Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
Vom Netzwerk:
machte. Lag es womöglich daran, dass er sie nicht haben konnte?
    Dicht gefolgt von Caroline eilte er in sein Büro. „Hast du eine Krankenakte angelegt?“
    „Das hat Juan für mich erledigt“, antwortete Caroline. „Ich dachte, mein Spanisch ist vielleicht nicht gut genug.“
    Wieso war alles, was sie sagte und tat, nur immer so vernünftig?
    Caroline bemerkte, dass er plötzlich nicht mehr wütend, sondern eher mürrisch war. Nur zu gut konnte sie sich an diesen Ausdruck in seinem Gesicht erinnern. Allerdings war damals nicht sie der Grund für seine Verstimmung gewesen, sondern meist die Tatsache, dass irgendetwas nicht so lief, wie er es sich vorstellte. Es hatte ihn immer verrückt gemacht, wenn er seinen Patienten nicht helfen konnte, wenn wieder einmal die notwendigen Medikamente fehlten, oder wenn Unschuldige in irgendwelchen Gefechten verletzt worden waren.
    Damals war es ihr fast immer gelungen, ihn wieder aufzuheitern. Der Gedanke an die zuverlässigste Art der Aufheiterung erfüllte ihren Körper mit einer unerträglichen Sehnsucht …
    Schnell wechselte Caroline das Thema. „Soll ich für uns drei etwas zu essen einkaufen? Du warst schließlich nicht auf Besuch eingestellt; schon gar nicht auf ein Kind. Außerdem erwarte ich natürlich nicht, dass du für unsere Verpflegung aufkommst.“
    Sofort wurde er wieder wütend. „Selbstverständlich werde ich euch bewirten! Ihr seid meine Gäste – auch wenn ich euch nicht eingeladen habe.“
    „Sind wir für dich unerwünschte Gäste?“ Obwohl sie wusste, dass seine Antwort sie verletzen würde, musste Caroline diese Frage stellen.
    „Vollkommen unerwünscht. Du hast diese … diese Wiedervereinigung eingefädelt, um einen maximalen emotionalen Schock bei mir auszulösen. Und dann ziehst du einfach bei mir ein, obwohl ich lieber allein bleiben möchte.“
    Sekundenlang fehlten ihr die Worte, doch dann flammte Wut in ihr auf. „Du glaubst also, ich wäre gekommen, um dir eins auszuwischen? Warum sollte ich? Um mich dafür zu rächen, dass du mich verlassen hast? Oder dafür, dass du alle meine Briefe ignoriert hast? Oder vielleicht, weil ich unser Kind allein aufziehen musste, weil du uns im Stich gelassen hast? Vergiss es, Jorge. Über all diese Dinge bin ich schon lange hinweg.“
    „Weshalb bist dann gekommen? Ausgerechnet jetzt?“
    Gerade wollte sie ansetzen, ihm alles zu erklären – wollte ihm sagen, dass sie den Artikel über ihn gelesen und seine Verletzungen gesehen hatte. Dass sie angenommen hatte, er hätte ihre Beziehung beendet, weil der Verlust ihrer Liebe ihm weniger schmerzhaft erschienen war als die Aussicht, von ihr bemitleidet zu werden.
    Doch aus dieser Erklärung hätte er unweigerlich die – vollkommen richtige – Schlussfolgerung gezogen, dass sie ihn noch immer liebte. Da er jedoch seit ihrer Ankunft keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass seine Liebe zu ihr schon seit langer Zeit erloschen war, konnte sie ihm nicht die Wahrheit sagen.
    Stattdessen erzählte sie ihm eine Lüge. Nun ja, zumindest war es teilweise eine Lüge.
    „Weil ich es mir jetzt leisten konnte. Plötzlich hatte ich genug Geld, meinen Job zeitweise aufzugeben und nach Argentinien zu reisen. Meine Briefe hattest du nicht beantwortet, und so hoffte ich, dass ein persönliches Treffen mit deiner Tochter dich vielleicht dazu bringen würde, an ihrem Leben teilhaben zu wollen.“
    Jorge hatte an seinen Schreibtisch gelehnt vor ihr gestanden, doch nun kam er auf sie zu, und für einen winzigen Augenblick dachte Caroline, dass er sie berühren – vielleicht sogar küssen – würde. Doch natürlich blieb dies ein Wunschtraum.
    Er blieb eine Armeslänge von ihr entfernt stehen und sagte leise: „Es tut mir leid, dass ich den Brief nicht geöffnet habe, in dem du mir von meinem Kind erzählt hast.
    Doch Caroline ließ sich nicht so leicht besänftigen. Zu groß war ihre Enttäuschung darüber, dass sie für den Bruchteil einer Sekunde auf einen Kuss gehofft hatte.
    „Ihr Name ist Ella!“, zischte sie wütend. „Es ist ja wohl nicht zu viel verlangt, dass du dir den Namen deiner eigenen Tochter merkst. So, es ist schon spät. Ich muss mich jetzt um Ella kümmern, etwas zu essen besorgen, sie baden und ins Bett bringen.“
    Diesmal berührte er sie. Reflexartig griff er nach ihrem Arm, als sie sich schwungvoll von ihm abwenden wollte, und zog sie an sich.
    An seinen Körper, der noch genauso durchtrainiert war, wie sie es in Erinnerung hatte –

Weitere Kostenlose Bücher