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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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hörte sie Simones Weinen. Melora ging in den Behandlungsraum, wo Keith gerade den Arm des Mädchens untersuchte. Daniel saß mit versteinerter Miene daneben, hielt Simones Hand und blickte nicht mal auf, als Melora eintrat.
    „Ich werde dir jetzt etwas geben, damit es nicht mehr wehtut“, erklärte Keith dem kleinen Mädchen. „Es ist nur ein kleiner Piecks, das ist ganz schnell vorbei.“ Dann sah er Daniel an. „Ist sie gegen irgendwas allergisch, Tarvon?“
    Der reagierte jedoch nicht, und Keith blickte Hilfe suchend zu Melora. Sie erkannte gleich, dass Daniel in einer Art Schockzustand war, und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. „Es wird alles wieder gut, Daniel, du musst dir keine Sorgen machen. Sag uns bitte, ob Simone auf irgendwas allergisch reagiert.“
    Da zuckte er die Schultern. „Ich weiß es nicht. Sie hat noch nie eine Spritze bekommen.“
    Keith nickte und ging zum Schrank, um eine Injektion vorzubereiten, während Melora sich an Simone wandte. „Hi, mein Schatz, wie geht es dir?“
    Die Kleine schniefte und sah Melora unglückselig an. „Ich hab mir den Arm gebrochen.“
    „Ich weiß, aber Keith macht ihn ganz schnell wieder heil, du wirst schon sehen.“
    Keith verabreichte Simone ein leichtes Narkosemittel, und dem kleinen Mädchen fielen gleich darauf die Augen zu. „Ich fange jetzt an, Tarvon. So wie ich die Sache sehe, ist es ein glatter Bruch, das kriegen wir problemlos hin.“
    Wieder reagierte Daniel nicht. Er saß nur regungslos auf seinem Hocker und hielt immer noch Simones Hand. Keith warf Melora erneut einen Blick zu, und sie tippte Daniel sachte an. „Komm, lass und rausgehen und ein bisschen frische Luft schnappen, damit Keith in Ruhe seine Arbeit machen kann, einverstanden?“
    Endlich blickte Daniel zu ihr auf und nickte wie mechanisch. „Ist gut, ich geh ja schon.“
    Keith legte ihm die Hand auf die Schulter. „Vertrau mir, Tarvon, Simone wird nichts passieren, das verspreche ich dir.“
    Daniel nickte wieder, folgte Melora hinaus und lehnte sich draußen an die Wand. „Ich hätte sie nicht aus den Augen lassen sollen. Verdammt, wie konnte ich nur so egoistisch sein!“
    Melora tat es weh, ihn so zu sehen. Begriff Daniel denn nicht, dass er keine Schuld an diesem Unfall trug? „Es war ein Unfall, Daniel, so etwas kommt vor, ohne dass wir es verhindern können. Simones Arm wird wieder gut, das hat Keith dir doch versichert. Er ist ein brillanter Operateur, und du kannst ihm voll und ganz vertrauen.“
    „Das tu ich auch, trotzdem liegt die Schuld bei mir. Ich hätte Simone nicht aus den Augen lassen sollen, aber ich … ich war einfach so berauscht von dir, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte.“ Er schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Sie hätte mit dem Kopf aufschlagen können und …“
    „Aber es ist nichts Schlimmeres passiert“, unterbrach Melora ihn, weil sie seine Selbstvorwürfe nicht mehr hören konnte. „Du kannst nicht vierundzwanzig Stunden am Tag über deine Tochter wachen, das ist unmöglich.“
    „Aber ich habe B’lana versprochen, immer auf sie aufzupassen und …“
    „Das tust du doch auch, Daniel. Du bist ein wundervoller Vater, der beste, den Simone haben kann. Du darfst dich nicht mit Selbstvorwürfen quälen, das ist völlig sinnlos und hilft weder dir noch ihr. Simone braucht jetzt einen Vater, der stark und zuversichtlich ist, damit sie ganz schnell wieder fit wird.“
    Daniel sagte lange nichts, dann atmete er tief durch. „Wahrscheinlich hast du recht, man kann nicht ständig alles überwachen. Und es … tut mir leid, dass ich dich vorhin so angefahren habe.“
    „Das ist nicht schlimm, du hast nur überreagiert, weile du so große Angst um Simone hattest.“
    „Mel …“ Er nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. „Du weißt, wie ich zu dir stehe, aber wir können so nicht weitermachen. Simone ist mein Ein und Alles, verstehst du?“
    „Ja, das verstehe ich sehr gut.“ Melora kämpfte mit den Tränen. Wenn Daniel nur ihre Hand nahm, löste das schon einen wahren Gefühlssturm in ihr aus. Doch sie musste sich zusammenreißen und durfte ihren Gefühlen keinen freien Lauf lassen, allein schon Simones wegen.
    „Du bist die erste Frau seit B’lanas Tod, die mir wirklich etwas bedeutet“, fuhr Daniel fort. „Aber Simone ist noch so klein, und sie braucht mich einfach viel zu sehr.“
    „Das weiß ich, Daniel, und es ist schon gut und
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