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Aerzte zum Verlieben Band 47

Aerzte zum Verlieben Band 47

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Alison Roberts , Fiona Lowe
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erwischte. Er verfrachtete mich schnurstracks ins Haus, damit mich die Schafscherer und Cowboys nicht beglotzten, wie er sich ausdrückte.“
    „Heute müsste Ihnen klar sein, dass Ihr Bruder Sie nur beschützen wollte. Ihre Beispiele zeigen mir vor allem eins – dass Sie in einer liebevollen Familie aufgewachsen sind.“
    „Bei anderen Mädchen führen solche Vorfälle leider zu Magersucht.“ Tapfer versuchte sie, ihre Schutzmauern aufrechtzuerhalten.
    „Stimmt.“ Er strich sanft über ihren Arm. „Wissen Sie was? Ich glaube, Sie haben mir diese beiden Geschichten aufgetischt, um nicht die wahre Geschichte erzählen zu müssen.“
    Emily stockte der Atem, als sie seine warmen Finger auf ihrer Haut spürte. Gleichzeitig stiegen düstere Erinnerungen an Nathan in ihr auf. Hastig erhob sie sich, damit Linton nicht merkte, wie sehr sie sich nach seiner Nähe sehnte.
    „Es gibt keine wahre Geschichte.“
    „Ich glaube Ihnen nicht.“
    „Ich bin nicht magersüchtig!“, brauste sie auf.
    Er zog die Brauen hoch. „Aber Sie waren es?“
    „Nein!“, fauchte sie. „Warum geht es hier eigentlich plötzlich um mich und nicht mehr um Samantha?“
    „Weil Sie wie diese Fünfzehnjährige Ihre Figur unter weiter Kleidung verstecken, und ich wissen will, warum.“
    „Ich liebe es eben bequem!“ Emily hatte die Nase voll und marschierte zur Tür.
    „Nein, Sie verhüllen alles Weibliche.“
    Nathans Vermächtnis. Emily holte scharf Luft, weil Lintons Worte sie wie ein Schlag getroffen hatten. Sie hätte im Boden versinken mögen vor Scham, aber so etwas passierte nur in Fantasy-Filmen. Also flüchtete sie sich in Empörung, die einzige Möglichkeit, das Gesicht zu wahren.
    Aufgebracht stemmte sie die Hände in die Seiten. „Das ist absoluter Blödsinn. Außerdem muss ich jetzt zu meiner Patientin.“
    Gelassen blickte er auf seine Armbanduhr. „Jodie ist bei ihr. Formal gesehen, haben Sie schon Dienstschluss. Sie können gehen, wenn Sie mir versichern, dass ich mit meiner Vermutung völlig danebenliege.“
    Nun wurde sie richtig wütend. „Was Sie gesagt haben, war völlig daneben! Sie sind mein Vorgesetzter, Privates gehört nicht hierher.“
    „Ich möchte auch Ihr Freund sein.“
    Das nahm ihr den Wind aus den Segeln.
    „Emily, ich habe das Gefühl, dass Ihnen jemand wehgetan hat, aber ich bin mir nicht sicher, wann das passiert ist. Wie auch immer, Sie leiden heute noch darunter.“ Als er jetzt den Kopf bewegte, schimmerten seine blonden Haarspitzen im Schein der Deckenlampe. „Ich möchte Ihnen helfen.“
    Von ihrem Jahr mit Nathan hatte sie bisher niemandem erzählt – nicht einmal ihrem geliebten Vater und ihren Brüdern, die sie zwar gern neckten, gleichzeitig auch immer für sie da waren. Sie hatte sich einfach zu sehr geschämt. Und sie hatten auch nie direkt gefragt. Emily hatte ihre besorgten Blicke gespürt, als sie nach dem Studium nach Hause gekommen war, aber sie hatte sich in ihre Arbeit gestürzt, und das Leben ging weiter. Es war, als gäbe es ein stummes Übereinkommen, sie nicht auf ihre Zeit in Dubbo anzusprechen.
    Doch unter Lintons forschendem Blick schmolz ihr Widerstand. Seine flotten Sprüche konnte sie parieren, und wenn er seinen Charme spielen ließ, wusste sie, wie sie sich dagegen wappnete. Aber wenn er sie so ernst und aufrichtig besorgt ansah, war sie hilflos.
    Plötzlich wurden ihr die Knie weich. Emily ließ sich auf den Besucherstuhl sinken. Sie fand es schrecklich, wie mühelos er sie durchschaute.
    „Ich habe mich schon vor längerer Zeit damit abgefunden, dass ich besser verberge, was auf andere anstößig wirken könnte“, sagte sie steif.
    Der schmerzerfüllte Unterton versetzte Linton einen Stich. „Was denn?“
    „Mich.“ Sie hielt den Blick gesenkt.
    „Was ist mit Ihnen?“ Wie meinte sie das? Hatte sie Brandnarben? Ein auffälliges Muttermal?
    „Ich … Nicht jeder ist mit einem attraktiven Körper gesegnet.“
    Linton glaubte, sich verhört zu haben. „Sie halten sich für unattraktiv?“
    „Ich weiß, dass ich es bin!“ Sie sah ihn verärgert an. „Da Sie das nun aus mir herausgeholt und mich völlig gedemütigt haben, können wir das Thema endlich fallen lassen, ja?“
    Fast hätte er nachgegeben, aber er musste der Sache auf den Grund gehen. Erinnerungen an cremeweiße Haut, ein verführerisches Dekolleté und einen straffen Po stiegen in ihm auf. Im Royal hatte er genug gesehen, um zu wissen, dass Emily ein falsches Bild von sich hatte. „Nein,

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