Aerzte zum Verlieben Band 47
Abfalleimer neben der Tür leerte.
Sie hatten einen neuen Weg eingeschlagen. Nein, für sie war es ein alter Weg, auf dem sie sich schon vor so langer Zeit verlaufen hatte. Aber jetzt war Andrew bei ihr. Vielleicht würde der Weg diesmal zu einem Ziel führen. Es spielte keine Rolle, wie lange es dauerte, den nächsten Schritt zu tun, denn es war nur eine Frage der Zeit, wann ein Schritt nach vorn unausweichlich wurde.
Niemals wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass es nur noch eine Frage von Stunden war.
Sie wollte hierbleiben.
Bei ihm.
Für immer?
Entgegen allen Vorbehalten, die sein Verstand ihm einflüsterte, sagte ihm sein Gefühl, dass er Alice vertrauen konnte.
Und er wollte es! Mit Herz und Seele wünschte er sich, ihr zu vertrauen und Liebe zu erfahren, die für immer Bestand hatte. Eigentlich hatte er die Hoffnung darauf schon aufgegeben, aber das, was er vorhin im Schnellrestaurant in ihren warmen braunen Augen gelesen hatte, hatte sie erneut geweckt. Dieser besondere Blick hatte Andrew tief im Innern berührt.
Natürlich wusste er, dass nicht alle Frauen wie Melissa waren: egoistisch, betrügerisch und unfähig, auf die Gefühle anderer Menschen Rücksicht zu nehmen.
Alice war nicht so.
Aber wenn er sich nun doch irrte? Er selbst würde mit dem Schmerz und der Enttäuschung fertig werden, doch was war mit Emmy? Inzwischen liebte sie Alice heiß und innig.
Andrew sah es auch jetzt wieder daran, wie sie Alice’ Hand hielt und sie vertrauensvoll anblickte, als sie zum ersten Mal auf dem kleinen dicken Pony saß, von Alice im Kreis herumgeführt. Und dann, als sie wieder bei ihm ankamen, strahlte Emmy über das ganze Gesicht.
Einen Moment lang empfand Andrew so etwas wie … nein, nicht Eifersucht, eher Wehmut darüber, dass Emmy Bindungen zu anderen Menschen entwickeln konnte, die ihn nicht mit einschlossen. Andere würden ihr etwas geben, was er ihr nicht geben konnte. Machten alle Eltern diese Erfahrung, wenn sie nach und nach ihr Kind loslassen mussten? Wahrscheinlich – zumindest, wenn sie ihren Kindern die Freiheit ließen, die Welt zu entdecken.
Und dann beugte sich Alice zu Emmy hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr, und Emmy schlang die Arme um ihren Vater und drückte ihn fest. Alice lächelte, und plötzlich gehörte er wieder dazu und teilte ihre Freude mit ihnen. Er blickte über Emmys Schulter zu Alice, und während er ihr mit den Augen dankte, breitete sich ein warmes Gefühl in seiner Brust aus.
Heute hatte sich sein Leben grundlegend verändert, das spürte er genau. Er fühlte sich benommen, weil er unaufhaltsam in eine Richtung trieb, die er nicht mehr bestimmen konnte.
Was blieb ihm anderes übrig, als sich treiben zu lassen?
Andrew konzentrierte sich auf die Fakten. Er holte sein Scheckbuch hervor, kaufte das Pony und verbrachte die nächste Zeit mit viel Fahrerei. Erst ging es nach Hause, um den Anhänger zu holen, damit sie den Familienzuwachs in sein neues Zuhause bringen konnten. Paddington Bear brachte einen eigenen Hausstand mit, genug, um die Ladefläche von Alice’ Wagen bis auf den letzten Zentimeter zu füllen. Er hatte alles, was ein Pony brauchte: Sattel, Zaumzeug, eine warme Decke, Bürsten, Leinen, Futter- und Wassereimer.
Emmy glühte vor Begeisterung. „Sieh mal, Daddy, Ben mag ihn auch. Sie sind schon richtige Freunde!“
Sie boten wirklich ein bizarres Bild, der große schwarze Hengst und das kleine zottelige Pony, die friedlich nebeneinander auf der Weide grasten, als würden sie sich schon ewig kennen.
Andrew sah auf einmal Alice auf ihrem Pferd vor sich, in der einen Hand die Zügel, in der anderen die Leine, an der das Pony mit Emmy neben ihr hertrabte. Er verspürte einen leichten Druck im Magen. War Emmy in Alice’ Obhut hundertprozentig sicher?
Ihm blieb wohl keine andere Wahl. Schließlich konnte er schlecht ein Pony kaufen und Emmy dann verbieten, darauf zu reiten.
Nach diesem langen, aufregenden Tag fiel Emmy nach dem Abendessen wie ein Stein ins Bett und war sofort eingeschlafen.
Alice bestand darauf, beim Abwaschen zu helfen, aber Andrew packte das Geschirrtuch am anderen Ende und versuchte, es ihr aus der Hand zu ziehen.
„Das erledige ich“, sagte er. „Sie haben schließlich mehr oder weniger allein gekocht.“
„Es dauert doch nur eine Minute.“ Lächelnd zerrte sie am Tuch.
Andrew auch. So schwungvoll, dass Alice buchstäblich auf ihn zuflog.
Lachend verhinderte sie in letzter Sekunde einen Zusammenprall, stand
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