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Aerzte zum Verlieben Band 52

Aerzte zum Verlieben Band 52

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Jessica Matthews
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seine Frau – auch wenn sie seit einem knappen Jahr getrennt lebten.
    Langsam ließ er sich in den Rollstuhl sinken, die Schmerzen waren nebensächlich. So wie Leah ihn empfangen hatte, konnte er wieder Hoffnung schöpfen. In seinen Albträumen hatte sie ihm nur einen kurzen Blick zugeworfen, sich abgewandt und war dann gegangen. Zu seiner Erleichterung sah die Wirklichkeit anders aus.
    Sicher musste zwischen ihn noch einiges geklärt werden. Aber wenn er seine Karten richtig ausspielte, würde von einer Scheidung nicht mehr die Rede sein. Er hatte einen Monat Zeit gehabt, sich einen Plan auszudenken, und jetzt gab ihm das Schicksal eine zweite Chance.
    Die würde er nutzen.
    Jeff Warren kam herein, als Leah noch bei Gabe im Zimmer war. Er blieb abrupt stehen, warf ihr einen schnellen Blick zu, und sie zuckte hilflos mit den Schultern. Ihm war die Situation offenbar ebenso unangenehm wie ihr, aber er fing sich schneller.
    „Hallo, Gabe“, sagte er und schüttelte ihm die Hand. „Willkommen zu Hause.“
    „Danke. Es tut gut, wieder hier zu sein.“
    „Wir werden dich schnell wieder zusammenflicken“, versprach Jeff. „Lass mal sehen, was du deinem Körper so alles zugemutet hast.“
    Leah hatte sich vorgenommen, Gabe wie jeden anderen Patienten zu behandeln, aber das war leichter gesagt als getan. Als sie ihm das zerrissene Hemd auszog, kam sein erschreckend magerer Oberkörper zum Vorschein, der mit Schürfwunden und Prellungen in allen Farben des Regenbogens übersät war.
    „Oh, Gabe …“, stieß sie erschrocken hervor.
    „Das sieht schlimmer aus, als es ist“, beruhigte er sie.
    Vielleicht hatte er recht, aber für eine Frau, die diesen vorher so starken männlichen Körper erforscht und liebkost hatte, war der Anblick schwer zu ertragen.
    „Leah?“
    Als sie ihren Namen hörte, riss sie sich zusammen und blickte auf.
    Jeff blickte sie fragend an. „Willst du vielleicht eine Pause machen?“, meinte er sanft.
    Leah war versucht, seinen Vorschlag anzunehmen, aber noch nie hatte sie einen Patienten sich selbst überlassen, und damit wollte sie gar nicht erst anfangen. Sie straffte die Schultern. „Nein, nicht nötig.“
    Ein kurzes Achselzucken, dann wandte er sich Gabe zu und sagte: „Einige der Verletzungen sind nicht ohne. Wie hast du das geschafft? Jeden einzelnen Baum mitgenommen?“
    „Kann sein. Die Prellungen und Schrammen habe ich beim Absturz bekommen, die offene Fleischwunde später.“
    „Wie ist es passiert?“
    „Meinst du das mit dem Bein oder den Absturz?“
    „Beides.“
    Leah hielt den Atem an.
    „Minuten vor dem Absturz war ein dumpfer Knall zu hören, dann fing ein Triebwerk an zu stottern. Ramon schrie etwas von einem Vogelschwarm. Da verlor die Maschine auch schon rapide an Höhe.“ Er schwieg kurz. „Als wir unten waren, hatte ich eine dislozierte Schulter und starke Schmerzen im Handgelenk. Jack hat mir die Schulter wieder eingerenkt und meinen Arm mit den kargen Mitteln aus dem Erste-Hilfe-Kasten so gut wie möglich verarztet. Dann haben wir uns auf den Weg gemacht, um Hilfe zu finden.“
    Leah wollte sich nicht vorstellen, wie schmerzhaft das Einrenken ohne Narkose gewesen sein musste. Als Internist hatte Jack sicher nur orthopädische Grundkenntnisse.
    „Ihr könnt euch vorstellen, dass es eine Weile gedauert hat, bis wir auf Zeichen von Zivilisation gestoßen sind“, fuhr Gabe fort. „Zufällig liefen uns Einheimische über den Weg und nahmen uns mit in ihr Dorf. Bevor sie uns in die nächste Stadt bringen konnten, hatte das Suchteam uns aufgespürt. Und da sind wir wieder.“
    „Ihr könnt froh sein, dass sie euch überhaupt gefunden haben“, warf Leah ein. „Uns hat man gesagt, ihr seid tot.“
    „Es überrascht mich nicht, dass die Behörden das Schlimmste vermutet haben. Unser Flugzeug kam am Rand der Schlucht zum Stehen. Kurz, nachdem wir draußen waren, gab der Boden nach, und die Maschine stürzte in die Tiefe. Dabei explodierten die Tanks.“
    „Ihr drei seid jetzt berühmt“, meinte Jeff. „Nicht viele Menschen kommen bei einem solchen Absturz mit dem Leben davon.“
    Gabes Gesicht wurde ausdruckslos. „Zwei haben es nicht geschafft. Will Henderson und Ramon.“
    Will war Spezialist für Informationstechnologie gewesen. Gabe hatte ihn vor eineinhalb Jahren eingestellt, um Internetverbindungen zwischen den abgelegenen Kliniken der Stiftung und Fachabteilungen wie im Spring Valley Memorial einzurichten. Leah hatte ihn ein paarmal getroffen, aber

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