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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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ernsthaft das Wort Manipulation übte, sein Herz gestohlen hatte.
    „Ich habe schon vorhin Wasser in die Wanne gefüllt. Inzwischen dürfte es lauwarm sein.“ Caroline stand mit Ella auf dem Arm in seiner winzigen Küche und hatte ein kleines Handtuch und einen Waschbeutel in der Hand.
    „Warte, ich gebe dir ein richtiges Handtuch“, stotterte Jorge, der nur schwer damit zurechtkam, wie unbefangen Caroline sich verhielt. Vollkommen ruhig erledigte sie, was getan werden musste. Man wäre niemals auf die Idee gekommen, dass sie gerade um die halbe Welt gereist war, um ihrem früheren Geliebten das gemeinsame Kind zu präsentieren.
    Andererseits hatte die Caroline, die er kannte, sich schon früher niemals aus der Fassung bringen lassen. Ihre Gelassenheit ärgerte ihn ein wenig.
    Während Caroline ihre Tochter badete, holte Jorge ein großes, flauschiges Handtuch aus der Kommode, die früher einmal seiner Mutter gehört hatte. Der Gedanke an seine Mutter besänftigte ihn sofort. Wie sehr hätte sie ihre Enkelin geliebt! Vielleicht hätte die süße Ella sie sogar ein wenig damit versöhnt, dass sie nach Jorge keine weiteren Kinder mehr hatte bekommen können.
    Mit dem Handtuch unter dem Arm ging er nach draußen zu den beiden Frauen, die gerade dabei waren, sein Leben auf den Kopf zu stellen. Natürlich konnte er Ella nicht böse sein, doch mit Caroline war er noch nicht fertig.
    „Wow! Was für ein luxuriöses Handtuch! Es ist tausendmal weicher als unseres.“
    Carolines Entzücken schien aufrichtig zu sein, als sie Ella aus dem seifigen Wasser hob und Jorge reichte, damit er sie abtrocknen konnte. Behutsam trug er die Kleine in die Hütte; dieses warme, weiche Bündel, das unentwegt auf ihn einplapperte und ihm von ihrem Lieblingshandtuch daheim erzählte.
    „Mit ganz vielen kleinen Prinzessinnen darauf!“
    „Prinzessinnen?“
    „Frag nicht näher nach!“, warnte ihn eine leise Stimme, doch es war bereits zu spät.
    Ella begann nun eine endlose Geschichte über all die Prinzessinnen, die sie kannte. Cinderella – „das hört sich fast so an wie mein Name!“ – Arielle und noch einige andere, von denen Jorge noch nie gehört hatte.
    Caroline schluckte. Nie hätte sie gedacht, dass es so wehtun würde, Jorge zusammen mit ihrer Tochter zu sehen.
    Mit ihrer gemeinsamen Tochter!
    Sie war nicht eifersüchtig. Zumindest glaubte sie nicht, dass sie es war. Doch Vater und Tochter gemeinsam plaudern und lachen zu sehen, erinnerte sie schmerzlich daran, wie viel gemeinsame Zeit die beiden bereits verpasst hatten. Sowohl gute als auch schlechte Zeiten.
    Doch dies war nicht der Zeitpunkt, um rührselig zu werden! Entschlossen holte sie Ellas Schlafanzug aus dem Rucksack und reichte ihn Jorge. Als sie bemerkte, wie seine Hände zitterten, wurde Caroline klar, dass die Situation auch für ihn alles andere als einfach sein musste.
    Jetzt fang bloß nicht an, ihn zu bedauern! ermahnte sie sich selbst. Doch sie musste zugeben, dass er erstaunlich kompetent mit Ella umging.
    Der Gedanke machte sie traurig. Seine ganze Aufmerksamkeit galt seiner Tochter, und er tat alles, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Fast schien es, als würde sie, Caroline, für Jorge überhaupt nicht existieren. Außer natürlich als Zielscheibe für seine Wut, die sich immer wieder ihren Weg durch seine eiserne Selbstkontrolle bahnte.
    Vorhin in seinem Büro hatte sie einen Moment lang geglaubt, er würde seine Zurückhaltung aufgeben. Doch offensichtlich hatte sie sich getäuscht. Zum Glück! Denn wenn er sie wirklich geküsst hätte, wäre es ihr nie und nimmer gelungen, ihre Gefühle vor ihm zu verbergen.
    Resigniert zwang sie sich, nicht weiter über Küsse und Schlimmeres nachzudenken, und konzentrierte sich auf das Naheliegende. „Wie sieht es mit dem Abendessen aus? Du hast gesagt, du hättest etwas zu essen im Haus. Notfalls habe ich ein paar Päckchen mit Instant-Nudeln dabei. Man braucht nur heißes Wasser zuzugeben. Ella liebt sie.“
    „Ja! Nudeln!“, rief die Kleine begeistert.
    Ihr Vater blickte auf den Schlafanzug in seiner Hand. „Warum hast du mir ihren Schlafanzug gegeben? Es ist doch erst sechs Uhr.“
    „Stimmt. Ella geht um sieben Uhr schlafen“, entgegnete Caroline. Ihr fiel ein, dass Jorge ihr damals erzählt hatte, in Argentinien würde kaum jemand vor 21 Uhr zu Abend essen. Das eigentliche Nachtleben begann erst gegen Mitternacht.
    „Aber dann können wir ja gar nicht mehr spazieren gehen und Eis essen“,

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