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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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geküsst, doch er war mit seinen Gedanken schon wieder bei der Arbeit und gab ihr damit zu versehen, dass sich trotz allem nichts geändert hatte.
    Am Abend gab es ein Festbankett am großen Lagerfeuer mit tollen Darbietungen, die Melora vollauf begeisterten. Eine Gruppe junger Mädchen führte einen traditionellen Tanz vor, und junge Männer zeigten ihre Jagdkunst in einem faszinierenden Schattenspiel. Obwohl Melora diesen wunderbaren Abend in vollen Zügen genoss, ließen die Gedanken an Daniel sie nicht los. Er gab ihr das Gefühl, trotz ihres körperlichen Mankos eine attraktive und begehrenswerte Frau zu sein, und als solche hatte sie sich schon so lange nicht mehr gefühlt.
    Nach Monaten der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung war sie nun nicht mehr am Boden zerstört, weil sie eine Brust verloren hatte. Sie war nicht mehr die Frau, die kein Selbstvertrauen mehr besaß, weil sie von ihrem Verlobten betrogen und verlassen worden war, sondern eine Frau, die den Krebs besiegt hatte, die von einem tollen Mann bewundert wurde und die in der Lage war, ihr Leben auch in Zukunft zu meistern.
    Als das Fest zu Ende war, sah Melora noch einmal nach den Verletzten, dann ging sie in die Hütte, die sie mit den anderen Teammitgliedern teilte. Lilly und Keith hatten heute Nachtschicht, und Richard, Sue und Belhara hatten bereits ihre Nachtlager aufgeschlagen.
    „Wo ist denn Daniel, kommt er auch noch?“, fragte Melora, während sie ihren Schlafsack ausbreitete. Dabei versuchte sie möglichst locker zu klingen, damit die anderen nicht merkten, wie ihr zumute war.
    „Er übernachtet mit Simone bei seiner Mutter“, antwortete Sue. „Die Kleine ist auf Nahkalas Schoß eingeschlafen. Sie war todmüde, und das bin ich auch“, erklärte sie mit einem breitem Gähnen.
    Melora nickte nur und legte sich in ihren Schlafsack. Sie war traurig und enttäuscht, dass sie keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, Simone Gute Nacht zu sagen. In ihrem Hals formte sich ein Kloß, und Tränen brannten in ihren Augen.
    Sie wollte nicht undankbar oder gar eifersüchtig auf Nahkala sein, denn schließlich war sie Simones Großmutter und liebte ihr Enkelkind sehr. Und dass Daniel und Simone in ihrer Hütte schlafen wollten, anstatt mit dem ganzen Team hier zu übernachten, war auch selbstverständlich. Doch all das änderte nichts daran, dass Melora sich entsetzlich einsam fühlte. Wieder einmal hatte sie das Gefühl, dass Daniel sie aus seinem Leben ausgeschlossen hatte, und das tat unglaublich weh.
    Sie musste sich wohl einfach damit abfinden, dass ihr gemeinsamer Weg hier zu Ende war. Schon bald würde Daniel entscheiden, wo Simone zur Schule ging, und sie, Melora, würde nach Hause fliegen und sich wieder auf ihr eigenes Leben konzentrieren. Aber ihre Zeit auf Tarparnii war sicher nicht umsonst gewesen, denn hier hatte Melora gelernt, dass das Leben noch ganz andere Dinge für sie bereithielt als das, was ihr bisher wichtig gewesen war. Auf eines war sie allerdings nicht gefasst gewesen: Dass sie hier die große Liebe finden würde.
    Ja, Melora liebte Daniel über alles und dachte Tag und Nacht an ihn. Sie stellte sich vor, wie er jetzt auf seiner Matte lag, neben ihm die süße kleine Simone, die bestimmt schon ganz fest schlief, mit ihrem blondes Köpfchen auf ihrem lila Lieblingskissen. Melora liebte dieses Kind genauso sehr wie Daniel und litt schon jetzt bei dem Gedanken, die beiden bald nicht mehr um sich zu haben.
    Sie schloss die Augen, und heiße Tränen liefen über ihre Wangen, als sie an den nahen Abschied dachte. Ihr blieb wohl nur die Hoffnung, dass die Erinnerung an Daniel und Simone mit der Zeit verblassen würde und sie dann in der Lage war, ohne Schmerz und Wehmut an ihre Zeit auf Tarparnii zurückzudenken.
    Ich wünschte, wir wären uns an einem anderen Punkt in unserem Leben begegnet … klangen Daniels Worte in ihr nach, und Melora weinte lautlos in ihr Kissen, damit die anderen es nicht hörten. „Ich auch, mein Liebling, ich auch …“, wisperte sie traurig in die Dunkelheit.
    In den nächsten Tagen arbeitete das ganze Team von Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang, sodass Melora kaum Zeit blieb, über ihren Liebeskummer nachzudenken. Im Gegensatz zu Daniel war Simone ihr gegenüber so anhänglich wie immer und bestand sogar darauf, dass Melora jeden Abend in Nahkalas Hütte kam, um ihr die geliebte Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen.
    Daniels Mutter war eine ruhige und zurückhaltende Frau mit einem warmen Lächeln

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