyn gleich mit.
    Dom schmunzelte. „Zeit fürs Bett“, meinte er energisch. „Ich trage dich.“
    „Ich schaff das schon.“ Erin griff nach ihren Stützen und kämpfte sich auf die Füße. „Nicht nötig“, protestierte sie, als er ihr helfen wollte. „Danke, Dom. Du warst wundervoll.“
    „Gute Nacht“, sagte er sanft.
    Lächelnd drehte sich Erin zu ihm um. „Gute Nacht.“
    Als sie weg war, kam ihm die Küche plötzlich düster vor. So ein Unsinn.
    Unruhig räumte er das Geschirr ab, füllte Marilyns Wasserschüssel und brachte die Hündin noch einmal nach draußen. In der kühlen Nachtluft wartete Dom darauf, dass Marilyn fertig wurde. Es war so traumhaft friedlich unter den Sternen.
    Gern würde er auch einen solchen Frieden empfinden. Doch der Gedanke an Erin, die sich in diesem Moment vermutlich zu Bett legte, ließ ihn nicht los.
    Marilyn beschnüffelte ihre Umgebung interessiert. Selbst in ihrem mitgenommenen Zustand wirkte sie unglaublich dankbar für diesen Augenblick.
    „Das Leben ist okay“, sagte er

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