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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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zu hören. Eine Frau stürzte in den Behandlungsraum.
    „Das ist die Mutter“, erklärte Juan und sprach dann hastig in der Eingeborenensprache auf die Frau ein.
    Caroline lächelte der Frau beruhigend zu und wandte sich dann wieder an ihren Patienten, der nun etwas besser atmen konnte.
    „Ah, da haben wir es!“, rief sie, nachdem sie seinen kleinen Körper gründlich inspiziert hatte und wies auf einen stark geschwollenen roten Punkt an seinem Knöchel. „Sieht nach einem Bienenstich aus.“
    Juan übersetzte für die Mutter, die aufgeregt etwas erwiderte.
    „Sie sagt, die Kinder haben vorhin unter den Jacaranda-Bäumen gespielt, und dort sind immer eine Menge Bienen. Wahrscheinlich ist er auf eine von ihnen getreten.“
    Es war eine logische Erklärung. Glücklicherweise atmete der Junge inzwischen fast wieder normal. Das Medikament hatte also gewirkt.
    „Wir behalten ihn noch ein paar Stunden hier“, ordnete Caroline an. „Würden Sie bitte der Mutter erklären, dass sie Bescheid sagen soll, wenn ihm schlecht wird?“
    Caroline fragte sich, was Juan übersetzt hatte, denn die Frau fiel ihr überglücklich um den Hals und küsste sie auf beide Wangen. „ Gracias! Muchas Gracias!“
    „Würden Sie sich darum kümmern, dass er ein Bett bekommt?“, fragte Caroline Juan.
    „Kein Problem.“
    Caroline überließ Juan den kleinen Jungen und sah sich interessiert um. Vor diesem Behandlungsraum, der offensichtlich der einzige war, befand sich eine kleine Wartezone mit drei Stühlen und einem Tisch, auf dem einige zerlesene Zeitschriften lagen. An den Wänden hingen Poster, deren Botschaft Caroline trotz ihrer fehlenden Kenntnisse der Toba-Sprache leicht entschlüsseln konnte: Wascht eure Hände! Lasst eure Kinder impfen! Esst mehr Obst und Gemüse!
    Es waren überall auf der Welt die gleichen Aufforderungen.
    Der nächste, ebenfalls winzige Raum war offensichtlich Jorges Büro. Ein alter Stuhl stand hinter einem noch älteren Schreibtisch, der über und über mit Papieren bedeckt war. Auch hier lagen auf dem Boden unzählige Bücherstapel herum. Lächelnd schloss Caroline die Tür und setzte ihre Besichtigungsrunde fort.
    Nachdem er dem Regierungsbeamten bestätigt hatte, dass die Übergabe der Klinik nach Plan verlief, hatte Jorge keinen Grund mehr, seine Rückkehr zur Krankenstation noch länger hinauszuzögern.
    Beruflich mochte alles planmäßig verlaufen, doch sein Privatleben war so durcheinander, dass es sich fragte, ob es jemals wieder normal werden würde.
    Widerwillig lenkte er den Wagen aus der überfüllten Stadt in den ländlichen Vorort, in dem sich die Toba-Siedlungen befanden.
    Zurück zu der Frau, die er vor vier Jahren aus seinem Leben verbannt hatte.
    Mit den Fingern strich er über die Narben auf seiner rechten Wange und erinnerte sich an den Schock und das Entsetzen, als die Verbände zum ersten Mal abgenommen worden waren und er sich im Spiegel betrachtet hatte.
    Und diese Narben waren nur die sichtbaren Verletzungen eines ganz und gar zerstörten Menschen gewesen.
    Danach hatte er ihr die E-Mail geschrieben …
    Nun war sie also wieder da. Zurück in seinem Leben. Und da er sie gut genug kannte, wusste er genau, dass mindestens ein Erdbeben nötig sein würde, um sie wieder zu vertreiben. Leider waren Erdbeben in dieser Gegend ziemlich selten.
    Vielleicht sollte er einen der Einheimischen bitten, ihr einen Python ins Bett zu legen. Oder eine Anaconda. Seufzend gab er auch diese Idee gleich wieder auf, denn er wusste, dass Caroline keine Angst vor Schlangen hatte und das arme Tier vermutlich erwürgen und dann zum Abendessen braten würde.
    Dios mio! Warum um alles in der Welt hatte er so absurde Gedanken? Hatte ihr Erscheinen ihm vollkommen den Verstand vernebelt?
    Caroline war nun einmal hier, und sie würde bleiben, bis sie ihr Ziel erreicht hatte.
    Doch was war ihr Ziel?
    „Estupido!“ Mit dem Ausruf meinte er nicht Caroline, sondern sich selbst. Denn während er über sie nachdachte, spürte er ein unwiderstehliches Verlangen nach ihr.
    Natürlich war sie nicht seinetwegen hier!
    Sie sah in ihm nicht länger den Liebhaber, der er einst gewesen war. Auch wenn die Erinnerung an ihre Liebe und ihre Leidenschaft seinen Körper noch immer in Flammen setzte.

3. KAPITEL
    Seine Enttäuschung verwandelte sich in Zorn. Caroline war ganz sicher nicht nach Rosario gekommen, um mit ihm zu schlafen. Nein, sie war gekommen, um ihn zu schockieren. Und um ihm ihren Willen aufzuzwingen. Sie wollte

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